Montag, 24. September 2018

Ein Sommerfest der Vielfältigkeit


Das Ankommen von über einer Millionen Menschen aus fernen Ländern, die aus Not, Krieg und Verfolgung 2015, im Jahr der „Flüchtlingskrise“, nach Deutschland kamen, war auch an Gevelsberg nicht geräuschlos vorbei gegangen.
Und so gründete sich binnen kürzester Zeit dann auch die Willkommensinitiative Gevelsberg e.V., deren Ziel es war – und deren Ziel es immer noch ist – geflüchteten Menschen den Start in einer fremden Umgebung zu erleichtern und eine friedliche Integration zu fördern. Es ist eine vielfältige Unterstützung die man anbietet: Raum für interkulturellen Austausch, gemein-sames Lernen, Beratung und Schulungen. Des Weiteren versucht die Willkommensinitiative Geflüchtete in Belangen des täglichen Lebens zu unterstützen, um die Strukturen innerhalb von Gevelsberg leichter kennen und verstehen zu lernen. 
Nicht nur die ehrenamtlichen Mitgliedern der Willkommens-initiative Gevelsberg e.V. freuten sich über die kleinen und großen Gäste beim Sommerfest, auch Petra Akin (links) und Alexandra Konstantinopoulos vom Büro für Vielfalt und Zukunftschancen der Stadt Gevelsberg zeigten sich begeistert darüber, dass so viele unterschiedliche Nationalitäten gemütlich und friedlich miteinander feierten.   

Miteinander stand im Vordergrund
Erstmalig veranstaltete man nun ein Sommerfest rund um den Willkommenstreff in der Hagener Straße 137, bei dem eine recht ausgelassene Stimmung herrschte. Was vor allem an dem vielfältigen Angebot lag, das bei den Besuchern auf großen Zuspruch stieß. Es bot sich genügend Gelegenheit um einander besser kennenzulernen, bestehende Kontakte zu vertiefen oder sich unter- und miteinander zu vernetzen. Für manch einen war es vielleicht auch ein kleiner Moment, um bestehende Zukunftsängste zu vergessen und ein paar fröhliche Stunden zu erleben. Durch die langen Wartezeiten bis zur Entscheidung über Asylanträge haben geflüchtete Mitmenschen nur wenig Gelegenheit, sich die Zeit zu vertreiben und begrüßen daher solch eine Abwechslung mit großer Freude. 
Während sich die Erwachsenen dem Gespräch widmeten, ließ sich die ein oder andere kleine Besucherin am Schminkstand stilvoll zurecht machen. Die Jungs indes zogen da doch lieber den waghalsigen Sprung auf der Hüpfburg vor. Einige Besucher legten dann auch so richtig los und tanzten ausgelassen zu den Klängen der aus Eritrea stammenden Band „Snit“. Dabei ließ sich erkennen, wie wichtig ein tolerantes und weltoffenes Verständnis sein kann. Wir leben in einer Welt, wo es keine Rolle spielen darf welche Nationalität man besitzt, woher man kommt oder welcher Religion man angehört. Und es bringt beileibe nichts, wenn man das Tun und Handeln manch „brauner Bürger“ mit Gleichem vergeltet. Unsere Welt ist bunt, bunt wie ein Regenbogen unter dem man ohne jede Art von Hass und Diskriminierung friedvoll zusammenleben sollte. 
Es war einiges los beim Sommerfest der Willkommensinitiative Gevelsberg am 15. September. Während die Kinder wild in der Hüpfburg um die Wette sprangen und sich begeistert schminken ließen, nutzten die Erwachsenen bei Kaffee und Kuchen das Fest zum regen Austausch untereinander. Alles war an diesem Tage bunt gemischt und international geprägt.

Interesse wurde geweckt
Viel Zuspruch fanden auch die drei angebotenen Workshops von Gandhi Chahine. Gemeinsam mit einigen Protagonisten stellte er beim Sommerfest den Teilneh-mern das Projekt „Aus Angst wächst Mut“ vor, bei dem mit Hilfe von Poetry Slam, Gesang, Songwriting, Theater und Videodreh interkulturelle Begeg-nungen gefördert werden sollen. Junge Menschen, egal welcher Nationalität, sollen dabei ein Gefühl entwickeln, die Gedankenwelt ihres Gegenüber sensibler zu betrachten.  
Denn jeder hat Ängste in sich; sei es durch Versagen, Leistungs-druck, Identifikation, Religion oder sexuelle Orientierung. Nur kaum einer spricht offen darüber. „Ihr sollt innerhalb dieses Projektes Eure Geschichten erzählen, wie Ihr Unsicherheiten in Mut umge-wandelt habt, Kraft und Optimismus schöpfen konntet und neue Wege gegangen seid“, erklärte
Gandhi Chahine und weckte damit dann auch sehr schnell das Interesse.  André Sicks