Das
Ankommen von über einer Millionen Menschen aus fernen Ländern, die
aus Not, Krieg und Verfolgung 2015, im Jahr der „Flüchtlingskrise“,
nach Deutschland kamen, war auch an Gevelsberg nicht geräuschlos
vorbei gegangen.
Und so gründete sich binnen kürzester Zeit dann
auch die Willkommensinitiative Gevelsberg e.V., deren Ziel es war –
und deren Ziel es immer noch ist – geflüchteten Menschen den Start
in einer fremden Umgebung zu erleichtern und eine friedliche
Integration zu fördern. Es ist eine vielfältige Unterstützung die
man anbietet: Raum für interkulturellen Austausch, gemein-sames
Lernen, Beratung und Schulungen. Des Weiteren versucht die
Willkommensinitiative Geflüchtete in Belangen des täglichen Lebens
zu unterstützen, um die Strukturen innerhalb von Gevelsberg leichter
kennen und verstehen zu lernen.
Nicht nur die ehrenamtlichen Mitgliedern der Willkommens-initiative Gevelsberg e.V. freuten sich über die kleinen und großen Gäste beim Sommerfest, auch Petra Akin (links) und Alexandra Konstantinopoulos vom Büro für Vielfalt und Zukunftschancen der Stadt Gevelsberg zeigten sich begeistert darüber, dass so viele unterschiedliche Nationalitäten gemütlich und friedlich miteinander feierten.
Miteinander stand im Vordergrund
Erstmalig
veranstaltete man nun ein Sommerfest rund um den Willkommenstreff in
der Hagener Straße 137, bei dem eine recht ausgelassene Stimmung
herrschte. Was vor allem an dem vielfältigen Angebot lag, das bei
den Besuchern auf großen Zuspruch stieß. Es bot sich genügend
Gelegenheit um einander besser kennenzulernen, bestehende Kontakte zu
vertiefen oder sich unter- und miteinander zu vernetzen. Für manch
einen war es vielleicht auch ein kleiner Moment, um bestehende
Zukunftsängste zu vergessen und ein paar fröhliche Stunden zu
erleben. Durch die langen Wartezeiten bis zur Entscheidung über
Asylanträge haben geflüchtete Mitmenschen nur wenig Gelegenheit,
sich die Zeit zu vertreiben und begrüßen daher solch eine
Abwechslung mit großer Freude.
Während
sich die Erwachsenen dem Gespräch widmeten, ließ sich die ein oder
andere kleine Besucherin am Schminkstand stilvoll zurecht machen. Die
Jungs indes zogen da doch lieber den waghalsigen Sprung auf der
Hüpfburg vor. Einige Besucher legten dann auch so richtig los und
tanzten ausgelassen zu den Klängen der aus Eritrea stammenden Band
„Snit“. Dabei ließ sich erkennen, wie wichtig ein tolerantes und
weltoffenes Verständnis sein kann. Wir leben in einer Welt, wo es
keine Rolle spielen darf welche Nationalität man besitzt, woher man
kommt oder welcher Religion man angehört. Und es bringt beileibe
nichts, wenn man das Tun und Handeln manch „brauner Bürger“ mit
Gleichem vergeltet. Unsere Welt ist bunt, bunt wie ein Regenbogen
unter dem man ohne jede Art von Hass und Diskriminierung friedvoll
zusammenleben sollte.
Es
war einiges los beim Sommerfest der Willkommensinitiative Gevelsberg
am 15. September. Während die Kinder wild in der Hüpfburg um die
Wette sprangen und sich begeistert schminken ließen, nutzten die
Erwachsenen bei Kaffee und Kuchen das Fest zum regen Austausch
untereinander. Alles war an diesem Tage bunt gemischt und
international geprägt.
Interesse wurde geweckt
Viel
Zuspruch fanden auch die drei angebotenen Workshops von Gandhi
Chahine. Gemeinsam mit einigen Protagonisten stellte er beim
Sommerfest den Teilneh-mern das Projekt „Aus Angst wächst Mut“
vor, bei dem mit Hilfe von Poetry Slam, Gesang, Songwriting, Theater
und Videodreh interkulturelle Begeg-nungen gefördert werden sollen. Junge Menschen, egal welcher Nationalität, sollen
dabei ein Gefühl entwickeln, die Gedankenwelt ihres Gegenüber
sensibler zu betrachten.
Denn jeder hat Ängste in sich; sei es durch
Versagen, Leistungs-druck, Identifikation, Religion oder sexuelle
Orientierung. Nur kaum einer spricht offen darüber. „Ihr sollt
innerhalb dieses Projektes Eure Geschichten erzählen, wie Ihr
Unsicherheiten in Mut umge-wandelt habt, Kraft und Optimismus schöpfen
konntet und neue Wege gegangen seid“, erklärte Gandhi
Chahine und weckte damit dann auch sehr schnell das Interesse. André Sicks