Montag, 2. Januar 2023

Tolle Inklusionsaktion bei Augenoptik Staring

Sehen ist ein wichtiger Sinn, sagt Olaf Staring,
da nämlich etwa 90 Prozent der Sinneseindrücke über die Augen wahrgenommen würden. Der Augenoptikermeister weiß wovon er spricht, da er seit mittlerweile 25 Jahren gemeinsam mit seinem Team als Spezialist für Brillen, Kontaktlinsen, vergrößernde Sehhilfen und Augenscreening in Gevelsberg gilt. Doch gerade Menschen mit Behinderung hätten oftmals Hemmungen zu einem Sehtest zu gehen, berichtet er nachdenklich. Was daran liege, dass manch einem das nötige Geld für eine Brille fehlt. „Viele Menschen müssen in eine adäquate Sehhilfe mitunter vielleicht sogar sechs bis acht Monatslöhne investieren.“ Nun hat Olaf Staring eine Aktion mit großem Nutzen an den Start gebracht, bei der man einigen dieser Menschen eine komplette Brille spendieren möchte. Denn eine solche Sehhilfe gäbe ihren Besitzern nicht nur Sicherheit und Selbstvertrauen, wie Staring sagt, sie sei vor allem auch eine wirkliche Erleichterung im Alltag und im Berufsleben.
 
Für die Anfertigung einer Brille ist im Vorfeld die Refraktionsbestimmung eine wichtige Voraussetzung; .da Olaf Staring bei dieser Messung ermittelt, ob eine Fehlsichtigkeit vorliegt und welche Korrektionswerte zur Korrektur der Sehschwäche erforderlich sind. 

Erste Überlegungen hinsichtlich einer solchen Aktion entstanden im Zusammenhang mit dem WDR 2 „Weihnachtswunder“, wo sich die Radiohörer einen Lieblingssongs wünschen können und damit Gutes tun. Gerade jetzt, wenn man aktuell hört, was alles um einen herum so passiert, dann „weißt du erst wie gut es einem selber geht“, drückt der Augenoptikermeister sein Empfinden aus. Immer öfters fragte er sich, wie können ich und mein Team den Menschen hier vor Ort ein wenig helfen. Und vor allem, wem könnte man etwas Gutes zukommen lassen. Da war es letztlich der Wink mit dem Zaunpfahl, freut sich Olaf Staring, das sein Bruder in den AWO Werkstätten in Asbeck arbeitet, die seit mehr als 30 Jahren Menschen mit Behinderung beschäftigten und „somit ein Ort ist, der ihnen eine freie Entfaltung ermöglicht und Perspektiven schenkt“. Sich beruflich zu betätigen sei nämlich für Menschen eine wesentliche Voraussetzung, um am Leben in der Gesellschaft teilzuhaben. Arbeit gibt dem Leben Sinn und Struktur, ermöglicht ein Einkommen und schafft soziale Kontakte. „Das gilt auch und gerade für Menschen mit Behinderungen“, appelliert er. 

Kurzerhand fragte er seinen Bruder, wer von den dort beschäftigten Menschen mit Behinderung vielleicht dringend eine Brille benötige. Sieben sind es an der Zahl, deren finanzielle Mittel zur Selbstanschaffung stark begrenzt sind. Einer von ihnen ist Manni, ein, wie er selbst sagt, Ur-Gestein der AWO-Einrichtung, der nun kurz vor der Rente steht. „Was mich schon ein wenig traurig macht“, wie er erzählt, da er nämlich mit Leib und Seele seiner Beschäftigung im Lagerbereich nachgeht und dort „alles fest im Griff“ hat. Manni weiß wo was liegt, wo was hingehört, fährt Gabelstapler, sorgt für Ordnung und hat stets gute Laune. Auch jetzt, wo er sich eine Brillenfassung, die „gut zu mir passt“ aussucht. Die Auswahl die ihm Augenoptikergesellin Marion Freiwald hierfür zeigt ist groß und das passende Modell lässt Manni strahlen, der sich zuvor von Olaf Staring hat die Augen prüfen lassen. „Jetzt schleifen wir die entsprechenden Gläser ein und dann werden Manni und seine Kolleginnen und Kollegen ein völlig neues Sehgefühl verspüren“, freut er sich und bemerkt dabei ein Funkeln in den Augen seiner Kunden.
 
Nachdem Manni sich von Olaf Staring hatte die Augen prüfen lassen, zeigte ihm Marion Freiwald einige Modelle, die zu ihm passen würden. 

Eine Brille zum Nulltarif, eine Aktion im Dienste der Inklusion. Wenn man sich dazu entschließt, so sagt Olaf Staring, dann denke man beileibe nicht darüber nach, welche Kosten dabei auf einen selbst zukommen. „Man verspürt vielmehr das glückliche Gefühl, dass man jemanden helfen konnte.“ Jemanden der aufgrund seiner Behinderung niemals von der gesellschaftlichen Teilhabe ausgegrenzt werden darf. Kein Mensch sollte ausgeschlossen sein, egal, ob er oder sie eine Behinderung hat, in Armut lebt oder einen Migrationshintergrund hat, fordert Staring abschließend und verspricht, dass es mit Sicherheit eine weitere Aktion geben wird.                                                                                                                        André Sicks