Montag, 2. Januar 2023

AWO EN startet Projekt zum Thema „Gesellschaftlicher Zusammenhalt“

Zu keinem Zeitpunkt in der Geschichte war die Bewohnerschaft von Gevelsberg vielfältiger als heute.
Wie tiefgreifend Migranten die Stadt seit den sechziger Jahren des letzten Jahrhunderts verändert haben, ist nur wenigen in der ganzen Tragweite bewusst. Unter dem Titel „Wir in Gevelsberg“ - Stadt. Menschen. Vielfalt hat die AWO EN nun ein vom Bundesministerium des Innern und für Heimat gefördertes Projekt an den Start gebracht, dessen Ziel es ist zu zeigen, dass all diese Menschen eine Bereicherung für die Stadt sein können und sind. 

Wir möchten dabei die kulturelle, sprachliche und ethnische Herkunft von Zuwander*innen nicht primär unter dem Aspekt der sozialen Belastung oder als Defizit betrachten, sondern als Ressource und Potential für die Entwicklung unseres Gemeinwesens“, sagt Projektleiterin Anna Rylko. Gemeinsam mit ihrer Kollegin Yasmine Bisimwa will sie ein Spektrum an Möglichkeiten schaffen, um Diversität zu erleben und um das identitätsstiftende Zugehörigkeitsgefühl aller Beteiligten zur sozialen Gemeinschaft am Projektstandort zu fördern. „Der Mehrwert für die Stadtgesellschaft soll sichtbar gemacht werden“, erklären die beiden und fügen hinzu, dass die Begegnung mit fremden Kulturen Offenheit, Toleranz und Aufgeschlossenheit der Menschen fördere.
 
Mit unterschiedlichen Veranstal-tungsmaßnahmen und -formaten will man bei diesem Projekt eine große Bandbreite von Beteiligungsange-boten entwickeln, um möglichst viele Gevelsberger*innen (mit und ohne Zuwanderungsgeschichte) aller Al-tersstufen und aller sozialen Schichten zu erreichen. Insbeson-dere den Menschen mit Zuwan-derungshintergrund sollen die Projektaktivitäten eine „Bühne“ bieten, auf der sie ihre persönliche Sicht auf das gemeinsame Stadtleben in Gevelsberg zum Ausdruck bringen können. „Den roten Faden“, so schildert Anna Rylko, „bilden dabei regelmäßige Stadt.Spaziergänge mit Zugewanderten und Einheimischen in den verschiedenen Gevelsberger Ortsteilen und über die gewohnten Quartiersgrenzen hinweg.“ Sie seien jeweils einem inhaltlichen Schwerpunktthema zugeordnet, aus dessen Kontext im Vorfeld die Route mit unterschiedlichen Anlaufpunkten, Haltestellen, Besuchen und Besichtigungen entwickelt würde, schildern die beiden AWO-Mitarbeiterinnen und blicken diesbezüglich noch einmal kurz auf den 18. Oktober 2022 zurück. „Da haben wir nämlich erstmals einen solchen Stadt.Spaziergang unternommen, der von Jürgen Taake geleitet wurde.“ Dabei erfuhren die Teilnehmenden etwas über Geschichte und die Menschen der Stadt Gevelsberg. lauschten interessanten Anekdoten und bekamen etwas über die Entwicklung der Innenstadt berichtet. 
Als Höhepunkt eines jeden Projektjahres planen die beiden Leiterinnen die Aufbereitung und Veröffentlichung aller Ergebnisse und Erfahrungen aus den in den vergangenen Monaten durchgeführten Stadt.Spaziergängen in einem größeren öffentlichen Veranstaltungsformat. Hierbei können sie sich zum Beispiel eine Plakataktion oder „eine mobile Ausstellung mit entstandenen Foto-, Film- und Textdokumente, die wir der gesamten Bürgerschaft aber insbesondere auch in Schulen und Vereinen präsentieren könnten“, wie Anna Rylko erklärt und die Frage, ob Gevelsberg eine Stadt der Vielfalt sei, mit einem spontanen „Natürlich“ beantwortet. „Wer Gevelsberg als Stadt der Vielfalt in Worte fassen will, der hat hier die Wahl. Sie streifen durch italienische Cafés, türkische, italienische, polnische Geschäfte und zahlreiche Restaurants, die von Menschen mit Einwanderungsgeschichte betrieben werden.“ 

Anna Rylko und Yasmine Bisimwa (links) sind bei der AWO EN zuständig für das Projekt „Wir in Gevelsberg“ - Stadt. Menschen. Vielfalt und suchen noch weitere engagierte Mitstreiter*innen. 

Mit „Wir in Gevelsberg“ - Stadt. Menschen. Vielfalt wurde ein Projekt geschaffen, dass noch in seinen Kinderschuhen steckt, was aber Schritt für Schritt zu etwas Großem gemacht werden soll. dementsprechend werden natürlich noch weitere Mit-streiter*innen gesucht. Geplant ist eine Begleitgruppe aus Vertreter*innen der Kooperationspartner und interessierten Gevels-berger*innen mit und ohne Zuwanderungsgeschichte, die von den Projektfachkräften angeleitet wird und die Planung der Stadt.Spaziergänge übernimmt, rühren Anna Rylko und Yasmine Bisimwa abschließend die Werbetrommel. „Sollten wir Ihr Interesse an unseren Projekten geweckt haben, so nehmen sie Kontakt zu uns auf oder kommen Sie einfach am 12. Januar 2023 um 15:00 Uhr zu dem Treffen der Begleitgruppe.“ Dies findet bei der AWO Ennepe-Ruhr, Mühlenstraße 5 (2.Etage), 58285 Gevelsberg satt.                                                                                               André Sicks