wenn sie an
den 19. Oktober 2022 zurückdenkt. An diesem Morgen brach in einem
Raum der Evangelischen Kindertagesstätte in Berge ein Feuer aus.
Flammen züngelten, schwarzer Rauch entwich durch das auf Kipp
stehende Fenster. „Als die Feuerwehr eintraf, hatten wir die Kinder
zum Glück schon in Sicherheit und nach draußen gebracht“,
berichtet die Einrichtungsleiterin. Doch die Spuren der Katastrophe,
die seien nach wie vor zu sehen, fährt sie fort. Die Farbe an den
Wänden des Raums ist kaum zu erkennen und von der Spielecke sei auch
nicht mehr viel übrig. Man hofft, das die Renovierungsarbeiten nun
in Kürze beginnen und der Raum danach im neuen Glanz erstrahlen
wird.
Eine
Tragödie die viele erschütterte, auch „Mentor – die
Leselernhelfer Gevelsberg e.V.“, wie deren Vorsitzende Susanne
Schumacher sagt. Mit einer Kiste voller Bücher, die gute Laune
verbreiten, ist sie zur KiTa an der Burbecker Straße gekommen, um
diese als Spende zu überreichen. Auch wenn der Verein in erster
Linie Schülerinnen und Schüler mit Leseproblemen oder sprachlichen
Defiziten mittels einer individuelle Förderung gezielt unterstützt,
so sei es „für den Vorstand eine Selbstverständlichkeit“
gewesen, nach solch einem Unglück „hier vor Ort etwas Gutes“ zu
tun. Denn Vorlesen fördere, laut ihrer Aussage, nicht nur die
Sprachentwicklung von Kleinkindern, es hat auch eine hohe
emotionale Bedeutung. Die Kinder sollen lernen, verständlich und in
ganzen Sätzen zu reden. Nicht nur in besonderen Situationen, sondern
gerade im Umgang miteinander, beim Spielen, im Alltag, ergänzt
Ingrid Duschek.
Für sie selbst haben Bücher stets einen sehr hohen Stellen-wert. Weshalb es ihr und ihrem Team auch enorm wichtig ist, den ihnen anvertrauten Schützlingen durch verschiedene Maß-nahmen und Projekte das Medium Buch näher zu bringen. Sie erklärt, dass ein Buch nicht nur die Fantasie der Kinder anrege oder es neugierig mache, „durch eine gezielte Leseförderung“ erhielten sie mitunter ein besseres Gefühl für die Sprache und würden zugleich auch wichtige Vorläuferkompetenzen des Lesens und Schreibens erlernen. Gerade in Bilderbüchern, so sagt Ingrid Duschek, gäbe es viel zu entdecken, manche der Kinder erfinden zu den Darstellungen eigene Geschichten, andere versuchen schon intensiv, die ersten Buchstaben zu Wörtern zu verbinden. Worte denen Susanne Schumacher nur zustimmen kann und abschließend daher noch einmal in Richtung einiger Eltern appelliert, dass man mit der Leseförderung seiner Kinder gar nicht früh genug beginnen kann. André Sicks