Wenn
am kommenden Sonntag in Nordrhein-Westfalen Kommunalwahlen
stattfinden, dann sind auch die Bürgerinnen und Bürger der Stadt
Gevelsberg aufgefordert ihre Kreuze zu machen.
Wahlen sind das
Funda-ment unserer Demokratie. Wer am 13. September wählt, nimmt
damit vor allem Einfluss auf die städtische Entwicklung. Wer wählt,
entscheidet also mit darüber, wer in der Kommune zukünftig im
Stadtrat entscheidet und wer sie wie gestaltet. Wer aber auf sein
Wahlrecht verzichtet, der vergibt am Ende vielleicht eine wichtige
Einflussmöglichkeit oder überlässt das Feld den Populisten.
Trotz
der hohen Bedeutung der Stadt für die eigene Lebenswelt ist das
Verhältnis der Bürgerinnen und Bürger zur repräsentativen
Demokratie aber nicht ungestört. Ein Teil mag sicherlich darin
begründet sein, dass die Art und Weise, wie die einzelnen Parteien
und Wählervereinigungen die Menschen ansprechen und ihre Inhalte
vermitteln, seit einiger Zeit einem Wandel unterliegen. Zudem ändern
sich in einer ausdifferenzierenden Welt auch die Themen immer
schneller. Vor allem die jüngeren Menschen sind stark vernetzt,
organisieren und informieren sich vorzugsweise in den sogenannten sozialen
Medien wie bspw. Twitter, Instagram oder Facebook. Beiträge in den
sozialen Medien sind bisweilen kurz und informativ. Eine komplette –
gleichwohl wichtige – Haushaltsdebatte schaut sich kaum einer mehr
in voller Länge an. Zugleich spielen Parteien in den neuen Medien
noch zu wenig eine wahrnehmbare Rolle oder hadern noch immer mit der
richtigen Ansprache.
Will man die Parteien-verdrossenheit aber nicht weiter befeuern, müssen vor allem die Parteien und Wählervereinigungen raus aus ihren analogen Elfenbeintürmen und sich den neuen Anforderungen stellen. Denn eines ist klar, die sogenannte Generation Z ist alles andere als Politikverdros-sen. „In Teilen ist sie hoch politisiert und hat durch-aus auch ihre eigenen Themen – wie es vor allem die Fridays-for-Future-Bewegung zeigt“, kommentieren die Kreis-tagskandidatin Ann-Kathrin Limpert und Benjamin Garske die aktuelle Lage. Man ist sich einig, dass den Bürgerinnen und Bürgern insgesamt mehr zuzutrauen ist, als es mithin den Anschein macht. Denn so leicht lassen sie sich dann doch nicht ein X für ein U vormachen.
Insbesondere
auf der lokalen Ebene gibt es in den Parteien, den Verbänden,
Vereinen oder den lokalen Initiativen viele Möglichkeiten des
Mitwirkens und der Teilhabe, wo man vielfältig und problemorientiert
Entscheidungen vor der eigenen Haustüre mitgestalten kann.
Exemplarisch sei hier ein nicht barrierefreier Bürgersteig, der
letzte Meter des Radweges, oder – etwas größer gedacht – die
lokale Klimaanpassung oder die Ausweitung lokaler Bildungsangebote
genannt. All dies sind kommunale Angelegenheiten. „Das wird
manchmal vergessen“, so Benjamin Garske.
In einem Video auf Facebook
machen mit Barbara Lützenbürger, Ralf Terjung
und Ann-Kathrin Limpert drei Generationen deutlich,
warum ein jeder am kommenden Sonntag seine Stimme abgeben sollte.
Für die eigene Arbeit gilt: Der politische Erfolg der eigenen Partei auf
allen Ebenen des politischen Systems stützt sich letztendlich auch
in der gemeinwohlorientierten Arbeit in der eigenen Stadt. Wir alle
müssen also ganz besonders dafür Sorge tragen, das Zusammenleben
aller Menschen vor Ort, ganz gleich welchen Alters, welcher Herkunft
oder Kultur, weiterhin zu bewahren und zu schützen. „Wir leben in
einer toleranten Stadt, mit vielen Farben und Lebensstilen, mit
vielen schönen Seiten, aber auch mit vielen Herausforderungen“,
bekräftigt Ann-Kathrin Limpert noch einmal deutlich. „Also geh
wählen!“ André Sicks