Gemeinsam
mit der Wehrführung, vertreten durch Brandamtsrat Uwe Wolfsdorff und
Stadtbrandinspektor Rüdiger Kaiser, sowie Andreas
Saßenscheidt als zuständiger Fachbereichsleiter, ehrte
Bürgermeister Claus Jacobi vor kurzem vier Kameraden der
Gevelsberger Feuerwehr.
Zusammen sind diese seit sage und schreibe
155 Jahre für die Sicherheit und zum Wohle der Bürger, zum Schutz
von Leben und Sachwerten unterwegs.
Grund genug, um Andreas
Scholz-Venus, Ingo Schmidt, Oliver Adams und Gerhard Friedhoff für
ihr langjähriges Wirken zu danken und ihnen die
Feuerwehrehrenabzeichen in Silber und Gold zu überreichen. „Fangen
wir einfach mal „klein“ unten an und steigern uns dann zu einer
ganz besonderen, nicht alltäglichen Ehrung“, sagte das
Stadtoberhaupt zu Beginn der kleinen Feierstunde in seinem
Dienstzimmer.
Vier Persönlichkeiten, eine Gemeinsamkeit
Den
Anfang machte Brandoberinspektor Andreas
Scholz-Venus, der 1965
in Witten geboren wurde und 1982 seine Ausbildung zum
Schwimmmeistergehilfen bei der Stadt Gevelsberg begann. Mit der
anschließenden Meisterprüfung zum Schwimmmeister war 1989 die
Ausbildung dann abgeschlossen. Durch die Privatisierung des
Hallenbads wurde Andreas Scholz-Venus zur Feuerwehr umgesetzt, wo am
01. 12. 1994 sein persönlicher Startschuss als hauptamtlicher
Brandmeisteranwärter fiel. In den weiteren Jahren erfolgte unter
anderem die Ernennung zum Brandmeister sowie die Beförderung zum
Oberbrandmeister bzw. zum Brandoberinspektor. Auch auf Kreis- und
Landesebene bewies er immer wieder seine Fähigkeiten. Unter anderem
besuchte der Kamerad den Organisatorischen Leiter Rettungsdienst,
welchen er auch heute noch auf Kreisebene regelmäßig besetzt. Neben
all diesen Feuerwehrauszeichnung ist Andreas Scholz-Venus zudem auch
noch Ehrensenator der Ka.Ge. Grün-Weiß Gevelsberg von 1978 e.V. „Ein jecker Feuerwehrmann“, wie es Bürgermeister Claus Jacobi
auf den Punkt brachte, bevor er den Kameraden vom Löschzug I. für
seine 25-jährige Feuerwehrzugehörigkeit auszeichnete.
In seiner
Freizeit liebt es der frisch-gebackene Ehe-mann Skat zu spielen, geht
sei-ner Leidenschaft dem Skifahren nach, genießt so manch laue
Som-mertage auf sei-nem selbstgebau-ten Freisitz und zaubert das eine
oder andere kleine kulinarische Highlight.
Für
ihre 35-jährige Zugehörigkeit wurden Unterbrandmeister Ingo Schmidt
und Oberbrandmeister Oliver Adams ausgezeichnet. Ingo Schmidt ist in
Gevelsberg bekannt wie ein bunter Hund. Was vor allem daran liegt,
das der gelernte KFZ-Mechaniker „unser Abschleppfahrer“, wie er
liebevoll von seinen Kameraden genannt wird, ist. Denn neben einer
eigenen kleinen Werkstatt, ist er innerorts (und über die
Stadtgrenzen hinaus) auch mit seinem Abschleppunternehmen im Auftrag
des ADAC unterwegs. Dadurch fällt es dem gebürtigen Gevelsberger
(08. März 1971) oftmals schwer, ausreichend Zeit für die Feuerwehr
zu finden.
Doch Ingo Schmidt unterstützt mit all seinen
Möglichkei-ten seine Kamera-den vom Löschzug II, welchem er seit 1988
angehört, und ist für die gesamte Feuer-wehr stets hilfs-bereit. So
stellt er unter anderem Schrottautos für die Technische
Hilfe-Ausbildung kostenlos zur Verfügung oder spendet für Tombolas
tolle Sachpreise. Seine Karriere bei der Gevelsberg Feuerwehr begann
1984 mit dem Eintritt in die Jugendfeuerwehr, nach seiner Ausbildung
zum Feuerwehrmann wechselte er dann 1988 in den aktiven
Einsatzdienst.
Oliver
Adams (Jahrgang 1970) wurde in Remscheid geboren, wo er bereits mit
13 Jahren in die Jugendfeuerwehr des Löschzuges Haddenbach eintrat.
Das Feuerwehrwesen begeisterte den gelernten Industriemechaniker so
sehr, dass er im Dezember 1995 seine Ausbildung als
Brandmeisteranwärter bei der Berufsfeuerwehr Remscheid startete. Mit
einem Wohnortwechsel nach Gevelsberg begann für den Oberbrandmeister
und Rettungsassistenten dann auch ein neues feuriges Kapitel. Olli,
wie er von seinen Kameraden genant wird, übt seitdem nun seinen
Dienst auf der Wachabteilung III bei der hiesigen Feuerwehr aus.
Privat genießt er mit seiner Frau, den beiden karnevalsverrückten
Töchtern und einem Neufundländer das traute Familienleben im neu
erbautem Haus in Ennepetal oder es zieht die Familie nach Südtirol,
wo man die Schönheit der Berge genießt. Kamerad Adams konnte aus
terminlichen Gründen seine Auszeichnung leider nicht persönlich
entgegennehmen.
Wenn
jemand sechs Jahrzehnte im Dienste der löschenden Zunft tätig ist,
so wie Unterbrandmeister a.D. Gerhard Friedhoff, dann gebührt ihm
zweifelsohne der Respekt und die Anerkennung gesamten Wehr. Im Alter
von 19 Jahren trat der heute 79-jährige in die Feuerwehr Amt
Volmarstein, Löschgruppe Berge – dem heutigen Löschzug II –
ein. 1962 wurde er zum Feuerwehrmann, 1966 zum Oberfeuerwehrmann und
1982 zum Unterbrandmeister befördert. Zwei Jahre später verlieh der
Innenminister des Landes Nordrhein-Westfalen dem gelernten
Maurermeister und Baupolier das Feuerwehrehren-zeichen in Silber, zehn
Jahre später erfolgte dann die goldene Auszeichnung. Aufgrund seiner
beruflichen Erfahrung war Gerhard Friedhoff federführend bei dem
Ausbau des Feuerwehrgerätehauses an der einstigen Schule Berge,
insbesondere aber auch beim Ausbau des Schulungsraumes und dem Neubau
des Logistiklagers an der Wache Ost beteiligt.
„Seit 2001 gehöre
ich nun der Ehrenabteilung der Feuerwehr Gevelsberg an“, sagte der
Jubilar, dessen große Leidenschaft die liebevolle Betreuung seiner
drei Enkelkinder ist. In den 60 Jahren seiner Tätigkeit ist Gerhard
Friedhoff ein Brand in Erinnerung geblieben, und zwar der vom
Beckmanns Hüsken. „Das war schon heftig“, berichtete er
abschließend und hob noch einmal hervor, mit welch Engagement sich
ein jeder Feuerwehrmann für die Stadt und ihre Bewohner einsetzt. André Sicks