Dienstag, 10. Dezember 2019

Zusammen sind sie seit 155 Jahre im Dienste der löschenden Zunft


Gemeinsam mit der Wehrführung, vertreten durch Brandamtsrat Uwe Wolfsdorff und Stadtbrandinspektor Rüdiger Kaiser, sowie Andreas Saßenscheidt als zuständiger Fachbereichsleiter, ehrte Bürgermeister Claus Jacobi vor kurzem vier Kameraden der Gevelsberger Feuerwehr.
Zusammen sind diese seit sage und schreibe 155 Jahre für die Sicherheit und zum Wohle der Bürger, zum Schutz von Leben und Sachwerten unterwegs.
Grund genug, um
Andreas Scholz-Venus, Ingo Schmidt, Oliver Adams und Gerhard Friedhoff für ihr langjähriges Wirken zu danken und ihnen die Feuerwehrehrenabzeichen in Silber und Gold zu überreichen. „Fangen wir einfach mal „klein“ unten an und steigern uns dann zu einer ganz besonderen, nicht alltäglichen Ehrung“, sagte das Stadtoberhaupt zu Beginn der kleinen Feierstunde in seinem Dienstzimmer. 

Vier Persönlichkeiten, eine Gemeinsamkeit 
Den Anfang machte Brandoberinspektor Andreas Scholz-Venus, der 1965 in Witten geboren wurde und 1982 seine Ausbildung zum Schwimmmeistergehilfen bei der Stadt Gevelsberg begann. Mit der anschließenden Meisterprüfung zum Schwimmmeister war 1989 die Ausbildung dann abgeschlossen. Durch die Privatisierung des Hallenbads wurde Andreas Scholz-Venus zur Feuerwehr umgesetzt, wo am 01. 12. 1994 sein persönlicher Startschuss als hauptamtlicher Brandmeisteranwärter fiel. In den weiteren Jahren erfolgte unter anderem die Ernennung zum Brandmeister sowie die Beförderung zum Oberbrandmeister bzw. zum Brandoberinspektor. Auch auf Kreis- und Landesebene bewies er immer wieder seine Fähigkeiten. Unter anderem besuchte der Kamerad den Organisatorischen Leiter Rettungsdienst, welchen er auch heute noch auf Kreisebene regelmäßig besetzt. Neben all diesen Feuerwehrauszeichnung ist Andreas Scholz-Venus zudem auch noch Ehrensenator der Ka.Ge. Grün-Weiß Gevelsberg von 1978 e.V. „Ein jecker Feuerwehrmann“, wie es Bürgermeister Claus Jacobi auf den Punkt brachte, bevor er den Kameraden vom Löschzug I. für seine 25-jährige Feuerwehrzugehörigkeit auszeichnete.
In seiner Freizeit liebt es der frisch-gebackene Ehe-mann Skat zu spielen, geht sei-ner Leidenschaft dem Skifahren nach, genießt so manch laue Som-mertage auf sei-nem selbstgebau-ten Freisitz und zaubert das eine oder andere kleine kulinarische Highlight. 

Für ihre 35-jährige Zugehörigkeit wurden Unterbrandmeister Ingo Schmidt und Oberbrandmeister Oliver Adams ausgezeichnet. Ingo Schmidt ist in Gevelsberg bekannt wie ein bunter Hund. Was vor allem daran liegt, das der gelernte KFZ-Mechaniker „unser Abschleppfahrer“, wie er liebevoll von seinen Kameraden genannt wird, ist. Denn neben einer eigenen kleinen Werkstatt, ist er innerorts (und über die Stadtgrenzen hinaus) auch mit seinem Abschleppunternehmen im Auftrag des ADAC unterwegs. Dadurch fällt es dem gebürtigen Gevelsberger (08. März 1971) oftmals schwer, ausreichend Zeit für die Feuerwehr zu finden.
Doch Ingo Schmidt unterstützt mit all seinen Möglichkei-ten seine Kamera-den vom Löschzug II, welchem er seit 1988 angehört, und ist für die gesamte Feuer-wehr stets hilfs-bereit. So stellt er unter anderem Schrottautos für die Technische Hilfe-Ausbildung kostenlos zur Verfügung oder spendet für Tombolas tolle Sachpreise. Seine Karriere bei der Gevelsberg Feuerwehr begann 1984 mit dem Eintritt in die Jugendfeuerwehr, nach seiner Ausbildung zum Feuerwehrmann wechselte er dann 1988 in den aktiven Einsatzdienst. 
Oliver Adams (Jahrgang 1970) wurde in Remscheid geboren, wo er bereits mit 13 Jahren in die Jugendfeuerwehr des Löschzuges Haddenbach eintrat. Das Feuerwehrwesen begeisterte den gelernten Industriemechaniker so sehr, dass er im Dezember 1995 seine Ausbildung als Brandmeisteranwärter bei der Berufsfeuerwehr Remscheid startete. Mit einem Wohnortwechsel nach Gevelsberg begann für den Oberbrandmeister und Rettungsassistenten dann auch ein neues feuriges Kapitel. Olli, wie er von seinen Kameraden genant wird, übt seitdem nun seinen Dienst auf der Wachabteilung III bei der hiesigen Feuerwehr aus. Privat genießt er mit seiner Frau, den beiden karnevalsverrückten Töchtern und einem Neufundländer das traute Familienleben im neu erbautem Haus in Ennepetal oder es zieht die Familie nach Südtirol, wo man die Schönheit der Berge genießt. Kamerad Adams konnte aus terminlichen Gründen seine Auszeichnung leider nicht persönlich entgegennehmen. 

Wenn jemand sechs Jahrzehnte im Dienste der löschenden Zunft tätig ist, so wie Unterbrandmeister a.D. Gerhard Friedhoff, dann gebührt ihm zweifelsohne der Respekt und die Anerkennung gesamten Wehr. Im Alter von 19 Jahren trat der heute 79-jährige in die Feuerwehr Amt Volmarstein, Löschgruppe Berge – dem heutigen Löschzug II – ein. 1962 wurde er zum Feuerwehrmann, 1966 zum Oberfeuerwehrmann und 1982 zum Unterbrandmeister befördert. Zwei Jahre später verlieh der Innenminister des Landes Nordrhein-Westfalen dem gelernten Maurermeister und Baupolier das Feuerwehrehren-zeichen in Silber, zehn Jahre später erfolgte dann die goldene Auszeichnung. Aufgrund seiner beruflichen Erfahrung war Gerhard Friedhoff federführend bei dem Ausbau des Feuerwehrgerätehauses an der einstigen Schule Berge, insbesondere aber auch beim Ausbau des Schulungsraumes und dem Neubau des Logistiklagers an der Wache Ost beteiligt.
„Seit 2001 gehöre ich nun der Ehrenabteilung der Feuerwehr Gevelsberg an“, sagte der Jubilar, dessen große Leidenschaft die liebevolle Betreuung seiner drei Enkelkinder ist. In den 60 Jahren seiner Tätigkeit ist Gerhard Friedhoff ein Brand in Erinnerung geblieben, und zwar der vom Beckmanns Hüsken. „Das war schon heftig“, berichtete er abschließend und hob noch einmal hervor, mit welch Engagement sich ein jeder Feuerwehrmann für die Stadt und ihre Bewohner einsetzt. André Sicks