In
Deutschland leben rund 88.000 Menschen mit HIV.
Dank moderner
Medikamente haben die meisten von ihnen mittlerweile eine fast
normale Lebenserwartung. Sie können in jedem Beruf arbeiten und ihre
Freizeit so gestalten wie andere auch. Wird eine HIV-Infektion
rechtzeitig festgestellt und behandelt, ist eine AIDS-Erkrankung in
den meisten Fällen vermeidbar.
Nur
leider wird aber immer noch hinter dem Rücken von Menschen mit HIV
getuschelt, manche Ärzte verweigern ihnen sogar eine Behandlung, und
in einigen Fällen ist der Arbeitsplatz in Gefahr. Zurück-weisung,
Ausgrenzung und die Angst davor wiegen daher für viele HIV-Positive
schwerer als die gesundheitlichen Folgen der Infektion selbst.
Ursachen solch einer Diskriminierung sind häufig Vorurteile,
Unwis-sen oder unbegründete Ängste vor einer Ansteckung. Da hilft
nur eines: darüber reden und weiterhin Aufklärung leisten!
Mit gutem Beispiel vor
Und
genau dieser Aufgabe widmete man sich nun im Städtischen
Jugendzentrum. Anlässlich des Welt-AIDS-Tag am 1. Dezember 2019,
wollten die Jugendlichen für das Thema sensibilisieren und es den
Bürgern noch ein wenig mehr ins Bewusstsein rufen. „In den letzten
Jahren wurden AIDS und HIV oftmals nur noch am Rande erwähnt“,
berichteten Shakana Karuneswaran und Ryan Guzmann von der
Aufsuchenden Jugendarbeit. Es scheint zwar, als sei man besser
aufgeklärt als früher, doch es kursieren nach wie vor Irrtümer
durch die Gesellschaft. Bestes Beispiel ist der Glaube, dass nur
Risikogruppen von HIV betroffen seien.
Den
engagierten jungen Leuten war es wichtig, dass sich die Passanten in
der Fußgängerzone einen kurzen Augenblick Zeit nahmen, um einen
Blick auf die selbst gestalteten Infoplakate zu werfen. Zahlen,
Daten, Fakten, wichtige und relevante Informationen – all dies
hatten die Jugendlichen hierfür im Vorfeld zusammengefasst und auf
Papier gebracht. Zudem war ein jeder aufgefordert, seinen
Fingerabdruck, als sichtbares und buntes Zeichen gegen AIDS, in einer
riesigen AIDS-Schleife zu hinterlassen. Als Dankeschön gab es für
jeden Teilnehmer eine kleine Überraschungstüten. Für Kinder war
diese gefüllt mit Süßigkeiten, Erwachsene bekamen indes
Präservative an die Hand.
In
ihrem Engagement verstanden sich die Jugendlichen als Gemeinschaft –
und so betonten sie abschließend noch einmal, dass es bei dieser
Aktion um nichts anderes ging als dem Ziel, sich im Kampf gegen eine
immer noch unheilbare Krankheit, für einen offeneren Umgang
innerhalb der Gesellschaft stark zu machen. André Sicks