Dienstag, 3. Dezember 2019

AIDS geht uns alle an - Kids vom Jugendzentrum machten auf das Thema aufmerksam


In Deutschland leben rund 88.000 Menschen mit HIV.
Dank moderner Medikamente haben die meisten von ihnen mittlerweile eine fast normale Lebenserwartung. Sie können in jedem Beruf arbeiten und ihre Freizeit so gestalten wie andere auch. Wird eine HIV-Infektion rechtzeitig festgestellt und behandelt, ist eine AIDS-Erkrankung in den meisten Fällen vermeidbar. 
Nur leider wird aber immer noch hinter dem Rücken von Menschen mit HIV getuschelt, manche Ärzte verweigern ihnen sogar eine Behandlung, und in einigen Fällen ist der Arbeitsplatz in Gefahr. Zurück-weisung, Ausgrenzung und die Angst davor wiegen daher für viele HIV-Positive schwerer als die gesundheitlichen Folgen der Infektion selbst. Ursachen solch einer Diskriminierung sind häufig Vorurteile, Unwis-sen oder unbegründete Ängste vor einer Ansteckung. Da hilft nur eines: darüber reden und weiterhin Aufklärung leisten! 

Mit gutem Beispiel vor 
Und genau dieser Aufgabe widmete man sich nun im Städtischen Jugendzentrum. Anlässlich des Welt-AIDS-Tag am 1. Dezember 2019, wollten die Jugendlichen für das Thema sensibilisieren und es den Bürgern noch ein wenig mehr ins Bewusstsein rufen. „In den letzten Jahren wurden AIDS und HIV oftmals nur noch am Rande erwähnt“, berichteten Shakana Karuneswaran und Ryan Guzmann von der Aufsuchenden Jugendarbeit. Es scheint zwar, als sei man besser aufgeklärt als früher, doch es kursieren nach wie vor Irrtümer durch die Gesellschaft. Bestes Beispiel ist der Glaube, dass nur Risikogruppen von HIV betroffen seien. 
Den engagierten jungen Leuten war es wichtig, dass sich die Passanten in der Fußgängerzone einen kurzen Augenblick Zeit nahmen, um einen Blick auf die selbst gestalteten Infoplakate zu werfen. Zahlen, Daten, Fakten, wichtige und relevante Informationen – all dies hatten die Jugendlichen hierfür im Vorfeld zusammengefasst und auf Papier gebracht. Zudem war ein jeder aufgefordert, seinen Fingerabdruck, als sichtbares und buntes Zeichen gegen AIDS, in einer riesigen AIDS-Schleife zu hinterlassen. Als Dankeschön gab es für jeden Teilnehmer eine kleine Überraschungstüten. Für Kinder war diese gefüllt mit Süßigkeiten, Erwachsene bekamen indes Präservative an die Hand. 
In ihrem Engagement verstanden sich die Jugendlichen als Gemeinschaft – und so betonten sie abschließend noch einmal, dass es bei dieser Aktion um nichts anderes ging als dem Ziel, sich im Kampf gegen eine immer noch unheilbare Krankheit, für einen offeneren Umgang innerhalb der Gesellschaft stark zu machen. André Sicks