Samstag, 7. Dezember 2019

Kleine Weltentdecker aus Silschede zu Gast beim Bürgermeister

Kinder wollen schon früh auf Entdeckungsreise gehen; sie wollen ihr Umfeld erkunden, die Welt erleben in die sie hineinwachsen.
Man könnte auch sagen: Kinder sind kleine Weltentdecker. Zu ihnen zählen auch die Mädchen und Jungen (im Alter von fünf und sechs Jahren) aus der Elefanten- und Krokodilgruppe vom AWO-Familienzentrum in Silschede. Gemeinsam mit den Betreuerinnen der AWO-Einrichtung geht es darum auch öfters mal auf Exkursionen. Seit Sommer sind die Kids nun schon unterwegs und man besichtigte unter anderem das Schmetterlingshaus vom Maxipark Hamm, es gab eine spannende Führung in der Stadtbücherei, man schaute bei der heimischen Feuerwehr vorbei, besuchte ein Theaterstück der Sparkasse und in den letzten vier Wochen statte man immer montags der Junior Uni Wuppertal einen Besuch ab.
Hier forschten die wissbegierigen Kids als Ministudenten im Kurs „Raketen Kids“ zu verschiedenen Antrieben: von Luft bis Sprudelgas. Da all die Reisen zu den verschiedenen Orten stets mit Bus und Bahn unternommen wurden, konnte man sich nur all zu gut vorstellen, dass insbesondere die Schwebebahn-fahrten von Oberbarmen zur Junior Uni für die kleinen Weltentdecker aus Silschede das Highlight schlechthin waren. 

Bürgermeister*in der Zukunft 
Am 04. Dezember stand für die Gruppe, unter der Beaufsichtigung von Vanessa Münch und Claudia Heuser, jedoch ein weiterer Höhepunkt der Entdeckerreise an: ein Besuch im Rathaus bei Bürgermeister Claus Jacobi. Das Stadtoberhaupt hatte eigens für diesen Anlass den Ratssaal vorbereiten lassen, um den Kindern ein Gefühl zu vermitteln, wie es sich anfühlt ein Politiker*in zu sein. Bei einer munteren und wissbegierigen Gesprächsrunde entlockten die Kids dem ersten Mann der Stadt nicht nur manch kleines Geheimnis, sie erfuhren auch sehr viel über den Tagesablauf eines Bürgermeisters und über das politische Geschehen. Ob es dafür eine extra Schule gäbe, wollte ein kleiner Weltentdecker wissen. Worauf Claus Jacobi antwortete, dass wenn man regelmäßig die Schule besuche und im Unterricht immer gut mitmachen würde, dann könne man sich später als Erwachsener auch einer Wahl stellen. „Eine extra Schule für solch ein Amt gibt es aber nicht.“ 
Groß wurden die Augen der Kinder, als Claus Jacobi ihnen seine offi-zielle, goldene Amtskette präsen-tierte. Ein Relikt, welches er nur zu besonderen Anläs-sen trägt. „Als Gevelsberg seinen 125. Geburtstag gefeiert hat, da habe ich diese Kette umgehabt.“ Er erklärte seinen Gästen auch die sich darauf befindlichen Symbole, von denen ein jedes im Bezug zur Stadt und ihrer Geschichte steht. Das Bergbauzeichen zum Beispiel, stände symbolisch für das damalige Wirken und Schaffen all der Arbeiter unter Tage. Was viele nicht mehr wüssten: Silschede war die Wiege des modernen Bergbaus für das Ruhrgebiet. Entsprechend prägte die Arbeit unter Tage über Jahrhunderte das Gevelsberger Höhendorf in seinen damaligen Grenzen genauso wie die Gemeinde Asbeck. Dort wohnten nämlich vorwiegend Bergleute, die in die Silscheder Zeche „Vereinigte Trappe“ einfuhren, deren Wurzeln bis ins 16. Jahrhundert zurückreichen. 
Wie es sich anfühlte solch eine Kette zu tragen, davon konnten sich Phil und Melina überzeugen. Ihnen legte er ausnahmsweise das Prachtstück einmal kurz um und für einen kurzen Augenblick hatte Gevelsberg somit vielleicht seine(n) Bürgermeister*in der Zukunft in Amt und Würden.

Als Überraschung und kleines Dankeschön hatten die Silscheder Kinder einige Bilder gemalt, 
die sie Bürgermeister Claus Jacobi stolz überreichten. 

Hinter dem Kon-zept solch einer besonderen Welt-entdeckung steht der Gedanke, dass Kinder einen ganz natürlichen Drang haben, ihre (Um-)Welt mit allen Sinnen und nach ihrem Tempo zu erforschen und zu erleben. Die Ausflüge werden jeweils vor- und nachbereitet und oftmals bekommen die Kinder dann auch eine Hausaufgabe mit, die zu Hause Gesprächsanlass zum Thema gibt So sind die Eltern über die Erlebnisse ihrer Sprösslinge informiert und die Kinder selbst können noch einmal ausführlich berichten was sie erlebt haben. André Sicks