Es
strengt die Menschen mittlerweile ziemlich an, während des
anhaltenden Lockdowns immer nur irgendwelche negativen Meldungen zu
hören.
Umso schöner, wenn einem dann mal etwas Erfreuliches zu
Gehör kommt. Wie zum Beispiel, dass Hergit Ibach, Inhaberin der
Boutique „Lieblingsstücke“ in der Neustraße, vor kurzem eine
kleine Auswahl ihrer auslaufenden Winterware zugunsten des
Gevelsberger Kinderschutzbundes an die Frau oder den Mann brachte. Eine Idee die zeigte, dass man sich auch in Krisenzeiten auf seine
treue Kundschaft verlassen kann und man gemeinsam zusammensteht und
-hält. Sagenhafte 500 Euro kamen bei der Aktion zusammen, die die
Gevelsberger Einzelhändlerin am Mittwochvormittag den beiden
Kinderschützerinnen Barbara Lüt-zenbürger und Ariane Ibing
überreichen konnte.
Wärmend durch die kalte Jahreszeit
Drei
Faktoren spielten für Hergit
Ibach bei ihrer über
Facebook und WhatsApp verbreiteten Aktion eine wichtige Rolle. Zum
einen natürlich der gute Zweck, zum anderen die Tatsache, dass
liegengebliebene Ware
aufgrund des deutschen Steuerrechts inzwischen verderblich ist
und oftmals sogar vernichtet wird. Und zu guter Letzt dann auch noch
der plötzlich eingesetzte Wintereinbruch.
„Bei
solch einem Wetter waren eine Mütze, ein Schal oder Handschuhe
beileibe nur von Vorteil“, berichtete sie. Und genau solch
winterlichen Accessoires konnten interessierte Kunden gegen eine
Spende von mindestens fünf Euro bei ihr im Geschäft käuflich
erwerben. Produkte, deren Preise normalerweise höher liegen, die
aber zu schade gewesen wären, um sie irgendwann zu entsorgen. Trotz
vorhandener Schneemassen, glatter Straßen und eisiger Kälte folgten
viele ihrem Aufruf in die Neustraße und zahlreiche
Gevelsberger*innen klopften an die Türe der Boutique
„Lieblingsstücke“. „Mit solch einer großen Resonanz hatten
wir überhaupt nicht gerechnet.“ Um so schöner, da man so vereint
für eine gute Sache eintrat.
Hilfe für Grundschüler*innen
Dieser
Tatsache konnten Barbara Lützenbürger und Ariane Ibing nur
zustimmen, als sie sich bei Hergit Ibach für deren großzügige
Spende bedankten. Gerade in der jetzigen Situation, so sagten die
beiden Kinderschützerinnen, sei es mitunter keine
Selbstverständlichkeit, dass wenn man selbst finanzielle Sorgen hat,
dann noch etwas für einen guten Zweck spendet. Umso größer ihre
Freude, da der Verein selbst, wie so viele andere auch, derzeit kaum
Spenden einnimmt. Und
mit diesem Geld wolle man dafür Sorge tra-gen, dass in naher Zukunft
Grund-schüler*innen, die besondere Proble-me in der Schule haben,
mittels ei-ner Hausaufga-benhilfe unterstützt werden. Ein bereits
bestehendes Angebot vom Gevelsberger Kinderschutzbund, welches
aufgrund von Corona jedoch erst einmal ruhen musste. Mittlerweile
zeigt es sich allerdings immer deutlicher und klarer, dass bestehende
Lernschwächen immens zunehmen. „Wir möchten da mit Rat und Tat
zur Seite stehen und werden auch schon bald den Kontakt zu den
Grundschulen suchen“, erklärten die beiden Frauen abschließend.
Hergit
Ibach (mitte) zeigte sich begeistert von der Treue und dem sozialen
Engagement ihrer Kunden und freute sich,
dass sie am
Mittwochvormittag Barbara Lützenbürger (sitzend) und Ariane Ibing
eine Spende in Höhe von 500 Euro für den Gevelsberger
Kinderschutzbund überreichen konnte.
Pandemie
hin oder her – bei dieser Aktion überwog vor allem der
solidarische Zusammenhalt zwischen dem heimischen Einzelhandel und
seiner Kundschaft sowie ein bestehendes Netzwerk der Gemeinsamkeit,
welches ein positives Signal nach Außen sendete. André Sicks