Montag, 15. März 2021

Die Zeit verging wie im Fluge - VdK Gevelsberg blickt auf seine 75-jährige Geschichte zurück

Als am 8. Mai 1945 in Deutschland die Waffen endlich schwiegen, waren mehr als 60 Millionen Menschen tot.
Gefallen an der Front, ermordet in Konzentrationslagern, verbrannt in Bombennächten, gestorben an Hunger, Kälte und Gewalt auf der großen Flucht. Das, was vom „Großdeutschen Reich" übrig geblieben war, hatte bedingungslos kapituliert. Für viele Menschen war dieser Tag zwar eine Erleichterung, es war aber auch ein Tag gefüllt mit Angst und Ungewissheit. In dieser praktisch gesetzlosen Zeit trafen sich überall Kriegsbeschädigte und Kriegerwitwen mit dem Ziel, Ortsverbände aufzubauen, die in Selbsthilfe die drückende Not der am härtesten Betroffenen lindern und zu einer neuen Heimat, zu einem Fels in der Brandung, werden sollten. 

75 Jahre im Einsatz der Gerechtigkeit 
Zu diesem Zwecke trafen sich am 16. März 1946 27 Männer und Frauen bei Bernhard Bröker in der Gaststätte „Zum alten Postwagen" in der Mittelstraße, um den späteren VdK Gevelsberg aus der Taufe zu heben. Den Gedanken den sie alle bei dieser Gründungsversammlung verfolgten lautete: „Hilfe zur Selbsthilfe".
An die Spitze der
Selbst-hilfeorganisation für Kriegs-opfer wurde Oberinspektor Peter Pink gewählt. Gemein-sam mit Kurt Frank (2. Vorsitzender), Elli Grah (Kassiererin), Otto Corvey (2. Kassierer), Ernst Kimstedt (Schriftführer) und Selma Zopp (Ortsgruppen-Hinterbliebenen-Betreuerin) leitete er deren Geschicke. Im Laufe der letzten 75 Jahren entwickelten man sich immer mehr zum großen, modernen Sozial-verband, dessen Fundament die Themen Sozialrecht, Rente, Gesundheit, Behinderung und gelebte Solidarität im Ehrenamt bilden. 

Als 900. Mitglied beim VdK Ortsverband Gevelsberg begrüßten dessen Vorsitzender Klaus Löbbe (rechts) und Werner Mürmann (Kassierer, links) am 28. November 2020 den 61-jährigen Gevelsberger Frank Schubert in den Reihen des Sozialverbands. 

Der heutige Mitgliederstand ist inzwischen auf 900 Mitglieder angestiegen, wie der amtierende Vorsitzende Klaus Löbbe berichtete. Er übernahm im Mai 1996 das Amt des Vorsitzenden von Fritz Urban und ist in diesem Jahr mit 25 Jahren somit der dienstälteste, amtierende und ehrenamtliche Kopf beim VdK Ortsverband Gevelsberg. Mit diverse Veranstaltungen, wie zum Beispiel einer Jahresabschluss- und Weihnachtsfeier, organi-sierten Tagesfahrten und mehrtägigen Reisen zu den schönsten Zielen in Deutschland und in Europa sowie dem monatlichen VdK-Treff holt man viele Mitglieder*innen aus einer gewissen Lethargie des täglichen Lebens heraus. All dies, so hob er dankend und lobend hervor, funktioniere nur mit vielen Ehrenamtlichen im Hintergrund, die sich in den 75 Jahren in den Dienst der Sache des Sozialverbandes VdK in Gevelsberg gestellt hätten. Sie brächten gesellschaftlich zum Ausdruck, dass man nicht nur an sich denkt, sondern seine Zeit und Arbeitsleistung kostenlos einbringt, um anderen Menschen zu helfen und so das Miteinander lebens- und liebenswert zu gestalten. 

Ob mit eigenen Veranstaltungen, wie zum Beispiel der großen Jahresabschluss- und Weihnachtsfeier und dem Vdk-Treff, 
oder mit der Teilnahme an der Gevelsberger Seniorenmesse, 
der VdK Gevelsberg zeigt Präsenz in der Öffentlichkeit und zaubert seinen Mitgliedern damit ein Lächeln ins Gesicht. 

Ein Jubiläum in schwierigen Zeiten 
75 Jahre VdK Ortsverband Gevelsberg – dass ist natürlich ein Grund, um gemeinsam mit allen anzustoßen. Nur leider gibt es da immer noch dieses Virus namens Corona, welches dem gesellschaftlichen Leben weiterhin einen Strich durch die Rechnung macht.
„I
ch wünsche mir, dass diese Pande-mie bald vorbei ist und die von mir betreute Gruppe wieder ein alltäg-liches Leben auf-nehmen kann“, äußerte sich Klaus Löbbe mit Blick in die Zukunft und ließ abschließend aber noch kurz durchsickern, dass sein Vorstand im Hintergrund bereits mit den Planungen zu einer Jubiläumsfeier beschäftigt sei, die dann, sobald es coronamäßig möglich sein wird, einen unvergesslichen Höhepunkt in der Geschichte des VdK Gevelsberg bilden soll. André Sicks