Das
sogenannte Lip- und Lymphödem ist eine schmerzhafte Erkrankung, die
in der Regel hauptsächlich Frauen betrifft.
Es handelt es sich dabei
um eine Verteilungsstörung des menschlichen Fettgewebes
beziehungsweise um die Ansammlung von Wasser in den Beinen sowie in
anderen Körperteilen. Viele Betroffene leiden unter starken
Schmerzen, die teilweise sogar zur Berufsunfähigkeit führen können,
sowie unter dem Vorurteil, man sei einfach nur fett. Dabei können
sie überhaupt nichts für ihre Körperfülle. Es ist und bleibt eine
Krankheit, die weder durch bessere Ernährung noch mittels Sport
bekämpft werden kann. In besonders schlimmen Fällen helfen am Ende
daher auch nur noch Operationen. Bis dahin, haben die Patienten
jedoch schon einen langjährigen und weiten Weg hinter sich und
oftmals allein mit ihren Sorgen.
Miteinander im Gespräch
Dem
wollen Nicole Heine und Christian Erlemeyer jedoch Abhilfe leisten
und haben daher eine Lipödem und Lymphödem-Selbsthilfegruppe
gegründet. Eine Anlaufstelle zur Möglichkeit des Austauschs von
Betroffenen sowie deren Angehörigen. Viele Frauen wissen nämlich
überhaupt nicht dass sie von dieser Krankheit überhaupt betroffen
sind. „Dicke Beine oder dicke Arme werden oftmals einfach als
Übergewicht abgetan“, erklärten die beiden Gründer. Nicole Heine
ist selbst von der Krankheit betroffen und Christian Erlemeyer kennt
sie nur all zu gut aus Sicht eines Angehörigen.
Am
kommenden Donnerstag, 6. Februar 2020, will man sich erstmals um
18:00 Uhr im Gemeindehaus der evangelischen Kirche in Silschede
(Kirchstraße 8) treffen. Themen sollen dabei unter anderem sein, wie
man gegen die Schmerzen kämpfen kann, wie Angehörige die
Betroffenen unterstützen können, was es für Hilfsmittel gibt und
vor allem wo man geeignete Fachärzte findet. Das Lip- und Lymphödem
ist ein Krankheitsbild, welches bis dato eher hinter verschlossenen
Türen „behandelt“ wurde. Mit dieser neuen Selbsthilfegruppe wagt
man nun den Schritt in die Öffentlichkeit. „Darum wollen wir uns
auch mit unserer Selbsthilfegruppe ab sofort jeden ersten Donnerstag
im Monat treffen und wir würden uns freuen, wenn alle die von der
Krankheit betroffen sind sowie deren Angehörigen den Weg zu uns
finden“, sagten die beiden Gründer abschließend. André Sicks