Klatschen,
singen, jubeln, feiern und etliche Ordensverleihungen – am
Samstagabend bebte es, bis das die Wände in der Aula auf der Alten
Geer nur so wackelten.
Grund war die Verleihung der Närrischen
Mütze, zu der die Ka.Ge. Grün-Weiß Gevelsberg von 1978 e.V.
eingeladen hatte. Den Gästen wurde dabei ein abwechslungsreiches
Programm aus Musik, Tanz und Show geboten, dass die Stimmung
befeuerte und manch eine Zuschauerrakete zündete.
Gerade
mal eine Woche war es her, dass die Ka-Ge Hippendorf ihren Orden für
Freude und Frohsinn verliehen hatten; da ließ das jecke Volk keinen
gerin-geren als Andreas Niehues, seines Zeichen Betriebsleiter vom
Opel Autohaus Gebrüder Nolte und stellvertretender
ProCiy-Vorsitzender, hochleben, als dieser vom
Vize-Präsidenten der Ka.Ge. Grün-Weiß, Marc Uhle, im wahrsten
Sinne des Wortes einen
auf die Mütze bekam.
Stell-dich-ein der Tollitäten
Bevor
jedoch das närrische Programm so richtig Fahrt aufnahm. begrüßten
die zahlreich, kostümierten Gästen standesgemäß zunächst einmal
die Gevelsberger Tollitäten Prinz Jürgen III. und Prinzessin Anja
III. nebst ihren Begleitern Tina Hoppe und Diethelm Hellwig. Prinz
Karneval berichtete seinem Volke, dass man vor einigen Tagen beim
großen Prinzenpaartreffen im Wuppertaler Brauhaus gewesen sei, wo
sich ihnen ein opulentes, buntes Bild bot. Schaue man aber am
heutigen Abend hier so in die Runde, dann müsse man ehrlich sagen,
dass die Hütte auf der Geer noch nie so voll gewesen sei.
Desweiteren wurden aber auch noch zwei vom Prinzen aufgestellte
Thesen als „Bestanden“ erklärt. Hierbei handelte es sich um den
bei der Stadt beantragten Werbekostenzuschuß für die mietfreie
Überlassung der Aula sowie die Ernennung von Jürgen und Anja Altena
zu Ehrenmitgliedern im eigenen Verein.
Die
Gevelsberger Majestäten waren aber nicht die einzigen Blaublüter an
diesem Abend. Mit einem kräftigen „Gevelsberg Gelau“ hieß man
auch das Hagener Kinderprinzenpaar Septimus I. und Marie I. herzlich
willkommen. Zwei Prinzenpaare an einem Abend, den Organisatoren,
allen voran Volker Weiß (Geschäftsführer der Ka.Ge. Grün-Weiß),
war damit mal wieder ein echter Coup gelungen.
Schalke 04 gegen BVB 09
Als
dann war es endlich soweit, es folgte der Höhepunkt des Abends: die
Verleihung der Närrischen Mütze. Um den diesjährigen Preisträger,
Andreas Niehues, zu beschreiben, eine passende Laudatio für ihn auf
die Beine zu stellen, bedurfte es im Vorfeld manch Überlegungen.
Denn Niehues „ist nicht nur über seinen Arbeitgeber mit seinem
Markenbotschafter Jürgen Klopp schwarz-gelb infiziert, nein – zu
allem Überfluss ist Andreas auch noch mit Leib und Seele Zecke mit
Dauerkarte und als Dauergast in der verbotenen Stadt!!!“, sagte der
letztjährige Mützenträger und diesjährige Laudator Stefan
Biederbick.
Humoristisch
berichtete der bekennende Schalker aus dem Leben des gebürtigen
Münsterländers. So erinnerte er sich unter anderem an den
legendären 2:4 Sieg seiner blau-weißen Knappen im Westfalenstadion,
den er damals gemeinsam mit Andreas Niehues in der Opel-Lunge live
miterlebte, und bei dem er am Ende sogar noch ein „von allen BVB
Profis handsigniertes Trikot“ gewann. Dem aber nicht genug, der
Opel-Betriebsleiter tauschte sogar beim diesjährigen, traditionellen
„Angrillen“ des Automobikonzerns einfach mal so den
Getränkebestand der Taubenväter aus. „Leute! da war aus dem
Veltins auf einmal Krombacher geworden!!!“ Eines, so sagte Stefan
Biederbick, habe der Mützenträger 2020 allerdings nicht geschafft:
„Sein jüngster Sohn ist der Feind in seinem Haus; der ist
leidenschaftlicher Schalker und schläft auch in Blau-Weiß! Wenn
Papi dann früher vorlesen musste – immer in Blau-Weiß!“
Unter
dem Applaus aller Anwesenden verlieh man nun Andreas Niehues die
Närrische Mütze. Ein
besonderer Augen-blick und natürlich eine ganz große Ehre, die ihn,
wie er in seinen gereimten Dankesworten sagte, stolz machte. Außer-dem
stellte er fest, dass jede Veranstal-tung einen schönen Mann
bräuchte. „Nicht wahr Herr Bürgermeister? Hier bin ich!“ Da
stand er also nun in seiner Bütt und resümierte vor aller Leut´´,
wie schön das Leben doch eigentlich ist. Dennoch musste er gestehen:
„Vom Frieden reden hat kein Zweck, es knallt ja doch an jedem Eck“.
Und auch wenn das Thema Politik an diesem Abend eigentlich keine
Rolle spielen sollte, eine kleine Spitze in Richtung
Bürgermeisterkandidat der Opposition konnte sich Andreas Niehues zum
Abschluss seiner Dankesrede dann doch nicht verkneifen. So ließ er
die Jecken wissen, dass Troisdorf eine schöne Stadt sei, die ihren
Felix (gemeint war der inzwischen durchgesickerte Bündnis-Kandidat
Felix Keßler) hat; in Gevelsberg regiere jedoch nur einer: „König
Claus und sonst keiner“.
Musikalische und tänzerische Beträge par excellence
Umrahmt
war diese Mützenverleihung natürlich durch ein stimmungsvolles
Musik- und Bühnenprogramm. Und das
Musik die Menschen verbindet – das bewiesen der liebe Jung alias
Andreas Dams sowie der bekannte Schlagersänger Chris Wolf. Beide
Künstler fanden nicht nur den richtigen Ton, sie animierten und
unterhielten mit ihren Auftritten. Kaum jemand konnte die Füße
stillhalten. Rhythmus und Gesang nahmen das Publikum mit und brachten
Freude.
Auch
der diesjährige Auftritt der grün-weißen Frauen (unterstützt
durch einige männliche Mitglieder aus dem Elferrat der Ka.Ge.)
sorgte für nicht enden wollende Beifallsstürme. Mit ihrer
Schwarzlichtshow rissen die Hühner, wie sie sich selbst nennen, das
Publikum von den Stühlen. Es war eine unglaublich visuelle Show die
sie zu karnevalistischen Klängen einstudiert hatten und die den
Zuschauer in eine andere Welt mit einer tollen Choreographie
entführte – ein ganz und gar futuristisches und animalisches
Erlebnis.
Nicht
zu vergessen die Spielleute-Vereinigung Gevelsberg, die takt- und
schwungvoll für die passenden Einzugsmelodien sorgten, DJ André an
seinem Mischpult sowie die Tanzsportgarde der KG Grün-Weiß
Vorhalle, die wieder einmal fleißig die Beine in die Höhe
streckten. Alles in allem stand am Ende der Veranstaltung fest:
Gevelsberg braucht sich keinesfalls hinter den Jecken vom Rhein und
Neckar verstecken. In
diesem Sinne: ein dreifach kräftiges „Gevelsberg Gelau“. André Sicks