Donnerstag, 13. Februar 2020

Im Hippendorf wackelten die Wände und der Boden bebte


Seid Ihr gut drauf?“
Allein schon nur bei der Beantwortung dieser einen Frage konnte man am Samstagabend erahnen, dass das was gleich passieren sollte, nämlich die Paarung von närrischer Unterhaltung und Partystimmung, das alte Gevelsberger Dorf im wahrsten Sinne des Wortes erbeben lassen würde. Was für die Ka-Ge Hippendorf einst ihr Dämmerball war, das ist inzwischen das sogenannte „Hippendorf Special“, bei dem die Gäste immer wieder aufs Neue begeistert und zusätzlich auch noch kulinarisch verwöhnt werden. Hochkarätige Künstler aus der Karnevalsszene geben sich ein Stell-dich-ein und lassen „Mausis“ jecken Hexenkessel so stark brodeln, dass dieser beim Kneipenkonzert der Karnevalsband „So!Lala“ letztendlich dann überläuft. 

Unterhaltung vom Feinsten
 
Mit Schmitz-Backes erlebte man eine außergewöhnliche Mischung aus beeindruckender Zauberkunst, rheinischem Humor und liebenswürdiger Schlagfertigkeit. Der mehrfach ausgezeichnete Meister der Comedy-Zauberei ist nicht umsonst einer der wohl meistgebuchtesten Zauberkünstler des Rheinlandes. Bereits im Kindergartenalter war der „Harry Potter vom Rheinland“ fasziniert vom Zirkus. Den ersten Zauberer, den er damals sah, der beeindruckte ihn so nachhaltig, dass es Michael Backes fortan zur Bühne zog. Und vor 15 Jahren trat er sogar schon einmal im Hippendorf auf, mit seinen Anfängerschuhen sozusagen. Was ihn dazu veranlasste spontan einmal Danke bei Gerd Laake zu sagen, der „mir diese Chance damals bot“. Um dies gebührend zu würdigen, setzte Schmitz-Backes dem Geschäftsführer der Hippendörfer daher einfach mal eine luftige Krone auf. Hippendorf Mäh! 
Was folgte war ein flapsig, freches – aber anspruchs-volles und profes-sionelles – Feuer-werk des Bauchre-dens mit Ette und Lilly, dem sich keiner entziehen konnte. Struwwe-lige rote Haare und rotzfrech wie ein „Lausbub“ – das war Lilly. Sie trug Jeans, ein Halstuch und hatte eine große Klappe. Ihre Stimme, Egbert „Ette“ Brede stand eher dezent im Hintergrund und musste seine Puppe des öfteren bremsen, damit sie es nicht allzu arg trieb. Am Samstagabend hatte sie unter anderem ein Auge auf den Vorsitzenden der Kirmesgruppe „Vie vam Kopp“ geworfen. Mit allen Mitteln und ihren weiblichen Reizen versuchte Lilly diesen „rumzukriegen“ und seine anwesende, bessere Hälfte los zu werden. Womit am Ende allerdings keiner rechnete, für beide gab ein kleines Happy-End à la Pretty Woman. 

Heimspiel für „So!Lala" 
Wer meinte die Stimmung hätte ihren Höhepunkt erreicht, der täuschte sich aber gewaltig. Denn nun kamen die sieben Jungs mit den knalligen Hosen, bei denen die Welt niemals still steiht. Wer „So!Lala“ kennt – das sind nicht gerade wenige Gevelsberger – der wusste, dass nun die Schieferplatten an der Außenfassade der Gaststätte „Im Hippendorf“ wackeln würden. Mit „Halleluja“ von Brings, „Leev Marie" von den Paveiern und dem Queen-Klassiker „We will rock you“ legten Schlagzeuger Erik Körfer, Gitarrist Frank „Steve“ Krekelberg, Keyboarder Christoph Schmitz, die Sänger Liam Schmitz und Sebastian „Seppi" Böing, der Bassist und Sänger Thomas Schneider sowie der Techniker und Fahrer Christoph Basten mal so richtig los und schaffte es wie immer nach dem ersten Ton das närrische Volk mitzureißen. Bei „Hück steiht de Welt still" von Cat Ballou schien es dann so, als stünde die Zeit wirklich für einen kurzen Augenblick still.
Doch das Hippen-dorf steiht niemols still. Schon gar nicht während der fünften Jahreszeit. Da gehen die Leute ab wie Schmitz Katze. Keinen hält es mehr auf den Plätzen. „Das war mal wieder voll auf die Zwölf“, wie Liam Schmitz feststellen musste. Denn der Hippendorfer Karneval und „So!Lala" sind seit mehreren Jahrzehnten eng miteinander verbunden. „Hier ist es, als käme man nach Hause. Dorthin wo die Menschen friedlich und ausgelassen miteinander feiern.“ Um so schwerer fiel es allen am Ende die Jungs von der „Bühne“ zu lassen. Denn „wenn am Himmel die Stääne danze un d´r Dom sing Glocke spilt, jo dann weiß ich dat ich doheim bin, jo daheim bin he am Ring“. In diesem Sinne: ein dreifach kräftiges „Hippendorf Mäh!“. André Sicks 


Nachdem sich die Gäste den kulinarischen Genüssen der Hippendorfer-Küchencrew unterworfen hatten, 
konnte das „Hippendorf Special“ beginnen. 

Den Anfang machte der „Harry Potter vom Rheinland“, Schmitz-Backes mit seiner ungewöhnlichen Zaubershow, 
bei der kein Auge trocken blieb und die manch einen Gast zur Verzweiflung trieb. 

Nachdem Präsident Dirk Wenzel zwei weitere Sessionsorden verliehen hatte, tauchte wie aus dem Nichts Lilly aus ihrem Koffer hervor und verdrehte den Männern spontan die Augen. 
Keine leichte Aufgabe für Egbert „Ette“ Brede sein Mädel im Zaum zu halten.
Zudem testete der Bauchredner auch noch die Gesangskünste einiger Gäste. 

Warten auf „So!Lala“ bedeute Tanzfläche frei – Let´s Dance. 

Wackelnde Wände, ein bebender Boden und ein närrisches Volk das kein Halten mehr kannte. 
Vorhang auf für „So!Lala“; das musikalische Partyfeuerwerk konnte nun im Hippendorf gezündet werden.