Erfolg
hat viele Zutaten: Dynamik, Zielorientierung, Qualität. Noch
wichtiger ist eines: Vertrauen.
Und genau dies ist auch das Kapital
der Licatec Gruppe, dass sie über mehr als vier Jahrzehnte zum
erfolgreichen Vollsortimenter für Licht und Kabelführung macht. Mit
frischen Ideen, mit Qualität und mit Service will man begeistern und
bringt mit seinen Lösungen Funktionalität, Design und Flexibilität
auf einen Nenner. Doch die Unternehmensgruppe geht noch einen Schritt
weiter und setzt dort an, wo die Politik momentan noch in der Schwebe
ist: nämlich beim Thema Klimaschutz. Als
kunststoffverarbeitendes Unternehmen will man nicht abwarten, bis die
Politik einen zum Handeln zwingt, man will jetzt auf die
Herausforderungen, die der Klimawandel, die Ressourcen-verknappung und
der Naturschutz an einen stellen, im Rahmen einer
Nachhaltigkeitsstrategie reagieren. Denn Klimaschutz geht uns alle
an. Von daher sollte und kann ein jeder einzelne – egal ob
Privatpersonen, Organisationen, Unternehmen – seinen persönlichen
Beitrag dazu leisten, die Folgen des Klimawandels abzumildern und den
Umweltschutz zu fördern. Ein wichtiges Thema, dass natürlich auch
in Gevelsberg eine sehr große Rolle spielt. Und so besichtigte
Bürgermeister Claus Jacobi, gemeinsam mit dem städtischen
Umweltbeauftragten Matthias Sprenger, dem Abteilungsleiter für
Stadtentwicklung und Umwelt, Andreas Belz und Lena Dobrick (Büro für
Wirtschaftsförderung und Stadtmarketing) dass Am Sinnerhopp 44-46
ansässige Unternehmen, um sich ein Bild davon zu machen, dass
Klimaschutz nicht nur ein theoretischer Begriff ist, sondern gelebte
Realität.
Ein Unternehmen - ein umweltbewusstes Ziel
Bereits
Anfang 2015 begann die Unternehmensgruppe damit, die Energieeffizienz
all ihrer Standorte kontinuierlich zu verbessern – mit dem Ziel,
den betriebseigenen Energieverbrauch und die damit verbundenen
Emissionen an klimaschädlichen Treibhausgasen Schritt für Schritt
zu senken. Einen
besonderen Schwerpunkt legte man dabei auf den Energieverbrauch der
Licatec Profilextrusion GmbH in Gevelsberg, wo Kabel- und
Verdrahtungskanäle aus Kunststoff gefertigt werden. Die
Geschäftsleitung gab diesbezüglich das ehrgeizige Ziel vor, von
Anfang 2015 bis Ende 2018 die direkten Treibhausgasemissionen um
mindestens 25 Prozent zu reduzieren.
Um
eine realitätsnahe Berechnung der Emissionen zu gewährleisten,
baute man zunächst einmal ein Energie-managementsystem auf und ließ
sich dieses zertifizieren. Dadurch wurde eine Basis zur Optimierung
des Energieverbrauches und die Grundlage, Investitions-entscheidungen
noch stärker unter Nachhaltigkeitsaspekten zu treffen, geschaffen.
Innerhalb dieses Projektes identifizierte man zunächst einmal die
wichtigsten Emissionsquellen, installierte ein Klimamanagement und
erstellte einen konkreten Maßnahmenplan mit einer permanenten
Erfolgskontrolle. Zahlreiche
Maßnahmen wurden dann letztendlich ergriffen, beispielsweise die
Umrüstung der Produktion und angrenzender Bereiche auf eine
energiesparende LED-Beleuchtung, die Installation einer neuen
Kompressor-Anlage mit Wärme-rückgewinnung, der Einsatz von neuen,
deutlich energieeffizienterer Pumpen in Kalibriertischen sowie die
effizientere Nutzung der Produktionsanlagen inklusive einer
Reduzierung der Schrottquote und Umbauzeiten, um mehr
Energieeffizienz zu realisieren. „Wir
möchten nicht nur reden, wir wollen vielmehr handeln“, sagten Jörg
Handke (Geschäftsführer), Ralf Püttmann (Technischer
Geschäftsführer) sowie der für den Einkauf zuständige
Geschäftsführer Peer Cormann.
Gemeinsam
mit seinen Verwaltungsmitarbeitern Matthias
Sprenger, Andreas Belz und Lena Dobrick besuchte Bürgermeister Claus
Jacobi am Dienstagnachmittag
die Licatec Profilextrusion GmbH am
Sinnerhopp.
Dabei besichtigte man nicht nur
den Betrieb, die Geschäftsführung erläuterte ihren Besuchern auch das klimabewusste
Engagement des Unternehmens.
Bis
Ende 2018 gelang es dem Unternehmen, bei einem deutlich, um ca. 60
Prozent gestiegenen Materialdurchsatz seinen Energieverbrauch und
somit auch die direkten Treibhausgasemissionen um gut 30 Prozent zu
verringern. Die Effizienz der eingesetzten Energie steigerte sich
dadurch sogar um mehr als 45 Prozent. Motiviert von dieser
erfreulichen Entwicklung, strebte man in diesem Jahr an, seine
Klimaneutralität zertifizieren zu lassen. Gesagt getan! Und um den
überwiegenden Teil des verbleibenden CO²-Ausstoßes
zu reduzieren, entschied man seinen Strombezug vollständig auf
erneuerbare Energien umzustellen. Dieser Ökostrom wird zu 100
Prozent in skandinavischen Laufwasserkraftwerken erzeugt und die
Beschaffung sowie Lieferung erfolgt auf Basis von
Ökostromzertifikaten, die der aktuell geltenden EU-Richtlinie zur
Nutzung von Energie aus erneuerbaren Quellen entsprechen. Durch diese
Geschäftstätigkeit der Licatec GmbH entstehen, und das ist
urkundlich besiegelt, bis zum Jahr 2022 Treibhausgasemissionen in
Höhe von 4.800 Tonnen CO²-Äquivalente.
Aus blau und gelb wird grün
Licatec
investiert seit Jahren aber auch konsequent in den Ausbau der
Wiederverwendung eigener Produktionsabfälle, sowie in den Abschnitte
und den Profilresten seiner Kunden. Allein im letzten Jahr wurden
über 1,3 Millionen Kilogramm PVC- und PC/ABS-Abfälle recycelt und
anstelle von Primärrohstoffen erneut verarbeitet. Dies entsprach
einer CO²-Ersparnis
von über 2.600.000 Kilogramm! Beim Klimaschutz gilt schließlich:
Jeder einzelne Beitrag zu weniger Emissionen, weniger
Ressourcenverbrauch und zur intensiveren Nutzung von
Sekundärrohstoffen zählt. „Darum motivieren wir auch unsere
Kunden und Lieferanten dazu mitzumachen.“ Nach dem erfolgten
Recycling erhält man ein verbrieftes Zertifikat über seinen
ökologischen Beitrag. Womit in der persönlichen Jahresbilanz die
CO²-Ersparnis
eines Unternehmens belegt und imagefördernd kommuniziert werden
kann.
Als ein Zeichen der Anerkennung für solch ein erfolgreiches En-gagement über-reichte Bürgermei-ster Claus Jacobi der Geschäfts-führung eine kleine Stadtharfe.
Für
die städtische Abordnung war nach deren Besuch klar, dass man solch
ein starkes Engagement unbedingt nach außen tragen müsse. Denn es
geht mittlerweile beim Thema Klimaschutz nicht mehr nur um ein „ob“,
es geht in erster Linie um das „wann“ oder „wie intensiv“.
Insbesondere die Industrie als einer der größten CO²--Emittenten
ist hier gefordert, Optimierungspotentiale über alle
Produktionsprozesse hinweg zu nutzen. André Sicks