Es
war zunächst nur ein lockerer Zusammenschluss an interessierten
Bürgerinnen und Bürgern, der sich vor zehn Jahren auf Initiative
des ehemaligen Breckerfelders und jetzigen Braunschweigers
Klaus-Albert Höller gründete und aus dem sich binnen kürzester
Zeit die heutigen Heimatforscher entwickelten.
Forschungen zur Heimats- und Ortsgeschichte erfreuen sich bei ihnen großer Beliebtheit, da sie dadurch nämlich einen tiefgehenden Einblick in eine „kleine Welt“ erhalten. „Zahlreiche gemeinsame Interessen und Probleme, wie die Pflege des Plattdeutschen und die Schwierigkeit, bei jungen Leuten Interesse dafür zu wecken, sich für die Historie der Heimat zu begeistern, lässt unsere Verbindung nun zehn Jahre alt werden“, sagte der Vorsitzende des Breckerfelder Heimatvereins und stellvertretende Bürgermeister der Hansestadt, Thomas Lay, anlässlich des diesjährigen Heimatforschertages.
Forschungen zur Heimats- und Ortsgeschichte erfreuen sich bei ihnen großer Beliebtheit, da sie dadurch nämlich einen tiefgehenden Einblick in eine „kleine Welt“ erhalten. „Zahlreiche gemeinsame Interessen und Probleme, wie die Pflege des Plattdeutschen und die Schwierigkeit, bei jungen Leuten Interesse dafür zu wecken, sich für die Historie der Heimat zu begeistern, lässt unsere Verbindung nun zehn Jahre alt werden“, sagte der Vorsitzende des Breckerfelder Heimatvereins und stellvertretende Bürgermeister der Hansestadt, Thomas Lay, anlässlich des diesjährigen Heimatforschertages.
Gemeinsam
mit einigen Forscherfreunden aus den Städten Witten, Ennepetal,
Radevormwald, Kierspe, Breckerfeld und Braunschweig war er am 05.
Oktober in die Engelbertstadt gekommen, wo Carola Dreher, in ihrer
Funktion als Vorsitzende vom Gevelsberger Heimatverein, die Gruppe in
den Räumlichkeiten der Heimatstube auf der Alten Geer begrüßte.
„Ich freue mich, dass so viele unserer Einladung gefolgt sind und
wir so erstmalig die Gelegenheit haben, ihnen allen unsere
Heimatstube und unsere schöne Stadt zu zeigen.“
Das Geheimnis eines Namens
Zunächst lauschte man mit großer Spannung und Interesse einem Vortrag von Prof. Dr. Jürgen Udolph, dem wohl bekanntesten Namensforscher unserer Zeit. Familiennamen sind nämlich Zeugen der Geschichte. Sie geben Hinweise auf die Herkunft der Vorfahren, ob diese früher im deutschen Sprachgebiet beheimatet waren oder zugewandert sind, sie enthalten zudem deutliche Angaben zu den Wohnsitzen der Namensträger und geben ferner Auskunft über Beruf, Neigung, Marotten, Aussehen oder Charakter der Vorfahren; kurz gesagt: in den Namen spiegelt sich das menschliche Verhalten in all seinen Facetten wider. Namen seien daher nicht nur Schall und Rauch, sondern vielmehr Zeugen der Geschichte, machte der Onomatologe deutlich. Ausführlich erklärte er sein Wissen anhand von verschiedenen Beispielen. „Namen wie Schiller, Schily oder Scheel lassen sich alle auf schielende Vorfahren zurückführen“, erklärte Prof. Dr. Jürgen Udolph. Er hatte zudem für die Heimatforscher auch noch eine Erklärung, wo denn eigentlich die Kinder der Stadt Hameln geblieben waren und was sich hinter der Geschichte vom Rattenfänger verbarg. „Es war nichts weiter als ein Siedlertreck nach Osten, bei dem jungen Menschen, meist Zweitgeborene, Land und Steuerfreiheit versprochen wurde. Der Rattenfänger war also nichts anderes als ein Werber, ein sogenannter Lokator, der jungen Bürgern den Weg schmackhaft machte.
Zunächst lauschte man mit großer Spannung und Interesse einem Vortrag von Prof. Dr. Jürgen Udolph, dem wohl bekanntesten Namensforscher unserer Zeit. Familiennamen sind nämlich Zeugen der Geschichte. Sie geben Hinweise auf die Herkunft der Vorfahren, ob diese früher im deutschen Sprachgebiet beheimatet waren oder zugewandert sind, sie enthalten zudem deutliche Angaben zu den Wohnsitzen der Namensträger und geben ferner Auskunft über Beruf, Neigung, Marotten, Aussehen oder Charakter der Vorfahren; kurz gesagt: in den Namen spiegelt sich das menschliche Verhalten in all seinen Facetten wider. Namen seien daher nicht nur Schall und Rauch, sondern vielmehr Zeugen der Geschichte, machte der Onomatologe deutlich. Ausführlich erklärte er sein Wissen anhand von verschiedenen Beispielen. „Namen wie Schiller, Schily oder Scheel lassen sich alle auf schielende Vorfahren zurückführen“, erklärte Prof. Dr. Jürgen Udolph. Er hatte zudem für die Heimatforscher auch noch eine Erklärung, wo denn eigentlich die Kinder der Stadt Hameln geblieben waren und was sich hinter der Geschichte vom Rattenfänger verbarg. „Es war nichts weiter als ein Siedlertreck nach Osten, bei dem jungen Menschen, meist Zweitgeborene, Land und Steuerfreiheit versprochen wurde. Der Rattenfänger war also nichts anderes als ein Werber, ein sogenannter Lokator, der jungen Bürgern den Weg schmackhaft machte.
Namensforscher Prof. Dr. Jürgen Udolph referierte am 05. Oktober beim 10. Heimatforschertag in der Gevelsberger Heimatstube. Carola Dreher (Vorsitzende des Gevelsberger Heimatvereins) und ihr Pendant aus Breckerfeld, Thomas Lay, bedankten sich am Ende des Vortrags mit heimattypischen Spezialitäten bei dem bekannten Onomatologen.
Ein Dorf und seine Geschichte
Als echtes Schmankerl ließ sich zweifelsohne auch eine ab-schließende Dorfführungmit Marlis Schäfer, Ur-Gevelsbergerin und ehemalige
Vorsitzende des Gevelsberger Heimatvereins, bezeichnen, bei der die
Heimat-forscher aus dem Staunen nicht heraus kamen. Das es abseits
der Durchgangsstraßen noch
solch eine stattliche Anzahl an schönen und alten, teilweise unter
Denkmalschutz stehenden Häuser gab, hatte keiner von ihnen erwartet.
Da war zum Beispiel das Haus Elberfelder Straße 45. Dieses um
1780(90 erbaute Stiftsamtmannshaus galt lange Zeit als das schönste
Haus in Gevelsberg. Es diente viele Jahre unter anderem der Familie
Bertram als Wohnsitz. Auch die „Sparkasse des Amtes Ennepe zu
Gevelsberg“ hatte hier von 1865 bis 1869 ihre Geschäftsräume. Das
Haus Elberfelder Straße 41 wurde um 1780 von der Familie Schüren
gebaut und als Gaststätte (Stiftsgasthof) betrieben. Später wurde
es an die Familie Saure verkauft, die hier nach Erhalt der
Brennrechte im Jahre 1843, später im Jahre 1888 die Brennerei
Elberfelder Straße 39 errichteten.
„Die
Keimzelle Gevelsberg geht allerdings von einem
Zisterzienserinnen-Kloster aus“, berichtete Marlis Schäfer, „ein
Sühnekloster, das nach dem gewaltsamen Tod des Erzbischofs Engelbert
I. im Jahr 1230 in der Nähe der grausamen Tat errichtet wurde.“
Durch die vom Kloster benötigten Handwerker und Bauern siedelten
sich im Laufe der Jahre auch immer mehr Menschen dort an. „Der Ort
nannte sich Mylinghausen, 1867 erfolgte dann die Umbenennung in
Gevelsberg.“
Einen bleibenden Eindruck bei den Heimatforschern hinterließen unter anderem auch die zahlreichen Gedenktafeln im Dorf, angefangen vom Haus Elberfelder Straße 13 über den „Alten Kirchplatz" und das Haus Winkelstraße 11 bis zum Stiftsschultenhof.
Da
Marlis Schäfer selbst im „Dorf“ aufgewachsen war, wusste sie
natürlich auch so manch Besonderheiten, oftmals gepaart mit
persönlichen Anekdoten, zum Besten zu geben. Dinge, die für
Außenstehende im Verborgenen bleiben, für die Heimatforscher jedoch
etwas ganz Besonderes waren und diesen Heimatforschertag am Ende
unvergesslich machten. André Sicks