Schaute
man sich die letzten Monate innerhalb der Medienlandschaft einmal
genauer um, bekam man immer mehr das Gefühl das vegetarisches oder
veganes Essen der große Trend zu sein scheint.
Ging man aber mal an
die Basis der Esskultur, so wie es die Feinschmecker an diesem
Wochenende im Hippendorf taten, dann konnte man schnell feststellen,
dass eine gutes Stück Fleisch für die meisten nach wie vor der
Gipfel der Genüsse ist. Und irgendwie stimmte es dann auch, wenn
einem gesagt wurde, das trotz allen Nachhaltigkeitsdiskussionen und
Gammelfleischskandalen, Fleisch nach wie vor eines der hochwertigsten
Lebensmittel ist und bleibt.
Zehn Variationen ließen keinerlei Wünsche offen
Neben
dem Spargelfest und dem Reibekuchenessen gehört die zweitägige
Schnitzelparade der Kirmesgruppe „Hippendorf“ seit nun mehr elf
Jahren zum festen Bestandteil im Gevelsberger Terminkalender. Hier
finden die Gäste nicht nur Altbewährtes auf der Speisekarte, in
jedem Jahr lässt sich der Maître
de Cuisine, Gerd
Laake, gemeinsam mit seinen fleißigen Küchengehilfen, immer wieder
neue köstliche Schnitzel-variationen einfallen. „Wir probieren im
Vorfeld etwas Neues aus, damit die Karte nicht zu eintönig wird“,
verriet er und behielt am Ende damit recht.
Während
das Hubertusschnitzel, bei dem Champignons, Zwiebeln, Speck und ein
Spiegelei den Teller zierten oder das Shrimpsschnitzel, wo sich
Shrimps und feine Flusskrebse in einer würzigen Kräuterrahmsauce
mit Tomaten und Knoblauch suhlten, eine Art Selbstläufer waren,
präsentierte sich den Gästen das Bayerische Krautschnitzel erstmals
als wahrer Gaumenschmaus. Die Kombination von Kraut, Hackfleisch.
Leberkäse an einer schmackhaften Soße ließ bei ihnen ein wenig
Oktoberfest-Gefühl aufkommen. Dazu noch ein kühles, frisch
gezapftes Bierchen vom Fass – was wollte man mehr!
Als Beilage zu
seinem Schnitzel konnte man ent-weder Bratkartof-feln oder Rösti
wählen und sich zwischen einem Bohnensalat sowie einem gemischten
Salat entscheiden. „Uns ist es wichtig, das der Gast sein Gericht
individuell aufeinander abstimmt. Nur so bekommt er am Ende sein
perfektes, kulinarisches Rundum-Paket kredenzt“, verriet Gerd Laake
und wendete mal eben gekonnt eine gut 120 Gramm schwere
Fleischscheibe in der Pfanne. Nicht zu vergessen die Mousse au
Chocolate oder die Pfeffer-Ananas, welche von der Nachtischfee im
Vorfeld zubereitet worden waren und den krönenden Abschluss eines
leckeren Essens in geselliger Runde bildeten.
Beide
Abende waren sehr gut besucht, so dass man nach getaner Arbeit
glücklich und zufrieden mit der gesamten Küchen- und Thekencrew auf
den Erfolg anstoßen konnte. Wer meinte bei den Hippendörfern wäre
jetzt erst einmal ausruhen angesagt, der irrte sich gewaltig. Hinter
verschlossenen Türen laufen bei ihnen nämlich schon die
Vorbereitungen für die bevorstehende Karnevals-Session 2019.
Schließlich will man am Rosenmontag erfolgreich das Rathaus stürmen
und Bürgermeister Claus Jacobi entmachten. Im Hippendorf hat man
genug von schwerlastiger Kommunalpolitik, ihrer Meinung nach muss nun
endlich mal wieder etwas Narrenfreiheit innerhalb der Verwaltung
herrschen. Laut gemäht Hippe – aber Gevelsberger Jecken sind
bekanntlich für jedwede Art an närrischen „Schandtaten“ bereit! André Sicks