Dienstag, 30. Oktober 2018

Bereit zum Comeback! - Fidele Vogelsanger starten den musikalischen Neubeginn

Jugendliche durch Musik an die Kirmesgruppe Fidele Vogelsanger zu binden, dass war vor 60 Jahren die Gründungsidee hinter dem einstigen musikalischen Aushänge-schild der Stadt. 
Sechs Jahrzehnte die geprägt waren von zahlreichen Erfolgen, aber auch von einigen Tiefschlägen. Erstmals präsentierte sich der Fanfaren-zug Fidele Vogel-sanger zum Karneval 1959 im „Westfalensaal", im gleichen Jahr gab man dann unter der Leitung von Horst Schüßler mit 13 Spielleuten ganz offiziell sein Debüt beim Fanfarenwettstreit der Ächterbieckschen Landsknechte. Im Laufe der Jahre besuchten die Musiker immer wieder verschiedene Wettstreite, errangen zahlreiche Pokale, wie zum Beispiel 1975 den ersten Landesmeistertitel NRW, den man bis 1982 sogar in zwei verschiedenen Klassen ununterbrochen verteidigte. Ebenfalls in diesem Jahr gelang ihnen dann sogar der ganz große Wurf: nämlich die Deutsche Meisterschaft! 1984, formierte sich der Fanfarenzug zum Drum & Bugle Corps um, und auch hier ließen die musikalischen Erfolge nicht lange auf sich warten. 2002 belebten die Fidelen Vogelsanger nach mehr als 10 Jahren erstmals wieder das beliebte Festival „Musik zum Sehen" im Stadion Stefansbachtal. 
Schleichend ging die Ära des Vereins jedoch vorüber. Abmeldungen, Vereinsmüdigkeit, Defizite in der Vereinskasse und Abwanderungen ließen ihn fast sterben. Gerade mal eine Handvoll Mitglieder hielten zuletzt mit Hilfe einiger Spenden und ihrer finanziellen Unterstützung den Traditionsverein am Leben. „Irgendwie muss man doch wieder auf die Beine kommen“, sagte der amtierende Vorsitzende Daniel Krupke am vergangenen Samstag bei einer gemütlichen Feierstunde anlässlich des 60-jährigen Bestehen der Musiktruppe in der Aula der Grundschule Vogelsang. 
Die Feierlichkeiten zum 60-jährigen Bestehen der Fidelen Vogelsanger waren für die Gäste nicht nur ein kleines Familientreffen, es war für alle eine Reise zurück in ihre Vergan-genheit. Im Gespräch und beim Betrachten der zahlreiche Dokumente keimten oftmals alte Erinnerungen auf.

Traditionelles darf nicht aussterben
Zahlreiche ehemalige Mitglieder hatten sich eingefunden, um die guten alten Zeiten noch einmal Revue passieren zu lassen, aber auch um dem neuen, jungen Vorstand ihr Vertrauen auszusprechen. Und dieser hatte sich mächtig ins Zeug gelegt, um seinen Gästen ein unvergesslichen Abend zu bescheren. Alte Bilder, Urkunden, zahlreiche Zeitungsausschnitte, Veranstaltungsbanner sowie Pokale, unterschiedliche Uniformen und alte Instrumente machten deutlich, das heimatliche Tradition niemals aussterben darf. Und solch eine musikalische Traditionsgeschichte, wie sie in 60 Jahren von den Fidelen Vogelsangern vollzogen wurde, muss einfach am Leben erhalten bleiben. 
Was auch die Meinung von Bür-germeister Claus Jacobi war. In seinem Grußwort wies er jedoch darauf hin, das man an die großen Erfolge von da-mals mit Sicherheit nicht anknüpfen könne – was letztlich auch nicht von Nöten sei. „Sich selber Druck zu machen ist in der Regel oftmals mit einem Scheitern verbunden“, sagte das Stadtoberhaupt. Er freue sich daher um so mehr, das man nach fünf Jahren einen Neuanfang machen wolle. Denn es seien fünf Jahre gewesen, in denen in Gevelsberg etwas gefehlt habe. „Wenn es uns gelingen würde vielleicht eine kleine Big Band auf die Beine zu stellen, die bei diversen Veranstaltungen und Sommerfesten auftritt und das Gevelsberger Kirmesgeschehen musikalisch bereichert, dann wäre es ein absolut toller Erfolg“, pflichtete Daniel Krupke dem ersten Mann der Stadt bei. 

Proben beginnen Mitte November
Wer nun ein Teil der Fidelen Vogelsanger 2.0 werden möchte, der kann ab Mitte November jeweils freitags um 19:00 Uhr an den zwei-stündigen Proben in der Grundschule Vo-gelsang teilnehmen. „Wir möchten das die Fidelen Vogelsanger die Menschen wieder mit ihrer Musik erfreuen.“ Und sollte das Comeback gelingen, wovon man ausgeht, dann wird es auf alle Fälle einen Auftritt beim Kirmesempfang 2019 geben. Ein Versprechen das der Gevelsberger Bürgermeister dem Vorstandsvorsitzenden gab.  André Sicks