Sonntag, 29. April 2018

Medizinisches Urgestein vom Praxisteam Drechsler sagt „Tschüss“ - Jutta Johaé tritt in den wohlverdienten Ruhestand

Längst nicht jeder Rentner kann heutzutage seinen Enkeln erzählen, seinen Ruhestand nach über 40 Berufsjahren angetreten zu haben.
Stolze 47 sind’s bei Jutta Johaé geworden – in ein und demselben Beruf! Die einstige Arzthelferin avancierte im Verlauf dieser fast fünf Jahrzehnte begrifflich zur medizinischen Fachangestellten. Und die Rente mit 61 hat sie sich redlich verdient – den eingeschlagenen Weg niemals bereut. „Das ist immer mein Beruf gewesen“, sagte sie nun kurz vor Ende ihrer beruflichen Laufbahn. Wobei auch ein wenig Wehmut in ihrer Stimme schwang.

Stets mit Herzblut bei der Sache
Jutta Johaé ist bei den Gevelsberger Bürgern keine Unbekannte, da sie seit nun mehr 31 Jahren in der Stadt an der Ennepe im medizinischen Dienst fungiert. Begonnen hatte alles 1988, ein „Glücksjahr“ wie sie selbst sagt. Denn damals lernte sie nicht nur ihren zweiten Mann kennen, sie trat auch bei Dr. med. Peter Gierlich in ein Arbeitsverhältnis. Und binnen kürzester Zeit gewann sie die Herzen der Patienten, da sie sich nämlich immer mal wieder Zeit für sie nahm. Was mitunter auch noch heute so ist, wie Stefan Drechsler sagte. Der Facharzt für Innere Medizin übernahm 2011 die Praxis von Dr. med. Gierlich und damit auch deren lebendes Inventar, die gute Seele Jutta Johaé. 
Der neue Chef wusste ihre freundliche, hilfsbereite Art ebenso zu schätzen wie ihre berufliche Kompetenz. Und für das gesamte Praxisteam war sie in all den Jahren stets ein Teamplayer, der sich auch keinesfalls davor scheute, einfach mal einen Schrank aufzuhängen. Neben solch handwerklichem Geschick und natürlich dem großen fachlichen Wissen, war es vor allem ihre Herzlichkeit – das angenehme, liebevolle Wesen, das mit einer ruhigen Ausstrahlung jeden Patienten abholte und ihm so eine Art zuhause bot. „Ihre Warmherzigkeit den Menschen gegenüber war damals ein großer Vorteil bei der Übernahme der Praxis“, lobte der Gevelsberger Mediziner das uneingeschränkte Engagement seiner Angestellten.

Von Ruhestand kann keine Rede sein
Verabschieden wird sich Jutta Johaé am 30. April zunächst einmal mit einem beherzten „Tschüss“ statt einem förmlichen „Auf Wiedersehens“, da sie „ihr Praxisteam“ bis zum Sommer hin noch jeweils zehn Stunden in der Woche unterstützen wird. „So bleibe ich weiterhin klar im Kopf“, scherzte sie abschließend. Außerdem fällt ihr damit der Abschied auch etwas leichter. Denn es sind vor allem die Menschen – Patienten wie Kollegen – die ihr fehlen werden. 
Zum 30. April muss sich das Team der Arztpraxis Stefan Drechsler von seiner „guten Seele“ verabschieden.

Mit dem wohlverdienten Ruhestand kommt aber mit Sicherheit keinerlei Langweile ins Leben der dreifachen Mutter und siebenfachen Oma. „Neben meinen Hobbys Malen und Lesen werden mich mit großer Wahrscheinlichkeit meine Enkel auf Trab halten – was ein großes Glück ist, da ich mich dadurch nämlich nicht wie 61, sondern vielmehr wie 35 fühle.“ Eine tolle Einstellung die zeigt, das man sein Leben stets genießen sollte – sowohl im Beruf wie auch im Ruhestand.  André Sicks