Dienstag, 7. Februar 2023

VdK Gevelsberg verneigt sich vor Klaus Löbbe

Mit Bestürzung und in tiefer Trauer
muss der VdK Gevelsberg Abschied von seinem langjährigen Vorsitzenden Klaus Löbbe nehmen. Nach langer, schwerer Krankheit schloss er am 5. Januar 2023 im Alter von 82 Jahren für immer seine Augen. Seinen Namen verbindet man innerhalb von Gevelsberg nicht nur mit einem guten Tropfen Wein, es war vor allem sein ehrenamtliches Engagement als längster Vorsitzender vom Sozialverband VdK Gevelsberg, dass ihn zu einem Kämpfer für Gerechtigkeit machte. Zwei Leidenschaften, die eine große und wichtige Rolle in seinem Leben spielten. Und wann immer er darüber sprach, konnte man ein Funkeln in seinen Augen sehen. 

Der Sozialverband VdK war Klaus Löbbe sehr wichtig, da er dort vielen anderen Menschen helfen konnte. Menschen, die aus verschiedenen Gründen in soziale Notlagen und Einsamkeit geraten waren. Seiner Meinung nach, bot ihnen das vielzitierte „soziale Netz“ nämlich nicht immer die notwendige Unterstützung. Anfangs, so erzählte er immer, wusste „ich nicht einmal wer und was der VdK eigentlich ist“. Erst bei einem Gespräch mit dem damaligen Kreisverbandsvorsitzenden Karl-Heinz Heide wurde er über die ehrenamtliche Arbeit innerhalb eines Ortsverbandes informiert und erhielt dabei das Angebot, den Vorsitz in seiner Heimatstadt Gevelsberg zu übernehmen. Keine leichte Entscheidung, wie Klaus Löbbe einmal berichtete. Denn es hätte da ein geschlossenes Auge gegeben, welches ihn fragte: „Kannst Du das überhaupt bei deiner vielen Arbeit in deiner Weinfachhandlung annehmen?“. Und es gab ein offenes Auge, dessen Blick sich auf die soziale Hilfe zu ratsuchenden und zum Teil isolierten Menschen richtete und das, nach Rücksprache mit seiner Frau, letztlich auch der entscheidende Punkt gewesen sei, das Angebot anzunehmen. 
Anlässlich einer außerordentlichen Mitgliederversammlung wurde Klaus Löbbe am 5. Mai 1996 zum Vorsitzenden des Ortsverbands Gevelsberg gewählt und übernahm damit die Betreuung von 150 Mitgliedern. Mit vollem Elan begann seine Vorstandsarbeit die rasch Früchte trug und den heimische Sozialverband auf heute 900 Mitgliedern anstiegen ließ. Es wurden diverse Veranstaltungen, wie zum Beispiel die Jahresabschluss- und Weihnachtsfeier, durchgeführt und man organisierte für seine Mitglieder Tagesfahrten sowie mehrtägige Reisen zu den schönsten Zielen in Deutschland und in Europa. 1997 rief er den Gevelsberger VdK-Treff ins Leben, bei dem man sich sich bei einer Tasse Kaffee in netter Runde zum Gespräch trifft und wo in lockerer Folge auch Vorträge, Referate und Lichtbildervorträge abgehalten werden. Stets lag es ihm am Herzen zu betonen, dass er diese Arbeiten nicht alleine durchführen könne und glücklich darüber sei, „in all den Jahren immer einen funktionierenden Vorstand mit ehrenamtlich arbeitenden Mitstreitern“ an seiner Seite zu wissen. Nicht unerwähnt darf bleiben, dass Klaus Löbbe seit 2015 auch Beisitzer im VdK-Kreisverband Hagen / Ennepe-Ruhr war und mehrere Auszeichnungen (2000; Verdienstnadel des VdK NRW, 2006: Silberne Ehrennadel des VdK Deutschland, 2014: Goldene Ehrennadel des VdK Deutschland, 2022: Silbermedaille „In Dankbarkeit") erhalten hat. 
Am 7. Mai 2022 legte Klaus Löbbe den Vorsitz beim VdK Gevelsberg nieder und trat als Stellvertreter von Volker Rabiega in die zweite Reihe. „Jeder Mensch muss irgendwann einmal so selbstkritisch sein und sich sagen: es geht nicht mehr.“ Mit diesen Worten verkündete er damals sichtlich bewegt seinen offiziellen Rücktritt und sagte, dass der Grund dafür alters- und krankheitsbedingt sei. Ein ganz großes Dankeschön sprach er dabei vor allem aber auch seiner Frau Renate aus: „Ohne ihre tatkräftige und manches Mal aufopfernde Mithilfe wäre der VdK Ortsverband heute nicht das, was er nunmehr ist.“ Nach 26 Jahren ging damit eine Ära in der Gevelsberger Vereinsgeschichte zu Ende.

In seiner letzten, sehr emotionalen Rede als Vorsitzender vom VdK Gevelsberg sagte Klaus Löbbe, dass man in der Vergangenheit viel bewegt hätte und „was mir sehr viel Spaß gemacht hat“.

Was seine Faszination für Wein und Sekt betraf, so entdeckte Klaus Löbbe diese 1958 im Rahmen sei-ner damaligen Tätig-keit als Großhandels-kaufmann im Bereich Lebensmittel. Er wur-de Weinkaufmann und Sommelier mit einer eigenen Vinothek, die er 1985 eröffnete und mit einer kurzen Unterbrechung bis zuletzt führte. Für sich selbst bevorzugte er handwerklich und umweltschonende vom Winzer hergestellte naturbelassene Weine. Da solch ein guter Tropfen viele Aromastoffe enthalte die für einen Geschmack mit starkem Charakter sorgen würden, wie der Gevelsberger Weinpapst einmal sagte. „Diese Weine schmecken nach Wein und nicht nach Industrie oder nach künstlicher Plörre.“ Kein Wunder, dass ihn zeitlebens ein Zitat von Johann Wolfgang von Goethe begleitete, welches da lautet: „Das Leben ist viel zu kurz, um schlechten Wein zu trinken“

Neben seinem ehrenamtlichen Engagement beim Sozialverband VdK Gevelsberg und der Liebe zum Wein war es vor allem die Familie, die dem waschechten Gevelsberger, der am 17. Dezember im Kriegsjahr anno 1940 geboren wurde, sehr wichtig war und die ihm Zufriedenheit brachte. Als Jugendlicher verliebte sich Klaus Löbbe in der Gaststätte Mühlenhämmer in seine Renate, deren Vater direkt nebenan seine Bäckerei und Konditorei hatte. Im goldenen Herbst 1969 gaben sich beide das Ja-Wort, mit der Geburt von Töchterchen Sandra Yvonne wurde die Familie komplettiert und deren zwei Kinder machten den leidenschaftlichen Briefmarkensammler letztlich zu einem stolzen Großvater, der seinen Enkelsöhnen jeden Wunsch erfüllte.

Renate und Klaus Löbbe waren in all den Jahren stets ein eingespieltes und gutes Team. 

In Gedanken ist der gesamte Vorstand vom VdK Gevelsberg bei seiner Frau Renate, der Familie seiner Tochter Sandra Yvonne sowie allen Familienangehörigen und man wünscht ihnen die Kraft, die sie in dieser schweren Zeit benötigen. 
Mit dem Tod von Klaus Löbbe ist nicht nur ein großartiger Mensch von uns gegangen, wir haben vielmehr einen echten Freund und Förderer verloren, dem der VdK sehr viel zu verdanken hat und dessen Wirken uns allen in Erinnerung bleiben wird. Lieber Klaus, mögest Du in Frieden ruhen!“                                                                                                                    André Sicks