muss der VdK Gevelsberg Abschied von
seinem langjährigen Vorsitzenden Klaus Löbbe nehmen. Nach
langer, schwerer Krankheit schloss er am 5. Januar 2023 im Alter von
82 Jahren für immer seine Augen. Seinen
Namen verbindet man innerhalb von Gevelsberg nicht nur mit einem
guten Tropfen Wein, es war vor allem sein ehrenamtliches Engagement
als längster Vorsitzender vom Sozialverband VdK Gevelsberg, dass ihn
zu einem Kämpfer für Gerechtigkeit machte. Zwei Leidenschaften, die
eine große und wichtige Rolle in seinem Leben spielten. Und wann
immer er darüber sprach, konnte man ein Funkeln in seinen Augen
sehen.
Der Sozialverband VdK war Klaus Löbbe sehr wichtig, da er dort vielen anderen Menschen helfen konnte. Menschen, die aus verschiedenen Gründen in soziale Notlagen und Einsamkeit geraten waren. Seiner Meinung nach, bot ihnen das vielzitierte „soziale Netz“ nämlich nicht immer die notwendige Unterstützung. Anfangs, so erzählte er immer, wusste „ich nicht einmal wer und was der VdK eigentlich ist“. Erst bei einem Gespräch mit dem damaligen Kreisverbandsvorsitzenden Karl-Heinz Heide wurde er über die ehrenamtliche Arbeit innerhalb eines Ortsverbandes informiert und erhielt dabei das Angebot, den Vorsitz in seiner Heimatstadt Gevelsberg zu übernehmen. Keine leichte Entscheidung, wie Klaus Löbbe einmal berichtete. Denn es hätte da ein geschlossenes Auge gegeben, welches ihn fragte: „Kannst Du das überhaupt bei deiner vielen Arbeit in deiner Weinfachhandlung annehmen?“. Und es gab ein offenes Auge, dessen Blick sich auf die soziale Hilfe zu ratsuchenden und zum Teil isolierten Menschen richtete und das, nach Rücksprache mit seiner Frau, letztlich auch der entscheidende Punkt gewesen sei, das Angebot anzunehmen.
Anlässlich
einer außerordentlichen Mitgliederversammlung wurde Klaus Löbbe am
5.
Mai 1996
zum Vorsitzenden des Ortsverbands Gevelsberg gewählt und übernahm
damit die Betreuung von 150 Mitgliedern. Mit vollem Elan begann seine
Vorstandsarbeit die rasch Früchte trug und den heimische
Sozialverband auf heute 900 Mitgliedern anstiegen ließ.
Es
wurden diverse Veranstaltungen, wie zum Beispiel die Jahresabschluss-
und Weihnachtsfeier, durchgeführt und man organisierte für seine
Mitglieder Tagesfahrten sowie mehrtägige Reisen zu den schönsten
Zielen in Deutschland und in Europa. 1997 rief er den
Gevelsberger VdK-Treff ins Leben, bei dem man sich sich bei einer
Tasse Kaffee in netter Runde zum Gespräch trifft und wo in lockerer
Folge auch Vorträge, Referate und Lichtbildervorträge abgehalten
werden. Stets
lag es ihm am Herzen zu betonen, dass er diese Arbeiten nicht alleine
durchführen könne und glücklich darüber sei, „in all den Jahren
immer einen funktionierenden Vorstand mit ehrenamtlich arbeitenden
Mitstreitern“ an seiner Seite zu wissen. Nicht unerwähnt darf
bleiben, dass Klaus Löbbe seit 2015
auch Beisitzer im VdK-Kreisverband Hagen / Ennepe-Ruhr war und
mehrere Auszeichnungen (2000; Verdienstnadel des VdK NRW, 2006:
Silberne Ehrennadel des VdK Deutschland, 2014: Goldene Ehrennadel des
VdK Deutschland, 2022: Silbermedaille „In Dankbarkeit")
erhalten hat.
Am
7. Mai 2022 legte Klaus Löbbe den Vorsitz beim VdK Gevelsberg nieder
und trat als Stellvertreter von Volker Rabiega in die zweite Reihe.
„Jeder Mensch muss irgendwann einmal so selbstkritisch sein und
sich sagen: es geht nicht mehr.“ Mit diesen Worten verkündete er
damals sichtlich bewegt seinen offiziellen Rücktritt und sagte, dass
der Grund dafür alters- und krankheitsbedingt sei. Ein ganz großes
Dankeschön sprach er dabei vor allem aber auch seiner Frau Renate
aus: „Ohne ihre tatkräftige und manches Mal aufopfernde Mithilfe
wäre der VdK Ortsverband heute nicht das, was er nunmehr ist.“
Nach 26 Jahren ging damit eine Ära in der Gevelsberger
Vereinsgeschichte zu Ende.
Was
seine Faszination für Wein und Sekt betraf, so entdeckte Klaus Löbbe
diese 1958 im Rahmen sei-ner damaligen Tätig-keit als
Großhandels-kaufmann im Bereich Lebensmittel. Er wur-de Weinkaufmann
und Sommelier mit einer eigenen Vinothek, die er 1985 eröffnete und
mit einer kurzen Unterbrechung bis zuletzt führte. Für sich selbst
bevorzugte er handwerklich und umweltschonende vom Winzer
hergestellte naturbelassene Weine. Da solch ein guter Tropfen viele
Aromastoffe enthalte die für einen Geschmack mit starkem Charakter
sorgen würden, wie der Gevelsberger Weinpapst einmal sagte. „Diese
Weine schmecken nach Wein und nicht nach Industrie oder nach
künstlicher Plörre.“ Kein Wunder, dass ihn zeitlebens ein Zitat
von Johann Wolfgang von Goethe begleitete, welches da lautet: „Das
Leben ist viel zu kurz, um schlechten Wein zu trinken“.
Neben
seinem ehrenamtlichen Engagement beim Sozialverband VdK Gevelsberg
und der Liebe zum Wein war es vor allem die Familie, die dem
waschechten Gevelsberger, der am 17. Dezember im Kriegsjahr anno
1940 geboren wurde, sehr wichtig war und die ihm Zufriedenheit
brachte. Als Jugendlicher verliebte sich Klaus Löbbe in der
Gaststätte Mühlenhämmer in seine Renate, deren Vater direkt
nebenan seine Bäckerei und Konditorei hatte. Im goldenen Herbst 1969
gaben sich beide das Ja-Wort, mit der Geburt von Töchterchen Sandra
Yvonne wurde die Familie komplettiert und deren zwei Kinder machten
den leidenschaftlichen Briefmarkensammler letztlich zu einem stolzen
Großvater, der seinen Enkelsöhnen jeden Wunsch erfüllte.
In
Gedanken ist der gesamte Vorstand vom VdK
Gevelsberg bei
seiner Frau Renate, der Familie seiner Tochter Sandra Yvonne sowie
allen Familienangehörigen und man wünscht ihnen die Kraft, die sie
in dieser schweren Zeit benötigen.
„Mit
dem Tod von Klaus Löbbe ist nicht nur ein großartiger Mensch von
uns gegangen, wir haben vielmehr einen echten Freund und Förderer
verloren, dem der VdK sehr viel zu verdanken hat und dessen Wirken
uns allen in Erinnerung bleiben wird. Lieber Klaus, mögest Du in
Frieden ruhen!“ André Sicks