Friedenspreisträger des deutschen Buchhandels zu Gast bei der vhs Ennepe-Ruhr-Süd

Navid Kermani ist mitunter einer der führenden Intellektuellen unserer Republik.

Kaum ein Wort in Deutschland hat solch ein Gewicht wie das Seine. Mit ihm kommt nun am 24. Februar 2023 um 19:00 Uhr, einer „der wichtigsten deutschen Autoren und zugleich eine der bedeutendsten politischen Stimmen des Landes“, so beschrieb ihn einmal Mithu Sanyal vom Deutschlandfunk Kultur, nach Gevelsberg ins Bürgerzentrum der vhs Ennepe-Ruhr-Süd. Eine kostenfreie Veranstaltung in Kooperation mit dem Förderverein der Volkshochschule, die gefördert wird wird vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“. An diesem Abend wird der Publizist im Gespräch mit WDR.Moderator Jan Schulte aktuelle Fragestellungen und Themen wie zum Beispiel den Krieg in der Ukraine oder die Proteste im Iran aufgreifen und näher beleuchten. 

Mit fünfzehn Jahren begann Navid Kermani in seiner Geburtsstadt Siegen regelmäßig für die Lokalzeitung zu schreiben, und bereits während seines Studiums in Köln arbeitete er als fester Autor für das Feuilleton der FAZ. Seine Berichte aus den Kriegs- und Krisengebieten der Welt wurden Bestseller. Neben seiner vielfach ausgezeichneten literarischen Arbeit ist der Kölner Schriftsteller immer auch Reporter und politischer Kopf geblieben. Wie kaum ein anderer beherrscht er die Kunst, aktuelle Ereignisse wie mit Röntgenstrahlen zu durchleuchten, so dass tiefer liegende Konfliktschichten und Handlungsoptionen sichtbar werden, wo Politiker keinen oder nur einen einzigen Ausweg sehen. Sein Buch „Was jetzt möglich ist – 33 politische Situationen“ versammelt erstmals seine wichtigsten politischen Artikel aus inzwischen fast drei Jahrzehnten, vom Terror im Nahen Osten über die Wagenburgmentalität Europas bis hin zur langen Kanzlerschaft Angela Merkels. 

Der vielfach ausge-zeichnet, unter ande-rem mit dem Friedens-preis des deutschen Buchhandels, Navid Kermani hat sich zum führenden Intellek-tuellen seiner Genera-tion entwickelt, und doch interpretiert er diese Rolle ganz anders als Günter Grass, Hans Magnus Enzensberger oder Martin Walser, mit denen er oft verglichen wird: nie mit einer steilen These, sondern zweifelnd, beobachtend, abwägend und stets mit dem Blick über den nationalen Tellerrand hinaus. Aber eben deshalb gibt er der öffentlichen Debatte immer wieder eine neue Richtung, die aus den bekannten Denkschemata hinausweist. Ohne sein Wort würde Deutschland etwas fehlen. 

Anmeldungen sind unter Angabe der Kurs-Nr. 4003B per E-Mail an urbanski@vhs-en-sued.de oder über die Homepage www.vhs-ennepe-ruhr-sued.de möglich. 

Detaillierte Auskünfte zu diesem Vortrag erteilt die vhs unter der Rufnummer +49 (0) 23 32 / 91 86-122.                                                            André Sicks