Weltweit wird dabei
auf die Frauenrechte sowie die Gleichstellung der Geschlechter
aufmerksam gemacht. Es ist ein Tag, der die bisherigen
Errungenschaften der Frauenrechtsbewegung feiert und gleichzeitig
seine Aufmerksamkeit auf bestehende Diskriminierungen und
Ungleichheiten richtet.
2023
steht der Frauentag unter besonderen Vorzeichen. „Es ist der erste
Frauentag nach der Pandemie und er fällt zusammen mit dem nahem
Krieg und den weltweiten Krisen, die nur gemeinsam zu lösen sind“,
beschreiben die Gastgeberinnen des kommenden Frauentages die
herausfordernden Zeiten. „Hierfür wollen wir uns stärken,
zusammen feiern und ein starkes Zeichen setzen für Frauenrechte
weltweit“, so Gevelsbergs Gleichstellungs-beauftragte Christel
Hofschröer, denn „je mehr Gleichberechtigung es gibt, desto
stabiler sind die Gesellschaften“. „Frauenleben hier und weltweit
sind folglich auch die Themen, die wir bewegen wollen –
künstlerisch, kreativ, mit und ohne Worte, und mit möglichst vielen
Frauen aus unterschiedlichen Kulturen, die hier in Gevelsberg, aber
auch im EN-Südkreis leben“, so Iris Baeck, stellvertretende
Direktorin der Volkshochschule des Ennepe-Ruhr-Südkreises. „Uns
ist es wichtig, den Gedanken von Mädchen und Frauen Raum zu geben
und im Rahmen eines vielfältigen Programmes miteinander darüber ins
Gespräch zu kommen, was uns bewegt, verbindet und stärkt“. Als
mögliche Location brachte Iris Baeck die neu gestaltete
Indu-striehalle der vhs in der Hammerstraße 21 in Gevelsberg ins
Spiel. „Wir waren regelrecht geflasht, als uns vhs-Direktor Achim
Battenberg die hellen und künstlerisch inspirierenden Räume im
alten Industriegebäude anbot“, beschreibt Christel Hofschröer die
Reaktionen der Gleichstellungsbeauftragten aus Ennepetal (Katja
Schlünder), Sprockhövel (Doreen Reichold), Schwelm (Anke Steger)
und vom EN Kreis (Ekaterini Delikoura) sowie von den Mitwirkenden
beim ersten Rundgang.
Entstanden
ist ein FrauenKulturFest, das unter dem Motto „zärtlich, zornig,
zauberhaft“ steht und zu dem alle Interessierten am 11. März 2023,
ab 15:00 Uhr in die neue Industriehalle der vhs Ennepe-Ruhr-Süd in
der Hammerstraße 21 eingeladen sind. Ein Event, für das die
Organisatorinnen mit der Malschule Maldumal, dem AtelierSieben, der
Städtischen Musikschule Gevelsberg, dem Büro für Vielfalt und
Zukunftschancen der Stadt Gevelsberg, dem AWO EN
Jugendmigrationsdienst und der Frauenberatung EN auch noch weitere
Kooperationspartnerinnen mit ins Boot holen konnten, um den Mädchen
und Frauen aller Kulturen einen bunten Programmmix anzubieten, bei
dem sie künstlerisch und kreativ werden können, wo man ihren
Gedanken einen Raum zum Austausch bietet, zusammen feiert und
„gemeinsam ein starkes Zeichen für Frauenrechte hier und weltweit
setzt“, sagt Iris Baeck. Nicht unerwähnt lassen möchte sie, dass
die Teilnahme an dieser Veranstaltung kostenfrei ist, da das
FrauenKulturFest vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen
und Jugend im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“
gefördert wird. Außerdem freue man sich, mit dieser Veranstaltung
die neu gestaltete Industriehalle der Volkshochschule einer breiten
Öffentlichkeit vorstellen zu können.
Im Schwelmer AtelierSieben heißt es
indes „Pimp your pumps“. Hier widmen sich die Besucherinnen dem
Upcycling von Schuhen mit diversen Materialien. Außerdem „bringen
wir auch noch aus unserem Second-Hand-Laden eine große Auswahl an
Kleidungsstücken in unterschiedlichen Größen mit“, die
ausprobiert werden können, sagt Heike Philipp. „Vielleicht wollte
man sich ja schon immer mal in einem glitzernden Abendkleid oder in
einem Business Outfit begutachten und in neue Rollen schlüpfen;
genau das darf Frau an unserem Stand voller Freude tun.“ Eine
weitere Besonderheit wird das Bemalen von Taschen für Frauenrechte
mit dem Slogan „Frau Leben Freiheit!“ sein. Angeleitet von
Melanie Katzuba von der vhs-Werkstatt „recycleART“ kann dort jede
Frau ihre eigene Stofftasche gestalten.
Die
Organisatorinnen möchten aber auch eine Auswahl an Kurzfilmen
zeigen, die im Rahmen des Wuppertaler Kurzfilmevents „Fem Goes
Short 2022“ zu Themen entstanden sind, die Frauen bewegen. Darin
setzen sich die einzelnen Filmemacher*innen facettenreich und
kritisch mit der Gesellschaft auseinander, erläutert Doreen
Reichold, Gleichstellungs-beauftragte der Stadt Sprockhövel. Daran
anknüpfend sollen auch die 27 eingereichten Fotografien aus dem im
Vorfeld ausgelobten Fotowettbewerb gezeigt werden, bei denen Frauen
ihre Lebensgefühle, Wünsche, Träume und ihren Blick auf die
Zukunft eingefangen haben.
Für
all jene, die neugierig aufeinander sind, Kontakte knüpfen oder Teil
eines „vielfältigen“ Frauennetzwerks werden möchten, rührt
Alexandra Konstantinopoulos aus dem Büro für Vielfalt und
Zukunftschancen der Stadt Gevelsberg die Werbetrommel, biete das
FemCafé den idealen Treffpunkt. Oder aber man „trifft sich an
unser Cocktailbar zum Plausch“, ergänzt Sabine Görke Becker,
Leiterin vom AWO Jugendmigrationsdienstes.
Musikalisch
begleitet wird das FrauenKulturFest von Nala Mintchev, aktuelle
Jugend musiziert-Preisträgerin, und Maria Eleonora Dellaria von der
Städtischen Musikschule Gevelsberg sowie den Ruhrgebietsikonen „4
½“. Vier Musikerinnen und ein Schlagzeuger, mit Wurzeln in Japan,
dem Sauerland, Persien und Österreich, haben sich zu einer Band
formiert haben, um Menschen mit schöner Musik zu begeistern und zum
Tanzen zu bringen – interkulturell, verbindend und inspirierend. Was
das leibliche Wohl betrifft, würden „wir uns freuen, wenn sich
noch Frauen finden, die Lust haben, mit kleinen Snacks ein
gemeinsames Buffet mit auf die Beine zu stellen“. Interessierte
wenden sich dazu an Christel Hofschröer. Alle Mitwirkenden freuen
sich auf ein FrauenKulturFest, bei dem sichtbar wird, dass die
Zukunft nur mit Frauen gedacht werden kann. Sie sollen und müssen
bei der Lösung der weltweiten Krisen eine zentrale Rolle spielen
können. André Sicks