Donnerstag, 7. Januar 2021

Volkszählung am Futterhäuschen - „Stunde der Wintervögel“ soll dem NABU eine detaillierte Momentaufnahme liefern

Am kommenden Wochenende findet bundesweit eine Volkszählung am Futterhäuschen statt.
Zum 11. Mal rufen der NABU – Naturschutzbund Deutschland e.V. und der Landesbund für Vogelschutz in Bayern (LBV) e. V. zur „Stunde der Wintervögel“ auf. Vom 8. bis 10. Januar 2021 sind dabei alle Vogelfreundinnen und -freunde aufgefordert, eine Stunde lang alle Vögel zu erfassen und zu melden. Egal ob man dies von seiner Wohnung, seinem Haus oder seinem Garten aus macht. „Jede und jeder kann mithelfen, eine detaillierte Momentaufnahme der Vogelwelt in unseren Gärten zu erstellen und so dazu beitragen, unsere heimischen Vögel besser zu schützen“, erklärte der erst vor kurzem neugewählte Vorsitzende vom NABU Ennepe-Ruhr e.V.,  Dr. Pit Städtler. 

Blaumeisen bedroht vom Bakterium 
Im vergangenen Jahr hatten sich deutschlandweit mehr als 143.000 Menschen an der Aktion beteiligt. Wobei allein in NRW rund 28.000 Vogelfreunde mehr als 530.000 Vögel zählten. Und auch im Ennepe-Ruhr-Kreis waren vogelliebende Menschen aktiv: In etwa 1500 Gärten wurden zwischen Ruhr und Ennepe die gefiederten Garten-besucher erfasst. Womit sich zeigt, dass die „Stunde der Wintervögel“ mitunter eine der wohl größten wissenschaftlichen Mitmachaktionen Deutschlands ist. 
Neben den Vogelarten die das ganze Jahr über in Deutschland bleiben, lassen sich bei dieser Aktion auch stets einige weitere Wintergäste beobachten, die es aus dem noch kälteren Norden und Osten nach Mitteleuropa zieht. So tauchen in manchen Wintern zum Beispiel sogenannte „Invasionsvögel" wie der Seidenschwanz, Erlenzeisig oder der Bergfink auf, die ihre Heimat aufgrund von Nahrungsengpässen verlassen und dabei weite Entfernungen zurücklegen. 
Besondere Auf-merksamkeit gilt in diesem Winter der Blaumeise“, sagte Dr. Pit Städtler, da „im vergangenen Frühjahr in weiten Teilen Deutsch-lands eine vom Bakterium Sutto-nella ornithocola ausgelöste Epidemie aufgetreten war, der tausende Blaumeisen zum Opfer fielen.“ Bei der jüngsten großen Vogelzählung, der „Stunde der Gartenvögel“ im vergangenen Mai, wurden ent-sprechend weniger Blaumeisen beobachtet. Für die Experten ist es umso spannender herauszufinden, ob dieser Effekt auch im Winter noch spürbar ist. 

So funktioniert die „Stunde der Wintervögel“ 
Mitmachen ist ganz einfach: Eine Stunde lang werden die Vögel am Futterplatz, vom Garten, Balkon und Fenster aus oder im Park gezählt und dem NABU gemeldet. Dabei wird von einem ruhigen Beobachtungsplatz von jeder Art die höchste Anzahl notiert, die im Laufe einer Stunde gleichzeitig zu beobachten ist. Eine besondere Qualifikation außer dem Interesse an der Vogelwelt ist für eine Teilnahme nicht nötig. 
Die Beobachtungen können unter www.NABU.de/onlinemeldung bis zum 18. Januar gemeldet werden. Zudem ist für telefonische Meldungen am 9. und 10. Januar 2021 jeweils von 10:00 bis 18:00 Uhr die kostenlose Rufnummer 08 00 / 11 57-1 15 geschaltet. Selbstverständlich kann man seine Zählung auch über die NABU-App „Vogelwelt“ (Download unter: www.NABU.de/vogelwelt) melden. André Sicks