Zum 11. Mal rufen der NABU – Naturschutzbund
Deutschland e.V. und der Landesbund für Vogelschutz in Bayern (LBV)
e. V. zur „Stunde der Wintervögel“ auf. Vom 8. bis 10. Januar
2021 sind dabei alle Vogelfreundinnen und -freunde aufgefordert, eine
Stunde lang alle Vögel zu erfassen und zu melden. Egal ob man dies
von seiner Wohnung, seinem Haus oder seinem Garten aus macht. „Jede
und jeder kann mithelfen, eine detaillierte Momentaufnahme der
Vogelwelt in unseren Gärten zu erstellen und so dazu beitragen,
unsere heimischen Vögel besser zu schützen“, erklärte der erst
vor kurzem neugewählte
Vorsitzende vom NABU Ennepe-Ruhr e.V.,
Dr. Pit Städtler.
Blaumeisen bedroht vom Bakterium
Im
vergangenen Jahr hatten sich deutschlandweit mehr als 143.000
Menschen an der Aktion beteiligt. Wobei allein in NRW rund 28.000 Vogelfreunde mehr als 530.000 Vögel zählten. Und auch
im Ennepe-Ruhr-Kreis waren vogelliebende Menschen aktiv: In etwa 1500
Gärten wurden zwischen Ruhr und Ennepe die gefiederten
Garten-besucher erfasst. Womit sich zeigt, dass die „Stunde der
Wintervögel“ mitunter eine der wohl größten wissenschaftlichen
Mitmachaktionen Deutschlands ist.
Neben
den Vogelarten die das ganze Jahr über in Deutschland bleiben,
lassen sich bei dieser Aktion auch stets einige weitere Wintergäste
beobachten, die es aus dem noch kälteren Norden und Osten nach
Mitteleuropa zieht. So
tauchen in manchen Wintern zum Beispiel sogenannte „Invasionsvögel"
wie der Seidenschwanz, Erlenzeisig oder der Bergfink auf, die ihre
Heimat aufgrund von Nahrungsengpässen verlassen und dabei weite
Entfernungen zurücklegen. „Besondere
Auf-merksamkeit gilt in diesem Winter der Blaumeise“, sagte Dr. Pit
Städtler, da „im vergangenen Frühjahr in weiten Teilen
Deutsch-lands eine vom Bakterium Sutto-nella
ornithocola
ausgelöste Epidemie aufgetreten war, der tausende Blaumeisen zum
Opfer fielen.“ Bei der jüngsten großen Vogelzählung, der „Stunde
der Gartenvögel“ im vergangenen Mai, wurden ent-sprechend weniger
Blaumeisen beobachtet. Für die Experten ist es umso spannender
herauszufinden, ob dieser Effekt auch im Winter noch spürbar ist.
So funktioniert die „Stunde der Wintervögel“
Mitmachen
ist ganz einfach: Eine Stunde lang werden die Vögel am Futterplatz,
vom Garten, Balkon und Fenster aus oder im Park gezählt und dem NABU
gemeldet. Dabei wird von einem ruhigen Beobachtungsplatz von jeder
Art die höchste Anzahl notiert, die im Laufe einer Stunde
gleichzeitig zu beobachten ist. Eine besondere Qualifikation außer
dem Interesse an der Vogelwelt ist für eine Teilnahme nicht nötig. Die
Beobachtungen können unter www.NABU.de/onlinemeldung
bis zum 18. Januar gemeldet werden. Zudem ist für telefonische
Meldungen am 9. und 10. Januar 2021 jeweils von 10:00 bis 18:00 Uhr
die kostenlose Rufnummer 08 00 / 11 57-1 15 geschaltet.
Selbstverständlich kann man seine Zählung auch über die NABU-App
„Vogelwelt“ (Download unter: www.NABU.de/vogelwelt)
melden. André Sicks