Donnerstag, 12. November 2020

#NachbarschaftsChallenge wurde wieder reaktiviert

Am Vormittag informierte das Robert-Koch-Institut über die aktuelle Corona-Lage.
Dabei sagte dessen Präsident Lothar Wieler gleich zu Beginn des Briefings, dass das Infektionsgeschehen immer noch weiter zunehme. Eine Aussage, die nicht gerade positiv stimmt. Aber, so führte er seine Aussagen fort, die Kurve der Neuinfektionen flache seit einigen Tagen etwas ab. Und das stimme ihn vorsichtig optimistisch. 

Aktuelle Situation im EN-Kreis 
Im Ennepe-Ruhr-Kreis gibt es mit Stand von heute insgesamt 2.818 bestätigte Corona-Fälle, von de-nen aktuell 1.158 infiziert sind und 1.614 als genesen gelten. Die Zahl der Infektionen ist innerhalb der letzten 24 Stunden jedoch um weitere 89 gestiegen. Die Sieben-Tage-Inzidenz, also die Zahl der Neuinfektionen in den vergangenen 7 Tagen pro 100.000 Einwohner, liegt im Kreisgebiet nun bei 176,48 (Vortag 179,26). Desweiteren sind in nahezu allen Städten einzelne Schüler oder Lehrer positiv auf das Corona-Virus getestet worden. Was zur Folge hat, dass die betroffene Schülerinnen und Schüler oder auch ganze Klassen in den Distanzunterricht gehen mussten. Ähnlich stellt sich auch das Ausbruchsgeschehen in den Kindertagesstätten dar. Hier sind ebenfalls einzelne Gruppen oder ganze Einrichtungen geschlossen. 

Gemeinsam durch die Pandemie 
Diese Situationslage führt dazu, dass nicht nur Personen der Risikogruppen, sondern vermehrt auch Personen, die sich in häuslicher Quarantäne befinden, unter Umständen nicht mehr in der Lage sind, sich selbst mit Medikamenten oder Lebensmitteln zu versorgen. Auf Anregung und persönlichen Wunsch von Bürgermeisters Claus Jacobi und selbstverständlich unter Einhaltung aller präventiven Vorschriften, hat die Freie evangelische Gemeinde daher nun wieder ihr Netzwerk #NachbarschaftsChallenge reaktiviert. 
Bereits zu Beginn der corona-bedingten Kontaktbeschränkun-gen im Frühjahr 2020 wurde diese vorbildliche und selbstlose Nach-barschaftshilfe ins Leben gerufen, bei der ein 60-köpfiges, ehrenamtliches Team rund um die Pastoren Christian Lunkenheimer und Adrian Wild allein 150 hilfesuchenden Menschen in Gevelsberg mit Rat und Tat zur Seite standen, um ihnen während der Pandemie bei der Erfüllung von Besorgungen des alltäglichen Lebens behilflich zu sein. 
Und wie schon am Anfang der Pandemie, so vereint die Reunion des Netzwerkes auch diesmal wieder viele Menschen, die den Initiatoren persönlich bekannt sind und die bereits in der Vergangenheit zuverlässige ehrenamtliche Hilfe bewiesen haben. Solch eine Zuverlässigkeit sei unverzichtbar, so betonen es die Pastoren und der Bürgermeister beim heutigen Neustart, da die hilfsbedürftigen Menschen den ehrenamtlichen Nachbarschaftshelfern mitunter vieles anvertrauen würden, nicht zuletzt ihr Geld und das Vertrauen auf eine verlässliche und diskrete Erledigung des sonst so alltäglichen Einkaufs. 
Im Namen des Rates und der Verwaltung der Stadt Gevelsberg richtete Bürgermeister Claus Jacobi noch einmal seinen großen Dank an die Initiatoren der #NachbarschaftsChallenge, die erneut unter Beweis stellen werden, dass Gevelsberg dem Virus und all den damit verbundenen Einschränkungen in Solidarität und mit gelebter Mitmenschlichkeit und Nächstenliebe stark und verbindend entgegen steht. 

Mach mit oder lass Dir helfen! 
Unter der Rufnummer +49 (0) 1 57 / 52 40 47 60 (Adrian Wild) und der E-Mail-Adresse nachbarschaft@feg-gevelsberg.de können hilfesuchende Gevelsbergerinnen und Gevelsberger direkt mit den ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern Kontakt aufnehmen und erhalten von hier eine kostenlose, verlässliche und pragmatische Einkaufshilfe, bei Bedarf selbstverständlich auch Gespräche, soziale Kontakte und Seelsorge. 
Um die Ehrenamtlichen der #NachbarschaftsChallenge zu unterstützen, werden nach wie vor weitere neue Mitstreiter gesucht. Dabei spiele die Konfession keiner-lei Rolle, erklärten die beiden Pastoren. D
iese caritative Hilfe sei vielmehr der „Schulterschluss von bürgerlichen Akteuren“, wie es Christian Lunkenheimer so trefflich formulierte. Und wie bereits schon im Früh-jahr, so holt auch diesmal die Stadt für jeden ehrenamtlichen Unterstützer kostenfrei ein polizeiliches Führungszeugnis ein, um dadurch das Vertrauen der Bevölkerung in die Arbeit des Netzwerks zu sichern und um dies dokumentieren zu können. Dies sei, so sagte das Stadtoberhaupt, ein ausdrücklicher Wunsch der Kirchen-gemeinde und ihrer Unterstützer. Schaut man abschließend der Tatsache ins Auge, dass vor uns noch einige schwere Monate liegen werden, so startet die Reaktivierung dieses Projektes genau zum richtigen Zeitpunkt. Denn nur gemeinsam stehen wir die Pandemie durch! André Sicks