Dabei sagte dessen Präsident Lothar Wieler gleich zu
Beginn des Briefings, dass das Infektionsgeschehen immer noch weiter
zunehme. Eine Aussage, die nicht gerade positiv stimmt. Aber, so
führte er seine Aussagen fort, die Kurve der Neuinfektionen flache
seit einigen Tagen etwas ab. Und das stimme ihn vorsichtig
optimistisch.
Aktuelle Situation im EN-Kreis
Im
Ennepe-Ruhr-Kreis gibt es mit Stand von heute insgesamt 2.818
bestätigte Corona-Fälle, von de-nen aktuell 1.158 infiziert sind und
1.614 als genesen gelten. Die Zahl der Infektionen ist innerhalb der
letzten 24 Stunden jedoch um weitere 89 gestiegen. Die
Sieben-Tage-Inzidenz, also die Zahl der Neuinfektionen in den
vergangenen 7 Tagen pro 100.000 Einwohner, liegt im Kreisgebiet nun
bei 176,48 (Vortag 179,26). Desweiteren sind in nahezu allen Städten
einzelne Schüler oder Lehrer positiv auf das Corona-Virus getestet
worden. Was zur Folge hat, dass die betroffene Schülerinnen und
Schüler oder auch ganze Klassen in den Distanzunterricht gehen
mussten. Ähnlich stellt sich auch das Ausbruchsgeschehen in den
Kindertagesstätten dar. Hier sind ebenfalls einzelne Gruppen oder
ganze Einrichtungen geschlossen.
Gemeinsam durch die Pandemie
Diese
Situationslage führt dazu, dass nicht nur Personen der
Risikogruppen, sondern vermehrt auch Personen, die sich in häuslicher
Quarantäne befinden, unter Umständen nicht mehr in der Lage sind,
sich selbst mit Medikamenten oder Lebensmitteln zu versorgen. Auf
Anregung und persönlichen Wunsch von Bürgermeisters Claus Jacobi
und selbstverständlich unter Einhaltung aller präventiven
Vorschriften, hat die Freie
evangelische Gemeinde
daher nun wieder ihr Netzwerk #NachbarschaftsChallenge reaktiviert. Bereits
zu Beginn der corona-bedingten Kontaktbeschränkun-gen im Frühjahr
2020 wurde diese vorbildliche und selbstlose Nach-barschaftshilfe ins
Leben gerufen, bei der ein 60-köpfiges, ehrenamtliches Team rund um
die Pastoren Christian Lunkenheimer und Adrian Wild allein 150
hilfesuchenden Menschen in Gevelsberg mit Rat und Tat zur Seite
standen, um ihnen während der Pandemie bei der Erfüllung von
Besorgungen des alltäglichen Lebens behilflich zu sein.
Und
wie schon am Anfang der Pandemie, so vereint die Reunion des
Netzwerkes auch diesmal wieder viele Menschen, die den Initiatoren
persönlich bekannt sind und die bereits in der Vergangenheit
zuverlässige ehrenamtliche Hilfe bewiesen haben. Solch eine
Zuverlässigkeit sei unverzichtbar, so betonen es die Pastoren und
der Bürgermeister beim heutigen Neustart, da die hilfsbedürftigen
Menschen den ehrenamtlichen Nachbarschaftshelfern mitunter vieles
anvertrauen würden, nicht zuletzt ihr Geld und das Vertrauen auf
eine verlässliche und diskrete Erledigung des sonst so alltäglichen
Einkaufs.
Im
Namen des Rates und der Verwaltung der Stadt Gevelsberg richtete
Bürgermeister Claus Jacobi noch einmal seinen großen Dank an die
Initiatoren der #NachbarschaftsChallenge, die erneut unter Beweis
stellen werden, dass Gevelsberg dem Virus und all den damit
verbundenen Einschränkungen in Solidarität und mit gelebter
Mitmenschlichkeit und Nächstenliebe stark und verbindend entgegen
steht.
Mach mit oder lass Dir helfen!
Unter
der Rufnummer +49 (0) 1 57 / 52 40 47 60 (Adrian Wild) und der
E-Mail-Adresse nachbarschaft@feg-gevelsberg.de können hilfesuchende
Gevelsbergerinnen und Gevelsberger direkt mit den ehrenamtlichen
Helferinnen und Helfern Kontakt aufnehmen und erhalten von hier eine
kostenlose, verlässliche und pragmatische Einkaufshilfe, bei Bedarf
selbstverständlich auch Gespräche, soziale Kontakte und Seelsorge.
Um
die Ehrenamtlichen der #NachbarschaftsChallenge zu unterstützen,
werden nach wie vor weitere neue Mitstreiter gesucht. Dabei spiele
die Konfession keiner-lei Rolle, erklärten die beiden Pastoren. Diese
caritative Hilfe sei vielmehr der „Schulterschluss von bürgerlichen
Akteuren“, wie es Christian Lunkenheimer so trefflich formulierte.
Und wie
bereits schon im Früh-jahr, so holt auch diesmal die Stadt für jeden
ehrenamtlichen Unterstützer kostenfrei ein polizeiliches
Führungszeugnis ein, um dadurch das Vertrauen der Bevölkerung in
die Arbeit des Netzwerks zu sichern und um dies dokumentieren zu
können. Dies sei, so sagte das Stadtoberhaupt, ein ausdrücklicher
Wunsch der Kirchen-gemeinde und ihrer Unterstützer. Schaut man
abschließend der Tatsache ins Auge, dass vor uns noch einige schwere
Monate liegen werden, so startet die Reaktivierung dieses Projektes
genau zum richtigen Zeitpunkt. Denn nur gemeinsam stehen wir die
Pandemie durch! André Sicks