Ausgelassenes
Feiern, enges Beieinanderstehen, Bützchen hier, Schunkeln und Singen
da – all das ist Karneval.
Doch in Zeiten von Corona und mit Blick
auf das aktuelle Infektionsgeschehen wird dies in der am 11.11.2020
beginnenden närrischen fünften Jahreszeit auch in Gevelsberg nicht
möglich sein.
Schweren
Herzens teilten die beiden Gevelsberger Karnevalsgesellschaften, K.G.
Hippendorf und Ka.Ge. Grün-Weiß Gevelsberg von 1978 e.V., daher
mit, dass auch sie den bundesweiten Schritt aller jecken
Gesellschaften teilen und die Session 2020/2021 komplett absagen. Kein „Gevelsberg Gelau“ und „Hippendorf Mäh“, kein Sturm
auf´s Rathaus, keine närrische Mütze und kein Freude und Frohsinn.
„Es ist uns wahrlich nicht leicht gefallen, doch als Vereine tragen
wir bei unseren närrischen Veranstaltungen stets eine sehr große
Verantwortung“, erklärten die beiden Präsidenten Dirk Wenzel
(K.G. Hippendorf) und Marc Uhle (Ka.Ge. Grün-Weiß). Alleine schon
aus Platzgründen wäre es schwierig gewesen, den ausgelassenen
Herrenabend, eine muntere Weiber-fastnacht oder den traditionellen
Presseschoppen auszurichten. Und auch für das Gevelsberger
Prinzenpaar, welches in diesem Jahr die Hippendörfer gestellt
hätten, würde es keinerlei Gewissheit geben, ob traditionelle
Besuche in den Gevelsberger Seniorenheimen und Kitas stattfinden
könnten.
„In Verantwortung
für die Gesundheit aller Närrinnen und Narren sowie zum Wohle all
jener Künstler, die ihren Auftritt bereits zugesagt hatten, blieb
uns leider keine andere Wahl“, äußerten sich die sonst so
heiteren Präsidenten diesmal sichtlich bedrückt.
Während es mit Prinz Nils I. und Prinzessin Jennifer I. von der K.G. Hippendorf 2018/19 durch eine sehr „feurige“ Session ging, regierte in der letztjährigen Session 2019/20 mit Prinz Jürgen III. und Prinzessin Anja III. von der Ka.Ge. Grün-Weiß Gevelsberg ein jeckes Ehepaar über das närrische Volk.
Auch
von Seiten der Stadtverwaltung wurde der verantwortungsbewusste
Entschluss befürwortet. „Dass der Ascher-mittwoch in dieser Session
schon im November stattfin-den muss, ist ein weiterer schmerzli-cher
Einschnitt für das feierfreudige und närrische Ge-velsberger Volk“,
kommentiert Bürgermeister Claus Jacobi die Entscheidung der
örtlichen Karnevalsgesellschaften und sichert dem närrischen Volk
zu: „Den goldenen Schlüssel werde ich hier sicher verwahren, bis
es auch in Gevelsberg wieder heißt: „Hippendorf Mäh“ und
„Gevelsberg Gelau“. André Sicks