Dienstag, 4. Februar 2020

Wenn ein Borusse auf einen Schalker trifft ... - Karnevalsfreunde von Grün-Weiß verliehen ihre Närrische Mütze


Klatschen, singen, jubeln, feiern und etliche Ordensverleihungen – am Samstagabend bebte es, bis das die Wände in der Aula auf der Alten Geer nur so wackelten.
Grund war die Verleihung der Närrischen Mütze, zu der die Ka.Ge. Grün-Weiß Gevelsberg von 1978 e.V. eingeladen hatte. Den Gästen wurde dabei ein abwechslungsreiches Programm aus Musik, Tanz und Show geboten, dass die Stimmung befeuerte und manch eine Zuschauerrakete zündete. 
Gerade mal eine Woche war es her, dass die Ka-Ge Hippendorf ihren Orden für Freude und Frohsinn verliehen hatten; da ließ das jecke Volk keinen gerin-geren als Andreas Niehues, seines Zeichen Betriebsleiter vom Opel Autohaus Gebrüder Nolte und stellvertretender ProCiy-Vorsitzender, hochleben, als dieser vom Vize-Präsidenten der Ka.Ge. Grün-Weiß, Marc Uhle, im wahrsten Sinne des Wortes einen auf die Mütze bekam. 

Stell-dich-ein der Tollitäten 
Bevor jedoch das närrische Programm so richtig Fahrt aufnahm. begrüßten die zahlreich, kostümierten Gästen standesgemäß zunächst einmal die Gevelsberger Tollitäten Prinz Jürgen III. und Prinzessin Anja III. nebst ihren Begleitern Tina Hoppe und Diethelm Hellwig. Prinz Karneval berichtete seinem Volke, dass man vor einigen Tagen beim großen Prinzenpaartreffen im Wuppertaler Brauhaus gewesen sei, wo sich ihnen ein opulentes, buntes Bild bot. Schaue man aber am heutigen Abend hier so in die Runde, dann müsse man ehrlich sagen, dass die Hütte auf der Geer noch nie so voll gewesen sei. Desweiteren wurden aber auch noch zwei vom Prinzen aufgestellte Thesen als „Bestanden“ erklärt. Hierbei handelte es sich um den bei der Stadt beantragten Werbekostenzuschuß für die mietfreie Überlassung der Aula sowie die Ernennung von Jürgen und Anja Altena zu Ehrenmitgliedern im eigenen Verein. 
Die Gevelsberger Majestäten waren aber nicht die einzigen Blaublüter an diesem Abend. Mit einem kräftigen „Gevelsberg Gelau“ hieß man auch das Hagener Kinderprinzenpaar Septimus I. und Marie I. herzlich willkommen. Zwei Prinzenpaare an einem Abend, den Organisatoren, allen voran Volker Weiß (Geschäftsführer der Ka.Ge. Grün-Weiß), war damit mal wieder ein echter Coup gelungen. 

Schalke 04 gegen BVB 09 
Als dann war es endlich soweit, es folgte der Höhepunkt des Abends: die Verleihung der Närrischen Mütze. Um den diesjährigen Preisträger, Andreas Niehues, zu beschreiben, eine passende Laudatio für ihn auf die Beine zu stellen, bedurfte es im Vorfeld manch Überlegungen. Denn Niehues „ist nicht nur über seinen Arbeitgeber mit seinem Markenbotschafter Jürgen Klopp schwarz-gelb infiziert, nein – zu allem Überfluss ist Andreas auch noch mit Leib und Seele Zecke mit Dauerkarte und als Dauergast in der verbotenen Stadt!!!“, sagte der letztjährige Mützenträger und diesjährige Laudator Stefan Biederbick. 
Humoristisch berichtete der bekennende Schalker aus dem Leben des gebürtigen Münsterländers. So erinnerte er sich unter anderem an den legendären 2:4 Sieg seiner blau-weißen Knappen im Westfalenstadion, den er damals gemeinsam mit Andreas Niehues in der Opel-Lunge live miterlebte, und bei dem er am Ende sogar noch ein „von allen BVB Profis handsigniertes Trikot“ gewann. Dem aber nicht genug, der Opel-Betriebsleiter tauschte sogar beim diesjährigen, traditionellen „Angrillen“ des Automobikonzerns einfach mal so den Getränkebestand der Taubenväter aus. „Leute! da war aus dem Veltins auf einmal Krombacher geworden!!!“ Eines, so sagte Stefan Biederbick, habe der Mützenträger 2020 allerdings nicht geschafft: „Sein jüngster Sohn ist der Feind in seinem Haus; der ist leidenschaftlicher Schalker und schläft auch in Blau-Weiß! Wenn Papi dann früher vorlesen musste – immer in Blau-Weiß!“ 
Unter dem Applaus aller Anwesenden verlieh man nun Andreas Niehues die Närrische Mütze. Ein besonderer Augen-blick und natürlich eine ganz große Ehre, die ihn, wie er in seinen gereimten Dankesworten sagte, stolz machte. Außer-dem stellte er fest, dass jede Veranstal-tung einen schönen Mann bräuchte. „Nicht wahr Herr Bürgermeister? Hier bin ich!“ Da stand er also nun in seiner Bütt und resümierte vor aller Leut´´, wie schön das Leben doch eigentlich ist. Dennoch musste er gestehen: „Vom Frieden reden hat kein Zweck, es knallt ja doch an jedem Eck“. Und auch wenn das Thema Politik an diesem Abend eigentlich keine Rolle spielen sollte, eine kleine Spitze in Richtung Bürgermeisterkandidat der Opposition konnte sich Andreas Niehues zum Abschluss seiner Dankesrede dann doch nicht verkneifen. So ließ er die Jecken wissen, dass Troisdorf eine schöne Stadt sei, die ihren Felix (gemeint war der inzwischen durchgesickerte Bündnis-Kandidat Felix Keßler) hat; in Gevelsberg regiere jedoch nur einer: „König Claus und sonst keiner“. 

Musikalische und tänzerische Beträge par excellence 
Umrahmt war diese Mützenverleihung natürlich durch ein stimmungsvolles Musik- und Bühnenprogramm. Und das Musik die Menschen verbindet – das bewiesen der liebe Jung alias Andreas Dams sowie der bekannte Schlagersänger Chris Wolf. Beide Künstler fanden nicht nur den richtigen Ton, sie animierten und unterhielten mit ihren Auftritten. Kaum jemand konnte die Füße stillhalten. Rhythmus und Gesang nahmen das Publikum mit und brachten Freude. 
Auch der diesjährige Auftritt der grün-weißen Frauen (unterstützt durch einige männliche Mitglieder aus dem Elferrat der Ka.Ge.) sorgte für nicht enden wollende Beifallsstürme. Mit ihrer Schwarzlichtshow rissen die Hühner, wie sie sich selbst nennen, das Publikum von den Stühlen. Es war eine unglaublich visuelle Show die sie zu karnevalistischen Klängen einstudiert hatten und die den Zuschauer in eine andere Welt mit einer tollen Choreographie entführte – ein ganz und gar futuristisches und animalisches Erlebnis. 
Nicht zu vergessen die Spielleute-Vereinigung Gevelsberg, die takt- und schwungvoll für die passenden Einzugsmelodien sorgten, DJ André an seinem Mischpult sowie die Tanzsportgarde der KG Grün-Weiß Vorhalle, die wieder einmal fleißig die Beine in die Höhe streckten. Alles in allem stand am Ende der Veranstaltung fest: Gevelsberg braucht sich keinesfalls hinter den Jecken vom Rhein und Neckar verstecken. In diesem Sinne: ein dreifach kräftiges „Gevelsberg Gelau“. André Sicks
 
FOLGT IN KÜRZE