Freitag, 19. Juli 2019

Nach 40 Jahren ist immer noch ein starkes Gemeinschaftsgefühl vorhanden


Klassentreffen nach 40 Jahren haben in der Regel ihren ganz besonderen Charme.
Da machte am 13. Juli die Wiedersehensfeier der ehemaligen Hauptschulabsolventen von der Alten Geer keinen Unterschied – ganz im Gegenteil. Es war eine Mischung aus Familienfeier und Betriebsjubiläum, aus Zeitreise, Standortbestimmung und persönlicher Bilanz. Auch wenn man sich zwischenzeitlich schon acht Mal getroffen hatte, nach stolzen vier Jahrzehnten, hatte man sich immer noch viel zu erzählen. Somit konnte man dem Stimmengewirr und Geräuschpegel im Bierkeller der Kirmesgruppe „Aechter de Biecke“ auch nichts entgegensetzen. Ein cooler Haufen der sich da zusammenraufte, um alte Gedanken aufzufrischen und seine Schulzeit aufzutischen. 

Reise zurück in die Vergangenheit 
Es war der 13. Juni 1979 als die Jungen und Mädchen der Klasse 9a ihre Abschlusszeugnisse aus den Händen ihres damaligen Klassenlehrers Friedhelm Salz entgegennahmen. Es war jener Tag, als der Bundesausschuss des Deutschen Gewerkschaftsbundes ein Aktionsprogramm beschloss, dessen wichtigste Punkte die Forderung nach der Anerkennung des Rechts auf Arbeit, die Einführung der 35-Stunden-Woche und ein begrenztes Ja zur Kernenergie waren. „Mit 36 Schülern waren wir eine ziemlich große Klasse – heutzutage ist solch eine Anzahl unvorstellbar“, sagte Dietmar Kreßmann, der das Jubiläumstreffen organisiert hatte. 
23 ehemalige Schulkameradinnen und -kameraden (die weitesten Anreisen erfolgten aus Nordhorn und Ratingen) waren seinem Aufruf gefolgt, um sich für einen Abend zurück in die eigene Vergangenheit katapultierten zu lassen. In eine Zeit, als die Telefone noch moosgrün waren, die große weite Welt nur eine Stunde Busfahrt entfernt lag und Muttis liebevoll zusammengeschnürte „Fresspakete“ eine kurze Lebensdauer hatten. Dabei packte man nicht nur fast vergessene Anekdoten aus, in erster Linie erinnerte man sich zurück an „wilden“ Klassenfahrten nach Haltern am See, nach Juist oder zum Timmendorfer Strand (Priwall). „Ob Wandertag oder Schullandheim; all das dort Erlebte werden wir bestimmt niemals vergessen“, so Kreßmann. 
Es war ein wunderbarer, stimmungsvoller und gemütlicher Partyabend, der bis in die frühen Morgenstunden andauerte und deutlich machte, dass bei allen das Gefühl von Zusammengehörigkeit nach wie vor vollständig vorhanden war. Und so beschloss man einstimmig: „Wir wollen uns im nächsten Jahr wieder treffen.“ André Sicks