Klassentreffen
nach 40 Jahren haben in der Regel ihren ganz besonderen Charme.
Da
machte am 13. Juli die Wiedersehensfeier der ehemaligen
Hauptschulabsolventen von der Alten Geer keinen Unterschied – ganz
im Gegenteil. Es war eine Mischung aus Familienfeier und
Betriebsjubiläum, aus Zeitreise, Standortbestimmung und persönlicher
Bilanz. Auch wenn man sich zwischenzeitlich schon acht Mal getroffen
hatte, nach stolzen vier Jahrzehnten, hatte man sich immer noch viel
zu erzählen. Somit konnte man dem Stimmengewirr
und Geräuschpegel im Bierkeller der Kirmesgruppe „Aechter de
Biecke“ auch nichts entgegensetzen. Ein cooler Haufen der sich da
zusammenraufte, um alte Gedanken aufzufrischen und seine Schulzeit
aufzutischen.
Reise zurück in die Vergangenheit
Es
war der 13. Juni 1979 als die Jungen und Mädchen der Klasse
9a ihre
Abschlusszeugnisse aus den Händen ihres damaligen Klassenlehrers
Friedhelm Salz entgegennahmen. Es war jener Tag, als der
Bundesausschuss des Deutschen Gewerkschaftsbundes ein Aktionsprogramm
beschloss, dessen wichtigste Punkte die Forderung nach der
Anerkennung des Rechts auf Arbeit, die Einführung der
35-Stunden-Woche und ein begrenztes Ja zur Kernenergie waren. „Mit
36 Schülern waren wir eine ziemlich große Klasse – heutzutage ist
solch eine Anzahl unvorstellbar“, sagte Dietmar Kreßmann, der das
Jubiläumstreffen organisiert hatte.
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ehemalige Schulkameradinnen und -kameraden (die
weitesten Anreisen erfolgten aus Nordhorn und Ratingen) waren
seinem Aufruf gefolgt, um sich für einen Abend zurück in die eigene
Vergangenheit katapultierten zu lassen. In
eine Zeit, als die Telefone noch moosgrün waren, die große weite
Welt nur eine Stunde Busfahrt entfernt lag und Muttis liebevoll
zusammengeschnürte „Fresspakete“ eine kurze Lebensdauer hatten.
Dabei packte man nicht nur fast vergessene Anekdoten aus, in erster
Linie erinnerte man sich zurück an „wilden“ Klassenfahrten nach
Haltern am See, nach Juist oder zum Timmendorfer Strand (Priwall).
„Ob
Wandertag oder Schullandheim; all das dort Erlebte werden wir
bestimmt niemals vergessen“, so Kreßmann.
Es
war ein wunderbarer, stimmungsvoller und gemütlicher Partyabend, der
bis in die frühen Morgenstunden andauerte und deutlich machte, dass
bei allen das Gefühl von Zusammengehörigkeit nach wie vor
vollständig vorhanden war. Und so beschloss man einstimmig: „Wir
wollen uns im nächsten Jahr wieder treffen.“ André Sicks