Der
AWO Vicus-Treff ist eine Tageseinrichtung für Menschen mit
Behinderung im Ruhestand, die 2013 erstmals in der
historischen Keimzelle von Gevelsberg, dem „alten Dorf“, ihre
Arbeit aufnahm.
Von montags bis freitags treffen sich in der Elberfelder Straße bis zu 20 Rentner, die nicht nur gemeinsam ihren Tag gestalten, sondern auch durch ein vielfältiges Angebot gefördert werden. Dabei stehen vor allem die Steigerung der Lebensfreude und Lebensqualität eines jeden einzelnen Gastes im Vordergrund, aber auch die Möglichkeit, andere Personen zu treffen, alte Kontakte zu pflegen und neue aufzubauen.
Von montags bis freitags treffen sich in der Elberfelder Straße bis zu 20 Rentner, die nicht nur gemeinsam ihren Tag gestalten, sondern auch durch ein vielfältiges Angebot gefördert werden. Dabei stehen vor allem die Steigerung der Lebensfreude und Lebensqualität eines jeden einzelnen Gastes im Vordergrund, aber auch die Möglichkeit, andere Personen zu treffen, alte Kontakte zu pflegen und neue aufzubauen.
Für
eine noch bessere Veran-kerung des Treffs im lokalen Umfeld wurde, mittels einer Förderung durch „Aktion Mensch", eine inklusive Fotoaus-stellung mit dem Titel „Lebensbilder im Quartier“ initiiert, die Menschen mit und ohne Behinderungen gemeinsam auf Fotos porträtierte. Die dabei entstanden Aufnahmen konnten dank Unterstützung der städtischen Behindertenbeauftragten Gabriele Schumacher im Foyer des Ratssaals bewundert werden. Offiziell
eröffnet wurde das Ganze am 05. Juli durch Bürgermeister Claus Jacobi und
dem Geschäftsführer der AWO EN, Jochen Winter.
Im richtigen Moment abgedrückt
Über
ein Jahr lang begleitete der Fotograf Bernd Henkel
die Gäste aus dem Vicus-Treff mit seiner Kamera. Über ein Jahr
lang, gestatteten sie ihm „einen Blick auf ihre Seele“, wie er es
selbst so trefflich formulierte. Es entstanden emotionale Bilder, die
das Drumherum vergessen lassen und sich nur auf die Menschen und auf
den richtigen Moment konzentrieren. Die Kamera von Bernd Henkel war
ein stiller Beobachter, der auf ganz besondere Weise ein Stück
Biografie der abgebildeten Personen widerspiegelte.
Die
Fotoausstellung „Lebensbilder im Quartier“ war ein inklusives
Fotoprojekt mit Gästen aus dem Vicus-Treff,
bei dem der Fotograf
Bernd Henkel Menschen mit und ohne Behinderungen gemeinsam auf Fotos
porträtierte.
So
sah man zum Beispiel Uli S., ein echter Schalke 04-Fan, wie er stolz
den „heiligen“ Rasen der Veltins Arena betritt, wie Lutz G. seine
Zimmertüre öffnete, um seine über 100 selbst zusammengebaute
LEGO-Modelle zu präsentierten. Oder wie Hobbyfotografin Hannelore B,
gemeinsam mit den anderen Gästen aus dem Vicus-Treff in ihren
Fotokisten stöberte. Bewundernswert aber auch die Aufnahmen die
Bernd Henkel von Karin W. machte. Sie kämpfte sich aus dem Rollstuhl
zurück auf die Füße und kann nach einer zweijährigen intensiven
Physiotherapie nun wieder ohne Rollator laufen.
„Es bedurfte im Vorfeld einer intensiven Recherche, um für jeden Gast das für ihn typische und zugleich besondere Thema zu finden“, berichtete Einrichtungs-leiterin Katrin Dahlke. Doch am Ende der einzelnen Shootings konnte ein jeder für sich selbst ein positives Selbstbild aufbauen und sein eigenes Selbstwertgefühl und Wohlbefinden stärken. Anders ausgedrückt: Jeder Teilnehmer konnte sich neu begegnen, Teilhabe im Quartier erleben und Mut für seinen weiteren Lebensweg schöpfen. Zudem war es Bernd Henkel wichtig, dass alle Beteiligten bei den einzelnen Arbeitsschritten der Fotoentstehung mitwirkten.
„Es bedurfte im Vorfeld einer intensiven Recherche, um für jeden Gast das für ihn typische und zugleich besondere Thema zu finden“, berichtete Einrichtungs-leiterin Katrin Dahlke. Doch am Ende der einzelnen Shootings konnte ein jeder für sich selbst ein positives Selbstbild aufbauen und sein eigenes Selbstwertgefühl und Wohlbefinden stärken. Anders ausgedrückt: Jeder Teilnehmer konnte sich neu begegnen, Teilhabe im Quartier erleben und Mut für seinen weiteren Lebensweg schöpfen. Zudem war es Bernd Henkel wichtig, dass alle Beteiligten bei den einzelnen Arbeitsschritten der Fotoentstehung mitwirkten.
Zusammenhalt im Quartier
Gemeinsam
mit ihrem Team, aber auch mit tatkräftiger Unterstützung des
AWO-Ortsvereins Gevelsberg, ist es Katrin Dahlke und ihrem Team
gelungen, den Vicus-Treff im Quartier vielfältig zu vernetzen. Was
sich besonders daran zeigte, dass man viele Partner aus der
Nachbarschaft gewinnen konnte, die bei dem Fotoprojekt „Lebensbilder
im Quartier“ mitwirken wollten. Sie öffneten nicht nur
bereitwillig ihre Türen, sie wurden teilweise sogar selbst Akteure
im Projekt. Menschen wie zum Beispiel das Gevelsberger Prinzenpaar,
Prinz Nils (Buder) I. und Prinzessin Jennifer (Wenzel) I., das
während seiner Session einen vergnüglichen und konfettireichen
Vormittag im Vicus-Treff erlebte, Freunde wie Heidi Post, die mit
ihrem Kiosk, direkt gegenüber vom Vicus-Treff, als gute Seele im
alten Dorf zählt und für die die Gäste aus der AWO-Einrichtung
einfach dazu gehören. Ebenso konnten aber auch Partner aus dem EN
Kreis gefunden werden, die nicht direkt im alten Dorf ansässig sind.
Hierzu zählten unter anderem :der Höller Hof in Radevormwald sowie
die Firma Buerstätte aus Wetter/Ruhr.
Ausstellungsbesuch lohnte sich
Nicht
nur die Projektbeteiligten selbst, auch Vertreter aus der Politik
(MdB René Röspel, MdL Dr. Nadja Büteführ),
von heimischen
Organisationen, der AWO und sogar ihre karnevalistische Lieblichkeit
Prinzessin Jennifer I.
(die gemeinsam mit Hannelore B. in Erinnerung
schwelgte) ließen es sich nicht nehmen, die lebendigen und
menschlichen Aufnahmen intensiv zu bestaunen.
Ziel
der Ausstellung war es, der Bürgerschaft einmal zu zeigen, wie
vielfältig Nachbarschaft in einem Quartier sein kann, mögliche
Berührungsängste zwischen behinderten und nicht behinderten
Menschen abzubauen sowie ein klares Signal für die gegenseitige
Akzeptanz aller Menschen zu setzen. Drei Punkte, die nach Aussagen
von Bürgermeister Claus Jacobi und Jochen Winter beim Betrachten der
ausgehangenen Fotografien vollumfänglich erfüllt wurden. „Wir
sind hier in Gevelsberg eine große Gemeinschaft und sitzen alle in
einem Boot“, sagte Bürgermeister Claus Jacobi bei der Eröffnung
und wünschte der Ausstellung „viele interessierte und begeisterte
Zuschauerinnen und Zuschauer!“ Und von denen gab es bis zum 19.
Juli,
dem letzten Ausstellungstag, sehr viele. André Sicks