Dienstag, 7. Februar 2017

Ein Dreigestirn hat erstmals die närrische Macht

Gevelsberg: Dass sich in dieser Karnevalssession einiges ändern würde, hatte Paul-Werner Herguth, Präsident der Ka-Ge Hippendorf, bereits vorab schon einmal beim Presseschoppen der Ka.Ge. Grün-Weiß Gevelsberg von 1978 e.V. am 21. Januar durchklingen lassen.

Was er damit allerdings genau meinte, dass erfuhr das närrische Gevelsberg ganz offiziell am vergangenen Samstag (28. Januar), im Rahmen der 41. Verleihung des Ordens für Freude und Frohsinn. Gleich zu Beginn der Veranstaltung erlebten die zahlreichen Gäste im Zentrum für Kirche und Kultur eine kleine Sensation. Die Karnevalsgesellschaft präsentierte sich nämlich erstmals nicht nur mit einem reineweg männlichen, sondern mit einem gemischten, Elferrat auf der Bühne. Man konnte sagen, das starke Geschlecht reist nun durch die Narrenzeit und die holde Weiblichkeit ist selbstverständlich mit dabei.


Auf gewisse Art und Weise war dies ein deutlich sichtbares Zeichen zur Förderung der Gleichberechtigung innerhalb höherer Karnevalsgremien; mit-unter aber auch ein Plädoyer für mehr Demokratie in einem Verein. Dem aber nicht genug, folgte wenig später dann direkt eine weitere Premiere Zu den karnevalistischen Klängen der Spielleute Vereinigung Gevelsberg, und unter dem Applaus der zahlreichen Gäste im Saal, marschierte anstelle des Gevelsberger Prinzenpaares das erste Hippendörfer Dreigestirn ein. Es präsentierten sich der breiten Öffentlichkeit Prinz Dirk I., Bauer Michael und Jungfrau Larissa und seine Majestät richtete als dann auch direkt, mit viel Witz, Charme und jeder Menge Schlagfertigkeit, seine ersten Worte an das närrische Volk. Man ahnte es irgendwie, dass dabei auch so manch spitzzüngiger Kommentar in Richtung Bürgermeister Claus Jacobi geschossen wurde. Dieser lebe momentan zum Beispiel eine Art von „Vielweiberei“ aus. Was ja nicht schlecht sei, so Prinz Karneval, da er selbst zugab, dass seiner „holden Lieblichkeit Larissa“ und er schon jetzt ganz ungeduldig auf das Ende der Veranstaltung warten würden, um dann ein paar heiße Stunden der Liebe zu erleben.

Auch wenn solch ein Dreigestirn für viele zunächst einmal vielleicht ungewöhnlich war, ihre Feuertaufe haben Dirk Wenzel, Michael (Bürgi) Langkeit und Lars-Thorsten Sudmann auf jeden Fall bestanden – und zwar mit Bravour. Es ist logisch, dass man Traditionen treu bleiben möchte, aber gerade in der heutigen Zeit muss man sich auch mal dem Neuen öffnen. Ob das närrische Gevelsberg nun von einem Prinzenpaar oder einem Dreigestirn regiert wird ist völlig egal, wichtig ist nur, dass Stimmung, Spaß und Freude während der jecken Tage vorhanden sind. Und das ist mit diesen Tollitäten garantiert. In diesem Sinne: ein dreifach kräftiges „Hippendorf Mäh“ und „Gevelsberg Gelau“.