Donnerstag, 11. September 2025

Tanzen – ein Spiegel menschlicher Werte

2017 feierte die „Woche der Vielfalt“ ihre Premiere im EN-Kreis.
Eine Veranstaltungsreihe des Kommunalen Integrationszentrums des Ennepe-Ruhr-Kreises, organisiert in Kooperation mit kommunalen Organi-sationen und Vereinen aus allen neun Städten, die sich im Laufe der Zeit zu einem bedeutenden Ereignis entwickelt hat. Im Mittelpunkt steht dabei alljährlich das gemeinsame Erleben von Vielfalt sowie das Lernen voneinander und ein Bewusstsein für Diskriminierung und Rassismus zu schaffen. In diesem Jahr lautete die Botschaft „Ennepe-Ruhr-Kreis. Das sind wir alle. Ohne Ausnahme!“, mit der ein starkes Zeichen für Vielfalt, Teilhabe und Zusammenhalt nach außen gesendet werden sollte. 

Anlässlich der „Woche der Vielfalt“ lud auch das Büro für Vielfalt und Zukunftschancen der Stadt Gevelsberg zu einem Event in die Katakomben am Ennepebogen ein. Unter dem Motto „Tanzen verbindet – Tanzen macht Spaß“ ging es dabei um die Stärkung des Gemeinschaftsgefühls; ganz im Sinne von gelebter Vielfalt und Zusammengehörigkeit. In einer entspannter Atmosphäre und ganz ohne Leistungsdruck konnten die Teilnehmenden dabei einige Gruppentänze aus aller Welt erlernen. 
Man braucht hier und heute keinerlei Vor-kenntnisse“, sagte Tanztrainerin Sabine Zillgens. Für einige der Teilnehmerinnen und Teilnehmer war die ge-lernte Architektin keine Unbekannte, da sie einige Jahre als zu-ständige Abteilungs-leiterin für Baugeneh-migungen im Dienste der Stadtverwaltung tätig war. Nach ihrem Eintritt in den Ruhestand widmete sie sich vorrangig ihrem Hobby, dem Tanzen, und erwarb sogar das Zertifikat der Dance Trainer C Lizenz. Tanzen sei einfach nur Freude an Bewegung und Musik, erläuterte sie zu Beginn, um damit manch einem seine innerliche Nervosität ein wenig zu nehmen. 

Dem konnte Sonja Dehn nur beipflichten. Die stellvertretende Bürger-meisterin der Stadt Gevelsberg und ehemalige Vizepräsidentin vom Tanzsportverband Nordrhein-Westfalen e.V. ließ es sich nicht nehmen der Veranstaltung beizuwohnen, um selbst eine „flotte Sohle auf´s Parkett“ zu legen. Zunächst einmal aber dankte sie Petra Akin vom Büro für Vielfalt und Zukunftschancen und Thorsten Prinz, Leiter der Abteilung Schulverwaltung, Kultur und Sport und Integration, für deren tolle Organisation. 
Zudem betonte Frau Dehn, dass Tanzen nicht nur die Menschen aus verschiedenen Kulturen verbindet; es fördere vor allem einen interkul-turellen Dialog. „Bewegung und Musik bauen Brücken, Brücken, die uns den Weg zur Verständigung unterschiedlicher Sprach- und Kulturkreise zeigen.“ In der heutigen Zeit, so fügte sie hinzu, läge „unser aller Gewinn“ im Miteinander der Unterschiede. Verschiedene Erfahrungen, Perspektiven, Lebensgeschichten, Kulturen und Sichtweisen ließen die Menschen voneinander lernen und gemeinsam wachsen.
 
Tanzen war an diesem Abend weit mehr als nur Bewegung. Es war eine universelle Sprache, die Menschen über kulturelle, soziale und körperliche Grenzen hinweg miteinander verband. 

Rund zwei Stunden konnte man erleben, dass das gemeinsame Tanzen keine Sprache erforderte, sondern auf Mimik, Gestik und Rhythmus – Fähigkeiten, die jeder Teilnehmende besaß – basierte. Hierdurch entstand eine Atmosphäre, in der sich alle willkommen fühlten. Mit dieser Veran-staltung gelang es, unterschiedliche Kulturen auf Augenhöhe zusam-men zu bringen. Durch das Erlernen und Teilen der traditionellen Tänze, die allesamt Geschichten und Identitäten ganzer Kulturen in sich trugen, entstand am Ende ein interkultureller Austausch, der
den rund 20 Teilnehmenden viel Spaß und Freude bereitete.                          André Sicks