an dem sich ein Kind schweren Herzens von seinem
Schnuller verab-schieden muss. Oftmals sei dies eine riesengroße
Herausforderung, wie Silke Glashagen und Maria Cramer-Ketentzis
vom Fachdienst der Frühen Hilfen berichteten. „Es mag vielleicht
auch etwas paradox klingen, dass man seinem Kind etwas wegnimmt, was
es so gerne mag und was in so vielen Situationen hilft – aber ein
zu langes Nuckeln kann letzten Endes auch verschiedene
gesundheitliche Probleme verursachen.“ Der Abschied des Schnullers,
so fügten sie hinzu, sei jedoch ein wichtiger Schritt zum
„Großwerden“.
Silke
Glashagen (links) und Maria Cramer-Ketentzis
vom Fachdienst der Frühen Hilfen bieten allen (werdenden)
Eltern verschiedene Informationsmöglichkeiten rund um ihre neue
Lebenswelt mit ihrem Baby an.
Möglichkeiten
diesen trostvoll und kreativ zu gestalten sind keinerlei Grenzen
gesetzt. Eine
ganz besondere Form um sich von „seinem Nucki“ zu trennen ist der
sogenannte Schnuller-Baum. Eine aus Dänemark stam-mende Idee, wo seit
den 1920er Jahren auf der Insel Thuro bereits ein solcher Baum steht,
die nun auch in Gevelsberg aufgegriffen wurde. Entstanden sei diese
bei
der
offiziellen Verabschiedung von Barbara Lützenbürger aus dem aktiven
Vorstand vom Gevelsberger Kinderschutzbund,
wie Silke Glashagen und Maria Cramer-Ketentzis
verlauten ließen. Das Team
der Frühen Hilfen hatte der langjährigen Vorsitzenden zu diesem
Anlass nämlich einen kleinen Schnuller-Baum geschenkt, der
„symbolisch für die gute Kooperation des Kinderschutz-bundes mit
unserem Fachdienst“ stehen sollte.
Dessen
großes Pendant wurde nun mit einem Fest
im Breddepark offiziell eingeweiht. Das
Frauen-Duo wurde dabei tatkräftig vom Gevelsberger Kinderschutzbund
unterstützt, dessen langjährige Vorsitzende Barbara Lützenbürger
und ihre Nachfolgerin Ariane Ibing über die Rechte von Kindern
informierten, sowie vom Arbeits-kreis für Zahngesundheit des
Ennepe-Ruhr-Kreises, deren Ver-treterinnen, Stephanie
Scheffler und Sabine Krestin,
sich für die Zahngesundheit von KiTa- und Grundschulkindern stark
machten und explizit darauf hinwiesen, dass das Risiko für
Fehlstellungen der Zähne steige, je intensiver der Schnuller im
Alltag genutzt würde. Nicht zu vergessen der Förderverein Menschen
helfen Menschen e.V, der sich um das leibliche Wohl an diesem Tag
kümmerte sowie das Familienzentrum Vogelnest, welches im Vorfeld die
Patenschaft für das essbare Wildgewächs übernommen hatte.
Zahlreiche
Eltern waren mit ihren Kindern in der grüne Lunge vom Stadtteil
Vogelsang erschienen, um gemeinsam mit Bürgermeister Claus Jacobi
den Gevelsberger Schnuller-Baum, eine Kornelkirsche, seiner
eigentlichen Bestimmung zu übergeben. Auch
wenn die meisten der kleinen Gäste keinen Schnuller dabei hatten –
wenn doch, wollten sie diesen so schnell aber nicht abgeben – in
ihren Augen war dennoch ein Funkeln zu erkennen. Eigens
zu diesem Anlass war nämlich auch die „Schnullerfee“ erschienen.
Entstanden nach dem Vorbild der Zahnfee sei sie eine fantasievolle
Figur, die oft von Eltern genutzt würde um ihren Kindern den Verlust
des Schnullers zu erleichtern, sagte Bürgermeister Claus Jacobi bei
ihrer Begrüßung. Das bezaubernde Wesen selbst erläuterte seine
Aufgabe mit den Worten, dass es den „Kindern ein Gefühl
des Stolzes und der Reife“ vermitteln möchte. „Nach meinem
Besuch gehört
man zu den Großen und hat seinen Nuckel einem höheren Zweck
geopfert.“
Worte,
die Hilda und Fiete irgend-wie dann doch ermutigten auf die
„Schnullerfee“ zuzugehen und ihr im Beisein von Mama bzw. Opa die
heißgeliebten Beruhigungssauger zu überreichen. Gemeinsam wurden
die Schnullis in die Kornelkirsche gehangen und als kleines
Dankeschön erhielten die beiden anschließend sogar noch eine
Urkunde von der „Schnullerfee“. Ein bewegender Moment für die
Erwachsenen, vor allem aber ein besonderer Augenblick für die
Kinder.
Gemeinsam
mit der „Schnullerfee“ hingen Hilda
und Fiete
ihren jeweiligen heißgeliebten Nuckel in den Schnuller-Baum und
machten damit ein
wichtigen Schritt zum „Großwerden“.
Alle
Beteiligten äußerten den Wunsch, dass dieser Schnuller-Baum für
alle Kinder rasch zu einem Anziehungspunkt, einem Wegbegleiter würde
und durch die einzelnen Schnuller zukünftig bunt und fröhlich
erstrahlen möge. Dem fügte Bürgermeister Claus Jacobi abschließend
noch hinzu, dass alle Kinder, die ihren Schnuller in den Baum hängen,
diesen nicht nur immer wieder besuchen könnten, sie
würden auch die Natur und vor allem Bäume als Tröster und Freund
fürs Leben kennenlernen.
„Denn der Baum passt gut auf Euren wertvollsten Besitz auf.“ André Sicks