Montag, 29. September 2025

Sei dabei: FSV Gevelsberg formiert eine Mädchenmannschaft

Das Frauen-DFB-Team beweist regelmäßig auf internationalem Parkett,
dass es sich lohnt für den Frauenfußball zu kämpfen. Denn was deren Titel anbelangt, da sind die deutschen Fußballerinnen beileibe erfolgreicher als die hoch bejubelte Herren-Nationalmannschaft. Frauenfußball ist weltweit auf dem Vormarsch – inzwischen spielen mehrere Millionen Mädchen und Frauen in Vereinen. Und zwei der wohl besten deutschen Fußballerinnen kommen sogar aus Gevelsberg: nämlich Lena Oberdorf und Alexandra Popp. Dass viele junge Mädchen solch kickenden Vorbildern nacheifern möchten, das weiß auch der FSV Gevelsberg und plant daher nun den Aufbau einer reinen Mädchenmannschaft. 
Bis dato erhalten alle interessierten Mädchen bei uns die Möglichkeit, in gemischten Mannschaften mit zu spie-len“, erzählt Trainer Christian Woitkow-ski. „Und man konnte sehen, dass es jährlich immer mehr werden, die ihr Interesse am Fußball entdeckten.“ Und so reifte im Juli 2024 in ihm der Plan, diese bestehende Variante zu ergänzen. Gemeinsam mit Nico Kruse, der wie Woitkowski über eine langjährige Erfah-rung im Kinder- und Jugendbereich vom FSV Gevelsberg verfügt, setzte man alle Hebel in Bewegung, um den Gedanken, die Idee von einer Mädchenmannschaft Realität werden zu lassen. Was anfänglich von manch einem belächelt wurde; all jene aber rasch erkennen ließ, dass der Schuss der Beiden keinesfalls am Tor vorbei gehen würde. „Ganz im Gegenteil, wir haben gezielt das Runde ins Eckige gekickt“, freut sich das Trainer-Duo.
 
Seit Frühjahr trainieren sie nun mit 10 Mäd-chen, im Alter von 9 bis 14 Jahren, auf dem Sportplatz „Am Hund-eicken“. Ein Training auf dem Gelände des FC Gevelsberg-Vogel-sang und nicht auf dem heimischen Ra-sen im Stefansbach-tal? Bei dieser Frage kommt von Christian Woitkowski und Nico Kruse die Antwort: „Der FSV hat bedauerlicherweise keine freien Zeiten im Stefansbachtal.“ Umso mehr freute man sich, als das Angebot kam, man könne zweimal in der Woche, immer dienstags und donnerstags von 17:00 bis 18:30 Uhr, die Spielstätte neben REWE nutzen. Und hier ist es von Vorteil, dass man meist alleine sei, wie Kruse hinzufügt. Es ist keiner anwesend, „der die Mädchen anglotzt oder irgendwelche Sprüche klopft“. In der Regel seien es nur die Eltern, die am Spielfeldrand stehen. Und die, so ergänzt Woitkowski, würden hin und wieder auch auf „bisher unbesetzten Positionen ins Training einbezogen“. 
Man sieht den jungen Kickerinnen ihre Unbeschwertheit an. In entspannter Atmosphäre kommen sie während des Trainings aus sich heraus. Lauschen aufmerksam den Worten ihrer Trainer und setzen deren Anweisungen gezielt um. Woitkowski und Kruse ist es wichtig, die Spielerinnen nicht mit „militärischem Drill“ zu vergraulen. Sie setzen vielmehr auf einen erhöhten Spaßfaktor durch ein pädagogisches, gar familiäres Konzept auf Augenhöhe; mit maßgeschneiderten Übungen und viel Spielzeit. So ist es den beiden Coaches wichtig, allen Nachwuchsfußballlerinnen gerecht zu werden. Sowohl den Routiniers, die schon dutzende Spiele in den gemischten Mannschaften auf dem Kerbholz haben, als auch Greenhorns, die den Fußball gerade erst für sich entdecken. 

Christian Woitkowski und Nico Kruse bemühen sich, eine noch größere Anzahl von interessierten Fußballerinnen zu akquirieren, um die Mannschaft mittelfristig sogar für den Spielbetrieb zu melden. Sie wissen, dass die Mädchen mit dem richtigen Umfeld, kleinen Erfolgen und einem gezieltem Coaching immer mehr über sich hinauswachsen. Sie lernen mutig zu sein, gewinnen an Selbstvertrauen. „Was im Fußball genauso trainierbar ist wie Technik“, wie das Trainer-Gespann abschließend sagt und sich freuen würde, noch weitere junge Talente beim Training auf dem Rasen begrüßen zu können.                                                                                    André Sicks