Sonntag, 3. März 2024

Richtungsweisende Themen bei der Mitgliederversammlung der AIDS-Initiative EN e.V.

AIDS, das betrifft mich nicht.“ –
ein Satz den viele Menschen unterschreiben würden und den die AIDS-Initiative EN e.V. oftmals zu hören bekommt. Was mitunter daran liegt, dass die Krankheit mittlerweile immer mehr in den Hintergrund der Gesellschaft gerückt ist. Dabei gibt es den HIV-Virus nach wie vor, wie die Mitglieder betonen und deutlich machen, dass es keinesfalls nur eine Angelegenheit für Schwule oder Prostituierte sei. Die Krankheit ziehe sich durch alle Schichten der Gesellschaft. Insbesondere da die Menschen viel offener geworden sind und ihre eigene Sexualität nach außen hin auch offener ausleben.
Anfang des Monats traf man sich nun zu einer Mitgliederver-sammlung in den Geschäftsräumen an der Mühlenstraße, bei der unter anderem auch diese Situation erörtert wurde und man noch einmal klar hervor hob, dass Aufklärungsarbeit in medizinischer, wie auch in gesellschaftlicher Hinsicht, dort insbesondere um etwaige Diskriminierungen und Stigmatisierungen aus der Bürgerschaft zu verhindern, nach wie vor von Nöten sei. 

Ohne Aufklärung, so kommentierte es die AIDS-Initiative EN e.V., gelänge auch keinerlei Prävention. Hier bedarf es allerdings weiterer Mitstreiterinnen und -streiter. „Wir suchen Menschen, die sich gerne ehrenamtlich einbringen möchten“, sagte Vorstandsmitglied Ralf Terjung und erläuterte, dass die Einbringungsmöglichkeiten eine Teilnahme an Infoveranstaltungen und Aktionstagen im gesamten Kreisgebiet umfassen würden, wie etwa auf dem Weihnachtsmarkt in Silschede, beim Seefest in Wetter oder innerhalb der Büchereiprojekte in allen neun Städten des Ennepe-Ruhr-Kreises. Außerdem würden immer wieder freiwillige Helferinnen und Helfer für verschiedene Aktionen zum Welt-AIDS-Tag, der alljährlich am 1. Dezember stattfindet, in den Städten gesucht und „Leute, die sich im Rahmen unserer Telefonberatung aufklärend, helfend und ratgebend einbringen möchten“. Im Gegenzug, so Terjung weiter, würden eine Einarbeitung durch das Vorstandsteam, die Möglichkeit zu regelmäßigen Inhouse-Schulungen sowie eine flexible Gestaltung der ehrenamtlich verbrachten Zeit angeboten. 
Ein weiterer Themenpunkt der Mitgliederversammlung war die Schwulengruppe aMANNda. Gegründet in den 80er Jahren in Hagen, hatte sie zunächst ihren Treffpunkt im Kulturzentrum Pelmke in Hagen-Wehringhausen. Nach Jahren der Stagnation und Auflösungserscheinungen beschlossen die verbliebenen Gruppenmitglieder sich unter dem Dach der AIDS-Initiative EN e.V. neu zu formieren und Strukturen für den bis dahin verwaisten EN-Kreis zu schaffen. Nun hat sich die bis dato reine Schwulengruppe zu einer offenen Gruppe für alle queeren Menschen im Ennepe-Ruhr-Kreis erweitert.
Aus aMANNda – Schwulengruppe im EN-Kreis wurde nun aMANNda – Queer im EN-Kreis und ist offen für alle lesbischen, bisexuellen, pansexuellen, asexuellen, aromantischen, trans*, inter* sowie nichtbinären und queeren Menschen in den neun kreisangehörigen Städten.
Interessierte könnten gerne jeden ersten Sonntag im Monat zum Gruppenfrühstück in die Geschäftsstelle der AIDS-Initiative EN e.V. kommen, rührte Ralf Terjung hier hingehend die Werbetrommel und wies noch kurz darauf hin, dass sich aktuelle Veranstaltungstermine auf der Homepage www.amannda.de finden, ein unverbindlicher Besuch zudem „auch am Infostand der Gruppe auf den CSDs“ möglich sei. 

Zu guter Letzt stimmten die Anwesenden bei der Mitgliederversammlung noch über ihren Vorstand ab. Einstimmig sprach man Annika Appelkamp-Decker, Petra Heckmanns und Ralf Terjung weiterhin sein Vertrauen aus.
Frank Brauckmann, der bis zu diesem Zeitpunkt 20 Jahre lang im Vorstand tätig war, stellte sich nicht mehr zur Wahl. Seine Erfahrung aus 30 Jahren im Ehrenamt und 25 Jahre in der AIDS-Initiative EN e.V. bleiben dem Verein jedoch erhalten; da er weiterhin das Beraterteam maßgeblich mitgestalten wird. Mit Blick in seine Richtung, sagte das Vorstandstrio abschließend: „Wir als Verein bedanken uns herzlich bei Dir für die zwei Jahrzehnte geleistete Arbeit im Vorstand.“                                                 André Sicks