Donnerstag, 2. März 2023

Heimatverein mit neuer verjüngter Spitze und einem Standortproblem, was seine Heimatstube betrifft

Voll ist es in der Heimatstube auf der Alten Geer.
Zahlreiche Mitglieder vom Gevelsberger Heimatverein sind der Einladung des Vorstands gefolgt, um an der Jahreshauptversammlung für das Geschäftsjahr 2021 teilzunehmen. „Eigentlich war diese Versammlung schon für 2022 geplant, doch aufgrund von Erkrankungen mussten wir sie auf den heutigen Tag verschieben“, erklärt der noch amtierende stellvertretende Vorsitzende Andreas Belz. Noch, denn auf der Tages-ordnung stehen auch Neuwahlen, bei denen unter anderem ein neuer Vorsitzender oder eine neue Vorsitzende bestimmt werden müssen, nachdem Carola Dreher 2020 aus gesundheitlichen Gründen dieses Amt niedergelegt hatte. 

Zur Jahreshauptversammlung für das Geschäftsjahr 2021 konnte der noch amtierende Vorstand vom Gevelsberger Heimatverein zahlreiche Mitglieder in der Heimatstube auf der Alten Geer begrüßen. 

Seit 75 Jahren gehört der Gevelsberger Heimatverein zu einem festen Bestandteil des Gemeinwesens innerhalb der Stadt. Jahrzehnte in denen man zur „Erfassung, Erhaltung, Förderung, Vermehrung und Vermittlung der Kenntnisse auf allen Gebieten der Heimatkunde Gevelsberg im weitesten Sinne“ beigetragen hat. Um solch starke Arbeit überhaupt leisten zu können, bedarf es ehrenamtlicher Mitstreiter. Menschen, die die Vergangen-heit durch die Gegenwart in die Zukunft tragen. Zum 31. Dezember 2021 lag die Mitgliederzahl des Gevelsberger Heimatvereins bei 197, wie Belz berichtet. Ihnen allen dankte er für die Unterstützung und die gute Zusammenarbeit. Womit auch schon fast alles gesagt sei, wie er kund tut. Denn über 2021 kann er nicht wirklich viel erzählen, weil „Corona nach wie vor den Alltag bestimmte“. Belz bedauert es, dass all das, was man sich vorgenommen und geplant hatte, nicht stattfinden konnte. Nichtsdestotrotz sei man aber in der Öffentlichkeit medial präsent gewesen. „Wir haben unter anderem ein von Hans Volkhausen verfasstes neues Buch zur Lokalgeschichte herausgebracht, bei dem Asbeck, der kleinste, bis heute ländlich geprägte, Gevelsberger Stadtteil im Fokus steht.“ Kurz vor Weihnachten sei dann „anlässlich unseres 75-jährigen Jubiläums“ die neueste Ausgabe der „Gevelsberger Berichte“ erschienen, für die man zahlreiche Autorinnen und Autoren gewinnen konnte, die mit ihren Texten und Illustrationen die gesamte Bandbreite der Betätigungsfelder des Gevelsberger Heimatvereins darin abbildeten und somit einen Bogen über die 75 Jahre seines Bestehens und darüber hinaus – sowohl in die Vergangenheit als auch in die Zukunft – spannten. Ergänzend fügt er am Ende seines Jahresberichtes noch hinzu, dass auch die Vitrine im Rathaus neu bestückt wurde.

Nachdem Andreas Belz noch einmal kurz auf das Jahr 2021 zurück geblickt hatte, bedankte er sich beim scheidenden Schriftführer Jürgen Reuter für dessen tolle Arbeit. 

Bevor es nun zu den anstehenden Wahlen kommt, wird der Vorstand nach Verlesen des Kassenberichtes erst einmal von allen Anwesenden satzungsgemäß einstimmig entlastet und bestimmt Klaus R. Wortmann zum Wahlleiter. Dieser schlägt der Versammlung, wie zu erwarten, Andreas Belz als neuen Vorsitzenden vor. 
Das Ergebnis? Es ist natürlich einstimmig. Ihm zur Seite stehen fortan Elke Brünning-haus als Kassiererin und Susanne Wepp-ner-Belz als Schriftfüh-rerin. Was den Stell-vertreterposten betrifft, da habe sich bis dato keiner gefunden, der diese Position beklei-den möchte, bedauert der neugewählte Vorsitzende. Um so erfreuter zeigt er sich, dass Bürgermeister Claus Jacobi, Marlis Schäfer und Jürgen Reuter den Beirat bilden und man mit Achim Laaser und Detlef Weißenborn gleich zwei neue Fachstellenleiter für die Heimatstube gewinnen konnte, die in die Fußstapfen von Günter Decker treten, der aus gesundheitlichen Gründen ausgeschieden ist. Thorsten Prinz wird weiterhin für den Bereich „Kunst“ zuständig sein und Axel Gosewisch für das Themengebiet „Naturkunde“. Gemeinsam mit Marlis Schäfer wird er auch als Ansprechperson für den Fachbereich „Plattdütsche Frönne“ fungieren
Als eine seiner ersten Amtshandlungen lädt Belz alle Freunde und Mitglieder vom Gevelsberger Heimatverein dazu ein, sich folgende Termine schon einmal im Kalender zu vermerken: Am 12. März ist der Heimatverein beim Gevelsberger Frühling von 13:00 bis 18:00 Uhr mit einem Stand vertreten, am 22. April findet der „Tag der offenen Tür“ in der Heimatstube statt, am 25. Mai wird die Jahreshauptversammlung zum Geschäftsjahr 2022 nachgeholt und am 24. Juni findet das Auswärtigen-treffen im Rahmen der Gevelsberger Kirmes statt. Zudem seien eine Jahresfahrt, das beliebte Spießbratengrillen, ein Herbstfest, die Jahres-abschlussfeier sowie zwei oder drei Vorträge geplant. „Die genauen Termine und Infos hierfür werden wir zu einem späteren Zeitpunkt über die Medien und über unsere Homepage www.heimatverein-gevelsberg.de mitteilen.“ 

Ein Thema brennt allen Freunden des Gevelsberger Heimat-vereins aber noch ganz heiß unter den Nägeln. Es ist die Frage, wie es zukünf-tig mit der Heimat-stube weitergehen wird. Schon lange ist im Gespräch, dass die Räumlichkeiten in der Städtischen Realschule auf kurz oder lang irgendwann nicht mehr zur Verfügung stehen werden. „Wir sind diesbezüglich auf der Suche“, ergreift Bürgermeister Claus Jacobi das Wort. Er erläutert, dass eine Entscheidung darüber unter anderem mit der Anzahl an Schülerinnen und Schülern zu tun habe, die zukünftig die Realschule besuchen. „Mehr Schüler bedeutet eine größere Anzahl an Klassenzügen und damit auch entsprechend mehr Räumlichkeiten.“ Bis jetzt waren die immer gegeben. Nur wenn sich die Anmeldungen erhöhen, dann müsse man sehr genau schauen. Im Gespräch als mögliche Standorte seien auch mal die alte Feuerwache und das Rupprechtgebäude gewesen, lässt der erste Bürger der Stadt die Anwesenden wissen. Doch beide dienen mittlerweile als Unterkünfte für all die Menschen, die zu uns kommen – pro Woche sind es bis zu drei Personen.“ Was gerade aktuell im Gespräch sei, so schildert Jacobi der Versammlung, ist ein Teil der Firma Fröhlich, ehemals Coca Cola, am Sinnerhopp. Das Gebäude verfüge über eine 1.000 qm große Fläche, von denen „wir 200 qm abzwicken könnten“. Noch ist aber nichts in trockenen Tüchern, vielmehr sei alles in Bewegung und nur wenn Heimatverein und Verwaltung gemeinsam Hand in Hand gehen, kann am Ende ein Ergebnis herauskommen, das alle zufrieden stellt, da „das Interesse an Heimatgeschichte in unserer Stadt ziemlich groß ist“, wie er zum Abschluss der Jahreshauptversammlung sagt.                                              André Sicks