Zahlreiche Mitglieder
vom Gevelsberger Heimatverein sind der Einladung des Vorstands
gefolgt, um an der Jahreshauptversammlung für das Geschäftsjahr
2021 teilzunehmen. „Eigentlich war diese Versammlung schon für
2022 geplant, doch aufgrund von Erkrankungen mussten wir sie auf den
heutigen Tag verschieben“, erklärt der noch amtierende
stellvertretende Vorsitzende Andreas Belz. Noch, denn auf der
Tages-ordnung stehen auch Neuwahlen, bei denen unter
anderem ein neuer Vorsitzender oder eine neue Vorsitzende bestimmt
werden müssen, nachdem Carola Dreher 2020 aus gesundheitlichen
Gründen dieses Amt niedergelegt hatte.
Zur
Jahreshauptversammlung für das Geschäftsjahr 2021 konnte der noch
amtierende Vorstand vom Gevelsberger Heimatverein zahlreiche
Mitglieder in der Heimatstube auf der Alten Geer begrüßen.
Seit
75 Jahren gehört der Gevelsberger Heimatverein zu einem festen
Bestandteil des Gemeinwesens innerhalb der Stadt. Jahrzehnte in denen
man zur „Erfassung, Erhaltung, Förderung, Vermehrung und
Vermittlung der Kenntnisse auf allen Gebieten der Heimatkunde
Gevelsberg im weitesten Sinne“ beigetragen hat. Um solch starke
Arbeit überhaupt leisten zu können, bedarf es ehrenamtlicher
Mitstreiter. Menschen, die die Vergangen-heit durch die Gegenwart in
die Zukunft tragen. Zum 31. Dezember 2021 lag die Mitgliederzahl des
Gevelsberger Heimatvereins bei 197, wie Belz berichtet. Ihnen allen
dankte er für die Unterstützung und die gute Zusammenarbeit. Womit
auch schon fast alles gesagt sei, wie er kund tut. Denn über 2021
kann er nicht wirklich viel erzählen, weil „Corona nach wie vor
den Alltag bestimmte“. Belz bedauert es, dass all das, was man sich
vorgenommen und geplant hatte, nicht stattfinden konnte.
Nichtsdestotrotz sei man aber in der Öffentlichkeit medial präsent
gewesen. „Wir haben unter anderem ein von Hans Volkhausen
verfasstes neues Buch zur Lokalgeschichte herausgebracht, bei dem
Asbeck, der kleinste, bis heute ländlich geprägte, Gevelsberger
Stadtteil im Fokus steht.“ Kurz vor Weihnachten sei dann
„anlässlich unseres 75-jährigen Jubiläums“ die neueste Ausgabe
der „Gevelsberger Berichte“ erschienen, für die man zahlreiche
Autorinnen und Autoren gewinnen konnte, die mit ihren Texten und
Illustrationen die gesamte Bandbreite der Betätigungsfelder des
Gevelsberger Heimatvereins darin abbildeten und somit einen Bogen
über die 75 Jahre seines Bestehens und darüber hinaus – sowohl in
die Vergangenheit als auch in die Zukunft – spannten. Ergänzend
fügt er am Ende seines Jahresberichtes noch hinzu, dass auch die
Vitrine im Rathaus neu bestückt wurde.
Nachdem Andreas Belz noch einmal kurz auf das Jahr 2021 zurück geblickt hatte, bedankte er sich beim scheidenden Schriftführer Jürgen Reuter für dessen tolle Arbeit.
Bevor
es nun zu den anstehenden Wahlen kommt, wird der Vorstand nach
Verlesen des Kassenberichtes erst einmal von allen Anwesenden
satzungsgemäß einstimmig entlastet und bestimmt Klaus R. Wortmann
zum Wahlleiter. Dieser schlägt der Versammlung, wie zu erwarten,
Andreas Belz als neuen Vorsitzenden vor. Das Ergebnis? Es ist
natürlich einstimmig. Ihm zur Seite stehen fortan Elke
Brünning-haus als Kassiererin
und Susanne Wepp-ner-Belz als Schriftfüh-rerin. Was den
Stell-vertreterposten betrifft, da habe sich bis dato keiner gefunden,
der diese Position beklei-den möchte, bedauert der neugewählte
Vorsitzende. Um so erfreuter zeigt er sich, dass Bürgermeister Claus
Jacobi, Marlis Schäfer und Jürgen Reuter den Beirat bilden und man
mit Achim Laaser und Detlef Weißenborn gleich zwei neue
Fachstellenleiter für die Heimatstube gewinnen konnte, die in die
Fußstapfen von Günter Decker treten, der aus gesundheitlichen
Gründen ausgeschieden ist. Thorsten
Prinz wird weiterhin für den Bereich „Kunst“ zuständig sein und
Axel Gosewisch für das Themengebiet „Naturkunde“. Gemeinsam mit
Marlis
Schäfer wird
er auch
als Ansprechperson für den
Fachbereich „Plattdütsche Frönne“ fungieren.
Als
eine seiner ersten Amtshandlungen lädt Belz alle Freunde
und Mitglieder vom Gevelsberger Heimatverein dazu ein, sich folgende
Termine schon einmal im Kalender zu vermerken: Am
12. März ist der Heimatverein beim
Gevelsberger Frühling von 13:00 bis 18:00 Uhr mit einem Stand
vertreten, am 22. April findet der „Tag der offenen Tür“ in der
Heimatstube statt, am 25. Mai wird die Jahreshauptversammlung zum
Geschäftsjahr 2022 nachgeholt und am 24. Juni findet das
Auswärtigen-treffen im Rahmen der Gevelsberger Kirmes statt. Zudem
seien eine Jahresfahrt, das beliebte Spießbratengrillen, ein
Herbstfest, die Jahres-abschlussfeier sowie zwei oder drei Vorträge
geplant. „Die genauen Termine und Infos hierfür werden wir zu
einem späteren Zeitpunkt über die Medien und über unsere Homepage
www.heimatverein-gevelsberg.de mitteilen.“
Ein Thema brennt allen Freunden des Gevelsberger Heimat-vereins aber noch ganz heiß unter den Nägeln. Es ist die Frage, wie es zukünf-tig mit der Heimat-stube weitergehen wird. Schon lange ist im Gespräch, dass die Räumlichkeiten in der Städtischen Realschule auf kurz oder lang irgendwann nicht mehr zur Verfügung stehen werden. „Wir sind diesbezüglich auf der Suche“, ergreift Bürgermeister Claus Jacobi das Wort. Er erläutert, dass eine Entscheidung darüber unter anderem mit der Anzahl an Schülerinnen und Schülern zu tun habe, die zukünftig die Realschule besuchen. „Mehr Schüler bedeutet eine größere Anzahl an Klassenzügen und damit auch entsprechend mehr Räumlichkeiten.“ Bis jetzt waren die immer gegeben. Nur wenn sich die Anmeldungen erhöhen, dann müsse man sehr genau schauen. Im Gespräch als mögliche Standorte seien auch mal die alte Feuerwache und das Rupprechtgebäude gewesen, lässt der erste Bürger der Stadt die Anwesenden wissen. Doch beide dienen mittlerweile als Unterkünfte für all die Menschen, die zu uns kommen – pro Woche sind es bis zu drei Personen.“ Was gerade aktuell im Gespräch sei, so schildert Jacobi der Versammlung, ist ein Teil der Firma Fröhlich, ehemals Coca Cola, am Sinnerhopp. Das Gebäude verfüge über eine 1.000 qm große Fläche, von denen „wir 200 qm abzwicken könnten“. Noch ist aber nichts in trockenen Tüchern, vielmehr sei alles in Bewegung und nur wenn Heimatverein und Verwaltung gemeinsam Hand in Hand gehen, kann am Ende ein Ergebnis herauskommen, das alle zufrieden stellt, da „das Interesse an Heimatgeschichte in unserer Stadt ziemlich groß ist“, wie er zum Abschluss der Jahreshauptversammlung sagt. André Sicks