Mittwoch, 8. März 2023

Am Gymnasium wurden die Laufschuhe geschnürt

Die Turnschuhe noch richtig binden,
ein wenig aufwärmen und schon heißt es „Auf die Plätze, fertig, Los!“. Am Städtischen Gymnasium Gevelsberg laufen die Schülerinnen und Schüler bei einem Sponsorenlauf was das Zeug hält. Jede einzelne Runde zählt, schließlich geht es um eine gute Sache. Man will nämlich die Menschen in der Türkei und Syrien unterstützen, die bei der Erdbebenkatastrophe am 6. Februar 2023 ihr Leben, ihre Lieben, ihr Hab und Gut verloren haben. 

Hilfe für die betroffenen Menschen in den Krisenregionen ist dringend nötig“, sagen Ida Schenk und Hüsamettin Ergül mit beklemmender Stimme. Die Schülersprecherin und der Schülervertreter gehören, neben dem Förderverein und den Lehrkräften, dem Organisationsteam an, das diesen Lauf an den Start gebracht hat. Es sei der Wunsch der Schülerinnen und Schüler gewesen, dass man etwas organisiere, erklären die beiden. „Viele sind nach der Katastrophe mit der Bitte zu uns gekommen, Hilfsaktionen zu starten.“ Einer der ersten sei Müslüm Gani Yücel gewesen, der bei dem Erdbeben Bekannte verloren hat. „Ein Schicksal, dass niemanden von uns kalt ließ“, sagen Schenk und Ergül und freuen sich zu sehen, wie viel soziales Engagement, sportlichen Elan und vor allem Zusammenhalt alle an den Tag legen. 
Klassenweise wird Runde um Runde gelaufen. Die Strecke beginnt auf dem unteren Schulhof und führt über die große Treppe vorbei an den Tischtennisplatten, um das Rondell herum und wieder zurück auf den unteren Schulhof. „Für jede gelaufenen Runde bekommt man dann ein Gummiband“, erläutert Alexandra Wakenhut den Ablauf. Die Lehrerin ist voller Eifer bei der Sache und erinnert noch einmal kurz an das vergangene Jahr, als man „bei besserem Wetter“ im Stadion Stefansbachtal solch ein sportliches Event zugunsten der Ukraine durchgeführt habe, bei dem am Ende über 40.000 Euro zusammen kamen. „Vielleicht toppen wir ja dieses Ergebnis.“ Das alles so reibungslos läuft, dafür gibt es ihrer Meinung nach nur einen Satz: „Never change a winning team.“ 

Es herrscht den ganzen Tag über nicht nur bei den eifrigen Läuferinnen und Läufern reges Treiben, auch am Würstchen-, Sandwich- und Waffelstand gibt man sich die Klinke in die Hand. Bereits nach der ersten großen Pause seien die im Vorfeld eingekauften 100 Eier für den Waffelteig bereits verbraucht gewesen, freuen sich die beiden Fördervereinsvorsitzenden Sabrina Knief und Nicole Berster-Graf. „Wir mussten noch schnell nacharbeiten“, sagen sie, da Sport ja bekanntlich hungrig macht. 
Zu den beim Sponsorenlauf erlaufenen Geldern kommen die Einnahmen von 1.450 Euro drauf, die die Schülerinnen und Schüler im Vorfeld bei vier selbst organisierten Verkaufsaktionen eingenommen haben. „Sogar eine 5. Klasse hat diesbezüglich einen Verkaufstag gemeinsam mit ihren Eltern gemanagt“, bringt die Lehrerin ihre Freude zum Ausdruck. Am Abend des Sponsorenlaufs wissen die Organisatoren bereits, dass allein durch den Verkauf 1.336 Euro zusammen gekommen sind. Was auch Schulleiterin Gabriele Streckert ein Lächeln ins Gesicht zaubert. Denn auf die abschließende Frage, wohin das Geld fließen werde, da antwortet sie, dass „es uns allen wichtig sei, nicht irgendwelche Hilfsorganisationen zu bedenken“.
Man habe sich ent-schlossen, dem Spen-denaufruf der Organi-sation „Care“ und des Bündnisses „Entwick-lung hilft“ zu folgen, die alle erhaltenen Beträge zu gleichen Teilen erhalten werden. „Es macht mich stolz, dass sich hier und heute wieder einmal zeigt, dass wir als Schule vereint für die betroffenen Menschen da sind, gut zusammenarbeiten und dass es ein rundum gelungenes Ereignis ist “, so ihr abschließendes Statement.                                                                                     André Sicks