Marlis
Moll und Barbara Lützenbürger sind zweifelsohne zwei starke und
sehr engagierte Frauen in Gevelsberg, deren Herz am rechten Fleck
sitzt.
Eine Tatsache, die seit vielen Jahren auch dem Lions Club
Ennepe-Ruhr bekannt ist und ihn nun wieder einmal als
vorweihnachtlichen Glücksboten in Aktion treten ließ. Und so
besuchten die Löwen-Vertreter Dr. Horst Kleiss und Dr. Gerhard
Reineke das evangelische Gemeindezentrum in der Sudfeldstraße, um
dem Offenen Mittagstisch und dem Kinderschutzbund symbolisch einen
Scheck für deren Arbeit zu überreichen. Insgesamt 4.500 Euro
schüttete der Lions Club für die Belange innerhalb der Gesellschaft
aus: 1.500 Euro für Menschen
in materieller und seelischer Not und 3.000 Euro für die Förderung
von Kindern und Jugendlichen.
Gevelsberger Frauenpower
Für
Marlis Moll sind es die bedürftigen Mitbürger*innen, die ihr am
Herzen liegen. Ihre Idee von einem Offenen Mittagstisch griff die
Evangelische Kirchengemeinde bereits 2005 auf. Und seitdem bietet sie
gemeinsam mit 16 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern in den kalten
Monaten – von Oktober bis April – Bedürftigen und Menschen, die
gerne in Gemeinschaft speisen wollen, immer mittwochs ab 12:00 Uhr
eine warme Mahlzeit zu günstigen Preisen sowie die Möglichkeit zu
Gesprächen an. „Während sich die einen über das Essen (pro Woche
sind es an die 30 bis 40 Portionen die verteilt werden) freuen,
kommen andere eher der Gemeinschaft wegen“, berichtete sie.
Zudem
holt ihr Mann Gerd jeden Mittwoch bei verschiedenen Gevelsberger
Einzelhändlern Lebensmittel ab, die von den Gästen des Mittagstisch
mitgenommen werden können. „Was hier am Ende übrig bleibt, dass
verteilen wir dann bei der Tafel“, fügte der ehemalige
Elektromeister den Aussagen seiner Frau bei. Bei Marlis Moll braucht
somit also niemand zu fragen, wofür sie das Geld des Lions Club
einsetzen wird.
Bei
Barbara Lützenbürger vom Kinderschutzbund sind die Aufgabenbereiche
mitunter schon etwas vielseitiger. Eine Hälfte des gespendeten
Betrags fließt in die Schul- und Lernhilfe des Offenen Ganztags an
der Grundschule Vogelsang, die andere Hälfte ist für den
Schwimmunterricht
an der Grundschule Schnellmark bestimmt. Es
ist heutzutage leider nicht mehr selbstverständlich, dass man seinen
Kindern das Schwimmen beibringt“, sagte Barbara Lützenbürger.
Was
in erster Linie daran liegt, dass vielen Eltern der Spagat zwischen
Familie und Beruf nicht gelingt, ihnen am Ende die Zeit – und
oftmals auch das Geld – fehlt. Hinzu kommt noch die Tatsache, dass
in der modernen Gesellschaft die Bewegungs-räume der Kinder zunehmend
eingeschränkt werden. Fern-sehen, Online-Spiele oder Spielekonsolen
sowie Computer bestimmen vielfach den Alltag von Kindern; Doch
gerade Bewegung trägt zu einer gesunden, körperlichen, geistigen
und psychosozialen Entwicklung der Kinder bei.
Barbara Lützenbürger berichtete, dass an der Grundschule
Schnellmark zehn Schüler*innen einmal in der Woche, während ihrer
Betreuung beim Offenen Ganztag, durch zwei ausgebildete Fachkräfte
das Schwimmen lernen, um am Ende voller Stolz ihr Seepferdchen
entgegen zu nehmen. „Mit diesem Kurs schaffen wir es immer wieder,
dass jedes Kind am Ende seiner Grundschulzeit schwimmen kann“,
ergänzte sie. Und um diese beiden Aufgabengebiete auch weiterhin
ausüben zu können, bedarf es natürlich einiger finanzieller
Mittel; so wie die der Löwen aus dem Ennepe-Ruhr-Kreis.
Für die gute Sache
Es
gibt verschiedene Quellen, aus denen die Finanzmittel des Lions Club
Ennepe-Ruhr fließen: Zum einen sind es die freiwilligen Spenden der
Mit-glieder; zum anderen aber auch die zahlreichen gemeinsame
Aktionen, mit denen Geld verdient wird. Beste Beispiele sind der
Glühweinstand auf dem Schwelmer Weihnachtsmarkt, das alljährlich
Benefiz-Neujahrs-konzert (dieses findet am 18. Januar 2020 in der Aula
vom Schulzentrum West statt) und natürlich der beliebte
Weihnachtskalender, den man den ganzen November über für nur fünf
Euro erwerben kann. „Wir sind eine Gemeinschaft von Freunden, die
sich zusammen für andere einsetzt und mit wachem Geist an der
Entwicklung unserer Welt teilnimmt“, sagten Dr.
Horst Kleiss und Dr. Gerhard Reineke abschließend.
Beide
Damen, Marlis
Moll und Barbara Lützenbürger, zeigten sich dankbar
und glücklich darüber, dass der Lions Clubs auch in diesem Jahr
wieder bei ihnen vorbeischaute. Denn solch einen verlässlichen
Partner brauchen der Offene Mittagstisch und der Kinderschutzbund, um
die sich selbst gesetzten Aufgaben und Ziele kontinuierlich erfüllen
zu können. André Sicks