bevor im
Bürgerhaus
„Alte Johanneskirche“ bekannt wurde, wer denn nun in diesem Jahr
zum 46. Ritter von Hopfen und Malz ernannt würde. Wie immer war es
ein feierlicher Akt, zu dem die erlesene
Tafelrunde, unter der Führung ihres Sprechers
Achim Brockhaus, geladen hatte. Abordnungen aller zum Gevelsberger
Kirmesverein gehörenden Institutionen waren in die Uferstraße
gekommen, um der Ernennung beizuwohnen. Von den noch 22 lebenden
Rittern, so konnte Udo Neuwöhner berichten, „sind 18 am heutigen
Tage anwesend“.
Sie,
sowie all die anderen Gäste, wurden Zeuge, wie jener
Mann, der mit gerade einmal 58 Jahren bereits seit Jahrzehnten eine
feste Größe im Kirmeswesen der Stadt ist, sich in ihre Runde
einreihte. Ein Mann, dessen Herz ganz und gar für seine Heimatstadt
schlägt; ein Mann, der beim diesjährigen Anblasen der Gevelsberger
Kirmes vom Dorfschulzen Sascha Hilger den Blaukittel verliehen bekam.
Der
neue Ritter von Hopfen und Malz ist kein geringerer als Ralf Gerke
von der Kirmesgruppe „Börkey“. Ganz
offiziell und feierlich wurde er auf der Bühne von seinem Freund und
Vereinskollegen Dietmar Kressmann durch
den Ritterschlag
mit dem Hopfenstab in
den erlauchten Kreis der verdienten Kirmesrecken
aufgenommen.
Womit
ihm zugleich die Ehre
zuteil wurde, die schmucke
Urkunde, die eigens für die Recken geprägte Medaille an der Kette,
den Bierkrug sowie das edle weiße Hemd in Empfang zu nehmen.
Ralf
Gerke war ein Lächeln ins Gesicht geschrieben, als er unter den
Augen der edlen Tafelrunde von Dietmar Kressmann den Ritterschlag mit
dem Hopfenstab erhielt und damit in den erlauchten Kreis der
verdienten Kirmesrecken aufgenommen wurde.
Gerke
wurde am 7. Januar 1967 im Gevelsberger Krankenhaus geboren und wuchs
im Stadtteil Vogelsang auf. Hier hätte er auch seine Ausbildung zum
Gas- und Wasserinstallateur gemacht, erzählte er. „Und zwar bei
der Firma Pickhardt.“ Danach arbeitete er, viele Jahre im
Schwimmbadbau bei der Firma Roigk, diente bei den Heeresfliegern in
Bückeburg und legte dort auch seinen LKW-Führerschein ab. Ein
Schritt, wie er sagte, der seine spätere berufliche Laufbahn
entscheidend geprägt hätte.. Ob Nah- oder Fernverkehr, Gefahrgut
oder Schwerlast – Ralf Gerke war immer da, wo angepackt werden
musste. Seit rund drei Jahren ist er als Brandschutztechniker bei der
Gevelsberger Firma Vogelstein tätig.
Dass er das Kirmesfieber in sich trägt, ließ sich schon in früher Kindheit feststellen. Mit gerade einmal sechs Jahren trat er der Kirmesgruppe und dem Musikzug „Fidele Vogelsanger“ bei. Hier war er unter anderem als junger Trommler aktiv; später spielte er auch Trompete und Bass. Noch heute erinnern sich viele daran, dass die Truppe 1975 ihren ersten Landesmeistertitel NRW gewann und diesen bis 1982 sogar in zwei verschiedenen Klassen ununter-brochen verteidigte. 1982 gelang ihnen dann sogar der ganz große Wurf: Deutscher Meister! Zwei Jahre später, 1984, formierte sich der Fanfarenzug zum Drum & Bugle Corps um, und auch hier ließen die musikalischen Erfolge nicht lange auf sich warten. Über 30 Jahre blieb Ralf Gerke den „Fidelen Vogelsangern“ treu, arbeitete viele Jahre im Vorstand und bekleidete zudem auch das Amt des ersten Vorsitzenden. Doch dann zog es ihn und seine „bessere Hälfte“ Alexandra, mit der er seit 34 Jahren gemeinsam durchs Leben geht, auf den Berg. Beide wechselten sie zur Kirmesgruppe „Börkey“, die in diesem Jahr ihr 90-jähriges Bestehen feiert. Auch hier engagierte sich Gerke schnell: zunächst als Beisitzer, später als 2. Vorsitzender und seit über 20 Jahren leitet er als 1. Vorsitzender die Truppe mit Herzblut und Tatkraft. Man pflegt mit den anderen Kirmesgruppen ein gutes Miteinander und besucht sich gegenseitig bei den Festivitäten. „Gevelsberg und seine Kirmesgruppen sind nun einmal eine große Familie“, so „Ritter“ Gerke.
Zu
den ersten Gratulanten zählten, neben dem Vorsitzenden vom
Gevelsberger Kirmesverein Markus Loetz, natürlich Alexandra Gerke
als stolze Ehefrau sowie Bürgermeister
Claus Jacobi.