Freitag, 22. März 2024

Rotarier sorgen für unbürokratische Unterstützung zum Schulanfang

Die Kinderschutzbunde aus Gevelsberg und Schwelm
werden in den kommenden Wochen nicht nur für strahlende Kinderaugen sorgen, sondern auch so machen Eltern eine Last von den Schultern nehmen. Schnellen Schrittes nähert sich für die i-Dötzchen der Schulanfang und das bringt enorme Kosten mit sich. Die teuerste Anschaffung stellt dabei zweifelsohne der Tornister dar. Preise für qualitativ hochwertige Modelle bewegen sich mittlerweile zwischen 250 und 350 Euro. „Summen, die die eine oder andere Familie schwer bzw. gar nicht aufbringen kann“, bringt es Ariane Ibing, Vorsitzende vom Gevelsberger Kinderschutzbund, auf den Punkt. Umso mehr freue man sich, dass man in diesem Punkt ein klein wenig helfen kann, fügen Doris Mügge und Anke Wölper  vom geschäftsführenden Vorstand der Schwelmer Kinderschützer hinzu. Denn beide Ortsgruppen erhielten eine Gesamtspende in Höhe von 3.000 Euro durch den Rotary Club Gevelsberg und dem Rotary Club Ennepe-Ruhr, mit der sie ihre Ranzen-Aktion auch in diesem Jahr wieder an den Start bringen können. 

Deren Vertreter, die Präsidentin vom Rotary Club Gevelsberg, Dr. Monika Steinrücke, und Dirk Ständeke sowie Joachim Behrens vom Rotary Club Ennepe-Ruhr, sind eigens zum Kleiderladen vom Gevelsberger Kinderschutzbund gekommen, um sich dort einen persönlichen Eindruck davon zu verschaffen, wie die Kinderschützer agieren. Gleichzeitig nimmt man dabei auch die rosa- und blaufarbenen Ranzen in Augenschein, die dankenswerterweise erneut durch Jens Lingenberg von Lederwaren Lingenberg zu einem äußerst attraktiven Preis zur Verfügung gestellt wurden. 
Gespannt lauscht das Rotarier-Trio den Ausführungen beider Kinderschutzbunde. Nimmt zur Kenntnis, dass ein jedes Kind das Recht auf Teilhabe, Chancengleichheit und Bildung habe. Umso trauriger sei es, so bringen es die Kinderschützer zu Gehör, dass es „nicht allen Familien möglich ist, mal eben so in ein Geschäft zu gehen und eine Schultasche nach Funktionalität, Optik und Geschmack auszuwählen“. Die gesellschaft-liche Schere zwischen reich und arm klaffe einfach immer weiter auseinander. Worte, wofür sie ein zustimmendes Nicken der Rotarier erhalten. Ariane Ibing, Doris Mügge und Anke Wölper erläutern noch kurz die Vorgehensweise bei der Auswahl der Empfänger. Es seien die ortsansässigen Kindertageseinrichtungen, die die entsprechenden Empfänger auswählen und ansprechen. „Dabei liegt ein Schwerpunkt bei Kindern von Alleinerziehenden, aus Großfamilien und Familien mit Migrationshintergrund.“ Die KiTas teilen dem Kinderschutzbund einzig und allein nur den gewünschten Bedarf an Ranzen mit. Wodurch gewährleistet sei, dass die Familien nicht bekannt würden. „Die bestehende Hürde solch eine Hilfe anzunehmen ist somit niedrig und die künftigen Erstklässler können voller Stolz mit einem modernen Ranzen ihren erste Schultag feiern“, sagt Ariane Ibing. 

Durch solch unbürokratische Organisation leisten die beiden Kinderschutz-bunde einen starken Beitrag zu mehr Bildungsgerechtigkeit, merken die Rotarier abschließend an und nehmen guten Gewissens für sich mit, dass man mit dieser Aktion ohne Stigmatisierung den Kinder aus den bedürftigen Familien einen besseren Start in deren Schulzeit ermögliche. Jungen Menschen bessere Chancen zu verschaffen, das ist schließlich eines der wichtigsten Ziele der beiden Rotary Clubs. Und solch eine Förderung, die fängt für sie bereits im Kindergartenalter an.                                André Sicks