ein Satz den viele Menschen
unterschreiben würden und den die AIDS-Initiative EN e.V. oftmals zu
hören bekommt. Was mitunter daran liegt, dass die Krankheit
mittlerweile immer mehr in den Hintergrund der Gesellschaft gerückt
ist. Dabei gibt es den HIV-Virus nach wie vor, wie die Mitglieder
betonen und deutlich machen, dass es keinesfalls nur eine
Angelegenheit für Schwule oder Prostituierte sei. Die Krankheit
ziehe sich durch alle Schichten der Gesellschaft. Insbesondere da die
Menschen viel offener geworden sind und ihre eigene Sexualität nach
außen hin auch offener ausleben. Anfang des Monats traf man sich nun
zu einer Mitgliederver-sammlung in den Geschäftsräumen an der
Mühlenstraße, bei der unter anderem auch diese Situation erörtert
wurde und man noch einmal klar hervor hob, dass Aufklärungsarbeit in
medizinischer, wie auch in gesellschaftlicher Hinsicht, dort
insbesondere um etwaige Diskriminierungen und Stigmatisierungen aus
der Bürgerschaft zu verhindern, nach wie vor von Nöten sei.
Ohne
Aufklärung, so kommentierte es die AIDS-Initiative EN e.V., gelänge
auch keinerlei Prävention. Hier bedarf es allerdings weiterer
Mitstreiterinnen und -streiter. „Wir suchen Menschen, die sich
gerne ehrenamtlich einbringen möchten“, sagte Vorstandsmitglied
Ralf Terjung und erläuterte, dass die Einbringungsmöglichkeiten
eine Teilnahme an Infoveranstaltungen und Aktionstagen im gesamten
Kreisgebiet umfassen würden, wie etwa auf dem Weihnachtsmarkt in
Silschede, beim Seefest in Wetter oder innerhalb der Büchereiprojekte
in allen neun Städten des Ennepe-Ruhr-Kreises. Außerdem würden
immer wieder freiwillige Helferinnen und Helfer für verschiedene
Aktionen zum Welt-AIDS-Tag, der alljährlich am 1. Dezember
stattfindet, in den Städten gesucht und „Leute, die sich im Rahmen
unserer Telefonberatung aufklärend, helfend und ratgebend einbringen
möchten“. Im Gegenzug, so Terjung weiter, würden eine
Einarbeitung durch das Vorstandsteam, die Möglichkeit zu
regelmäßigen Inhouse-Schulungen sowie eine flexible Gestaltung der
ehrenamtlich verbrachten Zeit angeboten.
Ein
weiterer Themenpunkt der Mitgliederversammlung war die Schwulengruppe
aMANNda. Gegründet in den 80er Jahren in Hagen, hatte sie zunächst
ihren Treffpunkt im Kulturzentrum Pelmke in Hagen-Wehringhausen. Nach
Jahren der Stagnation und Auflösungserscheinungen beschlossen die
verbliebenen Gruppenmitglieder sich unter dem Dach der
AIDS-Initiative EN e.V. neu zu formieren und Strukturen für den bis
dahin verwaisten EN-Kreis zu schaffen. Nun hat sich die bis dato
reine Schwulengruppe zu einer offenen Gruppe für alle queeren
Menschen im Ennepe-Ruhr-Kreis erweitert. Aus aMANNda –
Schwulengruppe im EN-Kreis wurde nun aMANNda – Queer im EN-Kreis
und ist offen für alle lesbischen, bisexuellen, pansexuellen,
asexuellen, aromantischen, trans*, inter* sowie nichtbinären und
queeren Menschen in den neun kreisangehörigen Städten.
Interessierte
könnten gerne jeden ersten Sonntag im Monat zum Gruppenfrühstück
in die Geschäftsstelle der AIDS-Initiative EN e.V. kommen, rührte Ralf
Terjung hier hingehend die Werbetrommel und wies noch kurz darauf
hin, dass sich aktuelle Veranstaltungstermine auf
der Homepage www.amannda.de
finden, ein unverbindlicher
Besuch zudem „auch am Infostand der Gruppe auf den CSDs“ möglich
sei.
Zu
guter Letzt stimmten die Anwesenden bei der Mitgliederversammlung
noch über ihren Vorstand ab. Einstimmig sprach man Annika
Appelkamp-Decker, Petra Heckmanns und Ralf Terjung weiterhin sein
Vertrauen aus. Frank Brauckmann, der bis zu diesem Zeitpunkt 20 Jahre
lang im Vorstand tätig war, stellte sich nicht mehr zur Wahl. Seine
Erfahrung aus 30 Jahren im Ehrenamt und 25 Jahre in der
AIDS-Initiative EN e.V. bleiben dem Verein jedoch erhalten; da er
weiterhin das Beraterteam maßgeblich mitgestalten wird. Mit Blick in
seine Richtung, sagte das Vorstandstrio abschließend: „Wir als
Verein bedanken uns herzlich bei Dir für die zwei Jahrzehnte
geleistete Arbeit im Vorstand.“ André Sicks