Wenn
in diesen Tagen die Mädchen und Jungen der Katholischen Gemeinden
als Sternsinger von Tür zu Tür gehen, dann sind sie wieder im
Einsatz für Kinder in Not unterwegs.
„Segen bringen, Segen sein. Wir gehören zusammen – in Peru und
weltweit!“ heißt in diesem Jahr das Leitwort der 61. Aktion
Dreikönigssingen. Ein Motto, mit dem man darauf aufmerksam machen
möchte, welche Schwierigkeiten Kinder mit Behinderung im Alltag
haben, ganz besonders dann, wenn sie in Entwicklungs- oder
Schwellenländern leben.
Wir gehören zusammen
In
vielen Gesellschaften gehören Kinder mit Behinderung zu den am
stärksten benachteiligten Menschen. Und aufgrund der Armutssituation
potenziert sich die Diskriminierung enorm. Vielfach werden diese
Mädchen und Jungen kaum oder gar nicht medizinisch, sozial und
psychologisch gefördert. Nach Angaben der Vereinten Nationen gehen
neun von zehn Kindern mit Behinderung weltweit nicht zur Schule. Sie
fristen ein Schattendasein, teilweise im Elternhaus, abgeschirmt vor
den Augen der Nachbarn, teilweise in Einrichtungen, die mangels
Mitteln und Fachpersonal eher verwahren als betreuen und fördern. In
vielen Ländern werden sie sogar als Last oder Schande empfunden.
Häufig sind sie häuslicher und sexueller Gewalt ausgesetzt oder
werden von ihren überforderten Eltern vernachlässigt. In einigen
Regionen werden die Kinder aufgrund von Aberglauben und Vorurteilen
sogar verfolgt, eingesperrt und misshandelt. Die Sternsinger wollen
dazu beitragen, das die Menschen ihren Blick auf diese Kinder
verändern. Man darf sie nicht nur einzig und allein auf ihre
Behinderung reduzieren; sie sind wie alle anderen auch, neugierige
und bereichernde Geschöpfe Gottes und haben ein Recht auf
uneingeschränkte Teilhabe am Leben der Gesellschaft.
Lob und Dank vom Stadtoberhaupt
Auf
ihrer Reise durch die Straßen der Stadt, besuchten die Sternsinger
aus den Gemeindeteilen Liebfrauen und St. Engelbert gestern Vormittag
auch das Gevelsberger Rathaus und Bürgermeister Claus Jacobi. Voller
Stolz trugen sie ihre Lieder vor, berichteten dem Stadtoberhaupt über
den Hintergrund der diesjährigen Aktion und hinterließen mit ihrem
Kreidezeichen „20*C+M+B+19“ den Segen „Christus segne dieses
Haus“ über seiner Bürotür.
Gemeinsam
mit ihren erwachsenen Begleitern hatten sich die Stern-singer auf ihre
Aufgabe gut vor-bereitet. Ein jeder weiß nur allzu gut, wofür man es
eigentlich macht: nämlich für die Nöte und Proble-me von Kindern
rund um den Globus. „Und den Kindern macht es einfach Spaß“,
erzählten die Begleiter. Zudem sei es immer wieder schön zu sehen,
wie sich bei manch älteren Mitbürgern ein kleiner, persönlicher
Moment des Glücks in den Augen widerspiegelt, wenn man an der
Haustüre klingelt.
Traditionsgemäß klebten die Sternsinger den Segen
„20*C+M+B+19“
(Christus mansionem benedicat - Christus segne dieses Haus)
über die Bürotüre von Bürgermeister Claus Jacobi.
Nachdem
der erste Mann der Stadt die Spendendosen gefüllt hatte, hob er noch
einmal das große Engagement der kleinen Könige hervor und bedankte
sich dafür, dass sie durch die Straßen der Stadt ziehen würden.
„Es ist eine bunte und lebendige Aktion, die den Bürgern unserer
Stadt oftmals das Herz öffnet.“ Das Dreikönigssingen ist in jedem
Jahr immer wieder eine schöne Tradition, die den Menschen
verdeutlicht, wie groß hierzulande die Solidarität von Kindern für
andere Kinder sein kann. André Sicks