Samstag, 18. August 2018

Vorbild in Sachen Ehrenamt - Ehepaar Reise spendete an den Gevelsberger Kinderschutzbund


Mit einer alten Geldkassette unterm Arm kamen Siegfried und Yvonne Reise am 14. August in die Kleiderstube vom Gevelsberger Kinderschutzbund, um dort deren Vorsitzenden Barbara Lützenbürger einen Spendenbetrag in Höhe von 250 Euro zu überreichen.
Eine Summe, die das Ehepaar durch den Verkauf frischer Waffeln und Poffertjes anlässlich der Feierlichkeiten zum 45-jährigen Städtepartnerschaftsjubiläum zwischen Gevelsberg und Vendȏme erzielt hatte Ein kleiner Dank für den Einsatz und die Hilfe die der Kinderschutzbund den heimischen Familien und denen, die in Gevelsberg Schutz suchen, stets zukommen lässt. 

Nicht nur nehmen, auch mal geben!!!
Siegfried und Yvonne Reise sind selbst ehrenamtlich stark engagiert. Bevor es sie vor drei Jahren nach Gevelsberg zog, gründete das Ehepaar 2003 in seiner alten Heimat die „Kräwinkler-Initiative“, einen Verein engagierter Radevorm-walder, der sich um die Förderung und Unterstützung hilfebedürftiger Kinder kümmerte und bis heute noch sehr aktiv tätig ist.Das Schönste an unserer Arbeit waren zweifelsohne immer wieder die dankbaren Kinder und Eltern“, sagte der 77-jährige. 
Lauschte man nun seinen Worten über die Gevelsberger Willkommenskultur, so waren diese zwar voll des Lobes, dennoch klang auch ein wenig Enttäuschung durch. Es steht für beide außer Frage, dass das Engagement der Stadt und vor allem dass seiner Bürger vorbildlich sei, geht es um die Hilfe gegenüber all jenen Menschen, die keine andere Wahl hätten, als die Flucht aus ihrer Heimat zu ergreifen. Doch solch ehrenamtliche Tätigkeit, wie man sie zum Beispiel bei der Open Earth Flair Begegnungsstätte vom filmriss Kino vorfand, bedarf in der Regel auch ein wenig Feedback von Seiten der Nehmer. 
Im Vorfeld der Waffelbackaktion beim Städtpartnerschafts-jubiläum hatte das Ehepaar Reise zwar jede Menge helfende Unterstützung zugesagt bekommen, am Ende standen sie gemeinsam mit der Iranerin Mahnaz Amiri und ihrem aus Afghanistan stammenden Lebensgefährten Mahdi allein hinter dem Stand. Die anderen Helfer hatten kurzfristig abgesagt und sie somit im Regen stehen lassen. „Ohne den unermüdlichen Einsatz und die großartige Hilfe der beiden hätten mein Mann und ich das alles gar nicht allein bewältigen können“, sagte Yvonne Reise. Dem fügte sie bedenkend hinzu, dass eine ehrenamtliche Tätigkeit, bei der sich binnen kürzester Zeit Freundschaften und Partnerschaften entwickelt hätten, letztendlich nur durch ein beiderseitiges Geben und Nehmen Früchte tragen könne.
Am 02. Juni verkauften Siegfried und Yvonne Reise, gemeinsam mit Mahnaz Amiri und ihrem Lebensgefährten Mahdi, anlässlich der Feierlichkeiten zum 45-jährigen Städtepartnerschafts-jubiläum frische Waffeln und holländische Poffertjes am Ennepebogen.

Neue Mitglieder sind willkommen 
Ein Argument, dem Barbara Lützenbürger nur beipflichten konnte. In all den Jahren die sie nun schon als Vorsitzende für den Gevelsberger Kinderschutzbund tätig ist, konnte sie immer wieder erleben, „wie wichtig und aufbauend es sein kann, den Helfern einfach nur mal ein Dankeschön auszusprechen oder sie mit einem kleinen Präsent zu überraschen“. Letztendlich seien die Tätigkeiten die ihre „Engel der Kleiderstube“ leisten, ein freiwilliges und öffentliches Amt, das nicht auf Entgelt ausgerichtet ist. „Ohne das Ehrenamt wären wir eine ganz arme Gesellschaft“, sagte die Kreistagspolitikerin. Erlebt man dann solch eine Enttäuschung, wie sie Siegfried und Yvonne Reise widerfahren ist, kann man verstehen, das immer weniger Bürger sich dem Ehrenamt annehmen. Umso mehr freute sich Barbara Lützenbürger darüber, dass ihr das Ehepaar die Zusage gab, dem Gevelsberger Kinderschutzbund zu helfen wann immer Not am Manne sei. Und neue ehrenamtliche Mitstreiter sind in den Reihen des Gevelsberger Kinderschutzbundes zu jeder Zeit herzlich willkommen.“  André Sicks