Gemeinsam
haben
Vendôme
und Gevelsberg in den letzten Jahrzehnten einen bemerkenswerten Weg
zurückgelegt.
Seit nunmehr offiziell 45 Jahren – und weit darüber
hinaus – bilden zahlreiche persönliche Kontakte das Fundament
dieser Städtepartnerschaft und sind zugleich Basis und Garant ihres
Erfolges. Das
große Festwochenende zu Ehren dieser besonderen Freundschaft rückt
nun immer näher und hinter den Kulissen laufen
die Vorbereitungen bereits auf Hochtouren. Denn was in den letzten 45
Jahren geschaffen wurde, verdient es, voller Stolz gefeiert zu werden
und spiegelt sich unter anderem auch in zahlreichen Ausstellungen
wider, die während der Feierlichkeiten für alle Bürger frei
zugänglich sind.
Rotarier legten den Grundstein
Das
heute freundschaftliche Verhältnis zwischen Deutschland und
Frankreich war von 1870 bis 1945 zunächst einmal sehr stark durch
drei sinnlose Kriege beider benachbarter Länder beeinträchtigt.
Vor diesem historischen Hintergrund fand am 18. und 19. Oktober 1957
allerdings ein deutsch-französisches Treffen von Rotary in Colmar
statt. Die beiden Vendômer Freunde René Goubet und André Boulle
wurden damals von ihrem Club mit der Aufgabe dorthin entsandt, sich
gezielt um einen deutschen Kontaktclub zu kümmern. Von Gevelsberger
Seite nahmen Caspar Schübbe und seine Frau Hildegard an diesem
Treffen teil. Wie es der Zufall so wollte, lernten sich die vier im
Gedränge von über hundert Rotariern kennen und man war sich sofort
sympathisch. Schnell bot sich die einmalige Gelegenheit zur
Völkerverständigung mit Frankreich unter dem gemeinsamen Dach der
rotarischen Idee. Und so begann am 26. Oktober 1957 eine wunderbare
Freundschaft, die bis heute Früchte trägt. Stetige Bemühungen zu
versuchen eine Städtepartnerschaft daraus zustande zu bringen,
führten letztendlich dann auch zu dem Erfolg, dass die damaligen
Bürgermeister Helmut vom Schemm und Robert Lasneau am 10. Juni 1973
die Partnerschaftsurkunden unterzeichneten. Mit einer großformatigen
Fotoausstellung, welche im Ratsfoyer zu sehen sein wird, erinnern
beide Rotary Clubs nun noch einmal an
die Anfänge ihrer Freundschaft. Man tritt dabei eine bildliche Reise
zurück in die Vergangenheit an. Die Ausstellung ist am 02. Juni 2018
in der Zeit von 10:00 – 13:00 Uhr zu besichtigen.
Erinnerungen an ein Gevelsberger Original
Im
EnnepeFinanzCenter der Sparkasse Gevelsberg-Wet-ter erinnert man indes
an Walter Hoppe (25.11.1936
– 31.08.2003),
dessen Arbeiten Kunst und Handwerk ver-einten und die an vielen Orten
innerhalb der Stadt (unter anderem: Eingangstür
des Rathauses, Stele vorm Zentrum für Kirche und Kultur, Skulptur
vor dem Haus Wittener Str. 147 – seiner ehemaligen Werkstatt)
Spu-ren seiner Leidenschaft für Metall hinterlassen haben. Spontanes
Arbeiten, selbstkritische Betrachtung und die Suche nach Vollendung
bestimmten zu Lebzeiten sein Schaffen. Wie herzlich Walter Hoppe
zudem auch mit der französischen Partnerstadt Vendôme
verbunden war, lässt sich dort unter anderem am „Pendel
der Freundschaft“, welches am Palais de Fetes steht, sowie einer
Plastik zum Thema „Vereintes Europa“ erkennen.
Er
war ein echtes Gevelsberger Original, ein sympathischer Querdenker,
der mit seinem Klotschen, der Latzhose, der halben Brille auf der
Nase und dem erhobenem Zeigefinger vielen Bürgern nach wie vor in
Erinnerung ist. Zahlreiche Exponate veranschaulichen noch einmal sein
Wirken und Schaffen – sie lassen den Künstler Walter Hoppe erneut
lebendig werden. Die Ausstellung kann vom 28. Mai bis 08. Juni 2018
(außer am 31. Mai 2018) zu den regulären Öffnungszeiten des
EnnepeFinanzCenters besichtigt werden. Am Samstag, den 02. Juni 2018
in der Zeit von 14:00 bis 18:00 Uhr.
Jeder sollte heutzutage hinsehen
Rechtsextremismus,
Intoleranz und Fremdenfeindlichkeit dürfen heutzutage keinen Platz
innerhalb der Gesellschaft finden. Man muss sie bekämpfen –
zusammen mit engagierten Bürgern und Vereinen. Die
Zivilgesellschaft, Kommunen, Länder und der Bund dürfen nicht
nachlassen, ein Umfeld für Toleranz und demokratische Werte im
Umgang miteinander zu schaffen. Mit der Fotoaktion #hinsehen – Wir
sind Europa, die im Rahmen des Festwochenendes am Ennepebogen zu
sehen sein wird und für die engagierte Bürgerinnen und Bürger aus
Gevelsberg, Vendôme,
Butera und Sprottau abgelichtet wurden,
möchte die Hagener Fotografin Beba Ilic dazu anregen, mit offenen
Augen durch die Welt zu gehen, hinzusehen und nicht wegzuschauen.
Ihr
ganz spezieller #hinsehen-Bildeffekt bedarf dabei keinerlei Sprache –
ein jedes Bild inklusive dem dazu gehörenden Statement spricht für
sich selbst. Schon beim Betrachten wird einem schnell klar, dass die
Menschen aus den vier Partnerstädten ein gemeinsames und vor allem
friedvolles Europa leben. Eröffnet wird die Ausstellung am 31. Mai
2018 um 19:30 Uhr am Ennepebogen und dort dann bis zum 03. Juni 2018
ganztägig zu bestaunen sein.
Eine "feurige" Kameradschaft
Auch
die Feuerwehr der Stadt Gevelsberg beteiligt sich natürlich an den
Feierlichkeiten anlässlich des 45-jährigen
Städte-partnerschaftsjubiläums. Das Verhältnis der Kameradinnen und
Kameraden beider Städte ist ein sehr tiefes, aus dem sich über all
die Jahrzehnte hinweg sehr viele private Freundschaften entwickelt
haben. Damit diese Partnerschaft nach wie vor mit Leben erfüllt
wird, feiert man unter anderem alljährlich mit
den französischen Kameraden aus Vendôme
deren
St. Barbara-Tag. Wie der Heilige Florian Schutzpatron der
Feuerwehrleute in Deutschland ist, so hält in Frankreich die Heilige
Barbara ihre schützenden Hände über die Feuerwehrleute.
Beim großen Festwochenende verwandelt sich die Hauptwache in der
Körnerstraße 76 zu einer Modellbau- und Fotoausstellung, bei der es
viel zu bestaunen gibt. Zahlreiche Bildcollagen lassen die
vergangenen 45 Jahre noch einmal Revue passieren, in einem riesigen
Wasserbassin schippern Feuerlöschboote und das Modell eines Zirkus,
welches der Gevelsberger Hobbytüftler Hans-Werner Kappel aus Holz
nachgebaut hat, verblüfft mit seiner Liebe zum Detail. Mit viel
Spiel und Spaß laden zudem auch noch die „Roten Küken“, die
Bambini Feuerwehr der Stadt Gevelsberg, kleine wie große Besucher
dazu ein, gemeinsam mit ihnen Feuerwehrautos zu basteln. Die
Ausstellung und der Bastelstand der Bambini Feuerwehr können am 01.
und 02 Juni 2018 jeweils in der Zeit von 10:00 bis 17:00 Uhr besucht
werden.
Echte Brieffreundschaften
Wie
anderswo auch begann in Gevelsberg das Interesse am Sammeln von
Briefmarken im 19. Jahrhundert zu steigen. Für die
Briefmarkenfreunde Gevelsberg ergab sich jedoch aus der Partnerschaft
mit der französischen Stadt Vendôme eine besondere Aufgabe. Bereits
beim Festakt in Vendôme wurden damals erste Kontakte mit Vendômer
Jugendgruppen und den Philatelisten geknüpft. Kontakte, die in den
letzten 45 Jahren zu vielen Begegnungen und Briefmarkenausstellungen
führten. Seit dem zehnjährigen Bestehen dieser Partnerschaft gaben
die Briefmarkenfreunde jeweils in den Jahren 1983, 1988, 1993, 1998,
2003 und 2008 Sonderpostkarten – zum Teil mit entsprechenden
Sonderstempeln – heraus.
Auch 2018 wird es nun solch ein
Sammlerstück geben. Zudem können die Freunde der Philatelie tief in
die Welt der Briefmarken eintauchen und dabei manch kostbares
Sammlerstücke bestaunen. Eröffnet wird die Ausstellung 31. Mai 2018
um 17:30 Uhr im Rathaus und dort dann am 01. Juni (08:00 – 13:00
Uhr) und am 02. Juni 2018 (10:00 bis 13:00 Uhr) zu besichtigen sein.
Frauen-Flower-Power
Ein
Happening der ganz besonderen Art serviert das Bürgerhaus Alte
Johan-neskirche seinen deut-schen und französischen Besuchern am 01.
Juni 2018 ab 18:00 Uhr. Die beiden Künstlerinnen Ilse Münster &
Dagmar Krog-mann präsentieren im Rahmen einer Vernissage ihre
kunstvollen Aquarelle. Darin eingebettet ist ein buntes
Rahmenprogramm aus Mode, Literatur, Märchen und Tanz. So wird
Riccarda Herrmann eine Modenschau präsentieren, die von den goldenen
20ern zu den Hippies bis hin zum Punk reichen wird. Zwischendurch
kredenzt Ingrid Schneider den Besuchern ein paar literarische
Häppchen, Maria Mess wird orientalische Märchen erzählen und
passend dazu legt Jasmin mit ihrer Auftrittsgruppe und Schülerinnen
einen orientalischen Tanz aufs Parkett. Zudem sorgt Jette Reim für
ein wenig Animation, was man mit einem Augenzwinkern betrachten
sollte Während der Veranstaltung, die zu Teilen auch ins
französische übersetzt wird, reicht das Team vom Bürgerhaus kleine
kulinarische Köstlichkeiten in Form von Fingerfood. Die Ausstellung
an sich, kann bis zum 06. Juni 2018 besichtigt werden.
Poetisches in Wort und Bild und die Pracht der Olivenbäume
Nach
dem Erfolg zum 40-jährigen Jubiläum der Städtepartnerschaft
zwischen Gevelsberg und Vendôme im Jahre 2013, nahm der Cercle des
Poètes retrouvés en Vendômois (Dichterkreis) noch einmal die Idee
auf, eine Auswahl von abfotografierten Gemälden, durch die die
Dichter zu Texten inspiriert wurden, zum 45. Geburtstag der beiden
Pertnerstädte mit nach Gevelsberg zu bringen. Unter dem Titel „Le
mariage du verbe et de l’image“ (Die Zusammenkunft von Wort und
Bild) wird am 02. Juni 2018 um 14:30 Uhr im Zentrum für Kirche und
Kultur eine Ausstellung eröffnet, deren Inhalt zehn Kunstwerke und
zehn originale und übersetzte Gedichte sind, die zum besseren
Verständnis von Herrn Derue, Deutschlehrer in Pension und Imker, der
sich stark in die Vendômer Kulturlandschaft einbringt, übersetzt
wurden. Ein künstlerisches Konzept, welches von den Herren Hortal
und Caley, dem ehemaligen respektive aktuellen Vorsitzenden der Maler
ins Leben gerufen wurde, und mit dem man allen Gevelsbergern eine
Freude machen möchte.
Eine
weitere Ausstellung die von Seiten Vendômes an die Ennepe kommt,
widmet sich dem Thema „Olivenbäume“. Eine immergrüne
Pflanze,
die zu keiner Jahreszeit all ihr Laub verliert, sondern mehrere Jahre
alte Blätter jahreszeit-unabhängig abwirft. Giuseppe „Pino“
Marti zeigt am 01. Juni 2018 (10:00 – 12:00 Uhr) und am 02. Juni
2018 (10:00 – 13:00 Uhr) in der Stadtbücherei beeindruckende,
fotografische Momentaufnahmen von diesem wichtigen floralen Element
der mediterranen Vegetation und Kulturlandschaft. André Sicks