Hierbei gehe
es vor allem um die gute körperliche, geistige und seelische
Entwicklung und Gesundheit junger Menschen, erklärte Dorina Machold
den 34 teilnehmenden Kameradinnen und Kameraden der Feuerwehr. 14 von
ihnen kamen dabei aus Feuerwehren des gesamten EN-Kreises zu einer
zweitägigen Juleica-Fortbildung, die dankenswerterweise von der
Hans-Grünewald-Stiftung gefördert wurde. Ein
wichtiges Thema, da nämlich das Kin-deswohl und der Kin-derschutz
unter ande-rem auch bei der Feuerwehr wichtige Grundlagen in den
Nachwuchsgruppen sind. Bei allen Maß-nahmen, die Kinder betreffen,
sei deren Wohl ein Gesichts-punkt, der vorrangig zu berücksichtigen
ist, sagte Dorina Machold. Gleichzeitig machte sie deutlich, dass die
Leitungen sowie Betreuenden der Kinder- und Jugendfeuerwehren zumeist
Feuerwehrfrauen und -männer seien, unter denen sich nur ganz wenige
ausgebildete Erzieher oder Pädagogen befinden würden. Umso
wichtiger, dass man solch eine Fortbildung anbietet.
Kindeswohlgefährdung
kann in unterschiedlichsten Erscheinungsformen auftreten: In der
Vernachlässigung regelmäßiger Nahrung und Flüssigkeit, fehlender
emotionaler Zuwendung, medizinischer Versorgung oder man-gelnder
Körperhygiene. Es zählen aber auch sexueller Missbrauch, seelische
Misshandlung, Häusliche Gewalt sowie Mobbing, Ausgrenzung und
seelischer Druck dazu. Einige dieser Punkte sind eindeutig im Bereich
des familiären Umfelds angesiedelt. Vieles, was in schulischem oder
familiärem Umfeld eine Kindeswohlgefährdung auslösen kann, lässt
sich somit auch auf Situationen in der Kinder- oder Jugendfeuerwehr
übertragen. Denn vor seelischer und körperlicher Gewalt ist keine
Gruppe gefeit, so Dorina Machold. „Immer, wenn unterschiedliche
Rollen und Charaktere aufeinandertreffen, kann es zu
Auseinandersetzungen kommen.“ Denn jeder Mensch nimmt die Dinge
individuell wahr, dessen müssten sich alle in der Jugendarbeit
Engagierten bewusst sein. „Was für einige ein lockerer Spruch ist,
kann auf andere oftmals beleidigend wirken.“
Nach
der zweitägigen Ausbildung, bei der auch Bürgermeister Claus Jacobi
in Begleitung des Leiters der Feuerwehr Falk Ramme vorbeischaute,
wurde den Kameradinnen und Kameraden noch einmal ins Bewusstsein
gerufen, dass an oberster Stelle steht, dass Kinder und Jugendliche
besonders schutzbedürftig sind und gefördert sowie beteiligt werden
müssen. Jugendwartinnen und -warte sowie Betreuende sollten daher
aufmerksam auf die Verhaltensmuster der jungen Menschen achten, um
Veränderungen feststellen zu können. Und sie sollten und müssten
selbst eine Haltung vorleben, die keinen Spielraum für irgendeine
Form von Kindeswohl-gefährdung innerhalb der Gruppe zulässt. „Wenn
jemand Auffälligkeiten bemerkt, sprecht diese an, holt Euch notfalls
Rat an anderer Stelle“, so der Kommentar von Dorina Machold.
Dem
fügte Bürgermeister Claus Jacobi abschließend noch hinzu, dass er
glücklich darüber sei zu sehen, wie offen die Feuerwehr ein Thema
behan-delt, welches innerhalb der Gesellschaft als ein Tabu angesehen
würde. Falk Ramme wollte nicht versäumen seinen persönlichen Dank
in Richtung des Kuratoriums der Hans-Grünewald-Stiftung zu senden,
da bereits das zweite Projekt der Feuerwehr gefördert wurde.
Bürgermeister Claus Jacobi betonte seine Dankbarkeit, dass im Laufe
der Jahre immer wieder verschiedene Projekte im Rahmen der Jugend-,
Senioren und Sozialarbeit der Stadt Gevelsberg unterstützt wurden,
die man „im sozialen und karitativen Bereich alleine oftmals nicht
bewältigen konnte“. Darüber hinaus dankten alle Anwesenden der
Dozentin Dorina Machold für die so hochin-teressant und eindrücklich
gestaltete Schulung zu diesem hochsensiblen Thema! André Sicks