Nach
zweijähriger grün-weißer Regentschaft kommt dieses in der
aktuellen Session aus dem Hippendorf. Dennis
Wenzel und Jennifer Buder werden als als Prinz Dennis I. und
Prinzessin Jennifer I. ab
sofort, bis Ascher-mittwoch, das
Gevelsberger Narrenvolk regieren.
Prinz
Karneval ist nicht nur der jüngste in der Historie des närrischen
Brauchtums, mit seiner Schwester an der Seite wird Gevelsberg in der
5. Jahreszeit auch erstmalig von einem Geschwisterpaar regiert. „Und
gemeinsam wollen wir es so richtig krachen lassen“, versprach der
bekennende Wacken-Fan. Was die zahlreich
geladenen Gäste, die der Prinzenproklamation im Hippendorf
beiwohnten, sofort spüren konnten.
Bei den beiden werde mal so
richtig die Post abgehen, wie Bürgermeister Claus Jacobi bemerkte.
Seine Worte vor der eigentlichen Proklamation waren sehr persönlich.
Er
sprach von einem
karnevalistischen „Familien-unternehmen“, das
generationsübergreifend das närrische Brauchtum liebt und lebt. In
Richtung des Gesellschaftspräsident Dirk Wenzel und seiner Frau
Petra sagte er, dass man sehen könne „wie stolz Ihr seid, Eure
Kinder als unser Prinzenpaar“ zu erleben. Und das sich die KaGe
Hippendorf nach einer längeren Durststrecke auch wieder gefangen
habe, „macht mich sehr glücklich und verdient höchsten Respekt“.
Worte, die Applaus bekamen und bei denen das eine oder andere
Tränchen kullerte. Fortan
liegt also die Stadt in den Händen der rot-weißen Karnevalisten.
Was zur Folge hat, dass nach dem
Federschlag und der Übergabe der prinzlichen Insignien, für
Bürgermeister Claus Jacobi am Ende nur noch der Kuss der neuen
Prinzessin und der leichte Neid auf die prachtvolle Amtskette des
Prinzen blieb.
Traditionsgemäß
erhob Bürgermeister Claus Jacobi den Gevelsberger Karnevalsprinzen
mit drei Federschlägen und der Übergabe der prinzlichen Insignien in sein Amt.
Und
dieser bedankte sich beim Stadtoberhaupt für die lieben Worte und
richtete kurz drauf erstmalig sein Wort an „das närrische Volk“.
Prinz Dennis I. berichtete davon, dass man bereits vor einigen Tagen
an einem Prinzentreffen in Radevormwald teilgenommen hätte, bei dem
ihm aufge-fallen sei, dass alle dort anwesenden Symbolfiguren
irgendein Motto für die Session hatten. „Dem sollten wir hier in
Nichts nachstehen.“ Premiere beim Gevelsberger Karneval – seine
Majestät verkündete nämlich einfach mal ganz spontan: „Wir
feiern die Session, das volle Programm, dieses Jahr als
Familiengespann.“ Ein Motto, das wie die Faust auf´s Auge passte.
Eine
solch feierliche Inthronisierung wäre keine richtige
Prinzenpro-klamation, wenn nicht die von allen gefürchteten 11 Thesen
verlesen würden. Traditionsgemäß bekamen der Bürgermeister und
die Verwaltung sowie manch stadtbekannte Persönlichkeit damit
Arbeitsaufgaben auf´s Auge gedrückt, die schon beim Verlesen für
Applaus sorgten; manch einem allerdings auch kurzzeitig den
Gesichtszug ein wenig entglitten ließ. So gilt vom Tage der
Inthronisierung bis zum Aschermittwoch für alle Bürgerinnen und
Bürger eine Kuss- und Narrenfreiheit. Zu den jeweiligen
Veranstal-tungen im Hippendorf muss der Eingangsbereich der Gaststätte
geschmückt werden, das Prinzenpaar wünscht sich eine
Line-Dance-Choreographie, es soll einen historischen Stadtrundgang
mit dem neuen und alten Ordensträger geben, ein neues Duo am
deutschen Schlager-himmel wird Premiere feiern und für den guten
Zweck müssen Autozubehör-Produkte verkauft werden. „Eine Aktion
die richtig groß beworben werden soll“, ließen Prinz
Dennis I. und Prinzessin Jennifer I. die Anwesenden wissen. Gleiches
gelte für den offiziellen
Närrischen
Kart-Cup und eine sich daran anschließende Verköstigung. Zu guter
Letzt soll sich „am
Rosenmontag das
Rathaus in ein riesiges Wacken Open Air-Areal verwandeln, das alle
zum Headbanging einlädt.“ All diese und noch weitere
Veranstaltungen, sollen vom „Pressefrosch“ und seinem Sekretär
dokumen-tiert und in der heimischen Medienlandschaft verbreiten
werden. Mit
einem Lächeln im Gesicht nahm der erste Bürger der Stadt die
gestellten Aufgaben zur Kenntnis und konterte direkt mit seinen drei
Aufgaben. Claus Jacobi forderte das Prinzenpaar auf, anlässlich des
Ablebens von Engelbert vor „800 Sessionen“, einem historischen
Stadtrundgang beizuwohnen und diesen aktiv mitzugestalten, gemeinsam
mit ihrem Gefolge möge das Prinzenpaar die Schaufenster im
Rupprecht-Haus für die 5. Jahreszeit herrichten und „auf dem
künftigen Platz der Kinderrechte am Ennepebogen“ allen Kindern,
die sie dort antreffen, Popcorn und Kamelle überreichen. Drei
Aufgaben, die es in den Köpfen der Majestäten rattern ließ, wie
sich diese umsetzen lassen. „Aber wir stellen uns natürlich den
Aufgaben und werden sie auch zu aller Zufriedenheit umsetzen.“ Glückwünsche,
Blumen, Bützje, Umarmungen und die Verleihung zahl-reicher Orden,
unter anderem an des Prinzen seinen Stammtisch „Die dunklen
Teelichter“ – die jecke Gesellschaft ließen die in Amt und
Würden gehobenen Geschwister bis in den frühen Morgenstunden
standesgemäß hochleben. Nach dem offiziellen Teil und einer
Stärkung am Buffet galt nämlich nur noch eins: Mützen ab, Feuer
frei, die Party konnte steigen. In
diesem Sinne: ein dreifach kräftiges „Hippendorf Mäh!“. André Sicks