Dienstag, 27. Februar 2024

Vogelsanger Sozialdemokraten ehrten ihr Urgestein

Gerührt schaute Heinz-Walter Lingemann in die Runde,
als er kürzlich den nicht enden wollenden Applaus „seiner Vogelsanger Genossinnen und Genossen“ im Restaurant „Am Ufer“ entgegennahm. Sechs Jahrzehnte sozialdemokratische Politikgeschichte ruhen nämlich auf den Schultern des 84-jährigen. Ein Jubiläum, dass die Mitglieder vom SPD-Ortsverein Vogelsang im Rahmen ihrer Jahreshauptversammlung zu würdigen wussten. Es war kein geringerer als Altbürgermeister Dr. Klaus Solmecke, der die Ehrung vornahm und dabei auch noch einmal auf einige Stationen zurückblickte, die der Vogelsanger aus Leidenschaft und zugleich Ehrenvorsitzende vom Ortsverein Vogelsang erlebt hatte. Stationen, die das Urgestein der Gevelsberger SPD prägten und für die man ihm sogar das Bundesverdienstkreuz sowie die Willy-Brandt-Medaille verlieh.
 
Zufall soll es gewesen sein, dass der ehemalige Postbeamte 1964 Mitglied bei den Sozialdemokraten wurde. „Der Vogelsang“, so erzählte Lingemann einmal der Tageszeitung, „war in dieser Zeit in Gevelsberg wie das fünfte Rad am Wagen.“ Aus diesem Grunde hätte er niemals seinen Mund halten können. Was zur Folge hatte, dass er irgendwann einmal von einem SPD-Ratsmitglied angesprochen wurde, doch besser mitzumachen, als immer nur ständig zu reden. Bereits zwei Jahre nach seinem Eintritt in die Partei war Heinz-Walter-Lingemann im Vorstand vom Ortsverein Vogelsang tätig. Später wurde er dann in den Rat der Stadt Gevelsberg gewählt, hatte als stellvertretender Bürgermeister sogar die Ehre, einmal die Gevelsberger Kirmes zu eröffnen, wurde zum ersten Träger der närrischen Mütze gekürt und engagierte sich an der Spitze vom Aufsichtsrat des Gevelsberger Bauvereins. Unter ihm errichtete die SPD im Stadtteil Vogelsang nicht nur den Breddepark, man organisierte für die dortige Bürgerschaft auch manch unvergessliche Feste wie den „Tanz in den Mai“ oder die beliebten Silvesterbälle Das politische Geschehen und die Geschicke bestimmen nach wie vor einen Teil von Lingemanns Alltags. Kein Wunder, dass es den zweifachen Vater und sechsfachen Opa daher auch immer mal wieder zu Sitzungen auf die Zuschauertribüne vom Rathaus zieht. 

Neben diesem beson-deren Moment stan-den bei der Jahres-hauptversammlung al-lerdings auch noch Neuwahlen auf der Tagesordnung. Hier änderte sich jedoch nichts, da die Teilneh-menden nämlich für den alten Vorstand mit Ralf Terjung an dessen Spitze votierten. „Nach der Wahl ist vor der Wahl“, sagte dieser und hob abschließend noch einmal hervor, dass die SPD im Stadtteil Vogelsang ganzjährig fleißig arbeite und dies auch „weiterhin so bleiben soll“.                                            André Sicks