Dienstag, 27. Februar 2024

Ein Lebkuchenherz für die schrägste Kirmes Europas

126 Tage noch und die traditionellen drei Böllerschüsse ertönen wieder über Gevelsberg.
Dann nämlich geht es endlich wieder los mit der schrägsten Kirmes Europas. Und die Vorbereitungen dazu laufen bereits auf Hochtouren, wie sich bei der Monatsversammlung zeigte. 
Gleich zu Beginn griff der Vorsitzende vom Gevelsberger Kirmesverein, Markus Loetz, zunächst allerdings erst einmal die Situation rund um die Kirmesgruppe „Vie ut Asbi´eck“ auf. Diese werde es in ihrer jetzigen, bestehenden Form bedauerlicherweise erst einmal nicht mehr geben, erklärte er. Im Vorfeld wurde daher ein Pressebericht veröffentlicht, in der Hoffnung, es finden sich vielleicht Leute, auch über die Stadtgrenzen hinaus möglich, die den Verein durch ihr Engagement weiterhin „am Leben erhalten“ möchten.

Zur Monatsversammlung vom Gevelsberger Kirmesverein, die in der Feuer- und Rettungswache am Haufer Park stattfand, trafen sich wie immer zahlreiche Vertreter aller Gremien. 

Was anschließend folgte waren zahlreiche Formalitäten, wie zum Beispiel die Themenabfrage für die Darstellungen im Kirmeszug, die Nennung der Ansprechpartner für die Zugleitung sowie eine Abfrage nach Helfern rund um den Kirmesabend.
Hier zeigte sich der neue Geschäfts-führer Dirk Henning sichtlich ent-täuscht darüber, wie wenige Meldun-gen, insbesondere beim Abbau, es doch gab. „Erschreckend“, war das Wort, welches er in Richtung der Gruppen sandte und noch einmal eindringlich an sie appellierte, man möge doch darüber bitte noch einmal überdenken. Just in diesem Moment schaltete sich der Vorsitzende der Kirmesgruppe „Im Dörnen“, Uwe Jesinghaus, ein und erinnerte alle an ein Treffen des Kirmesvereins mit den Vorsitzenden der Kirmesgruppen im letzten Jahr, bei dem man zugesagt hätte, den Kirmesabend aktiv zu unterstützen. 
Bei der folgenden Abstimmung über den Gästeblock beim 90. Kirmeszug entschieden die Anwesenden einstimmig, dass die HSG Gevelsberg-Silschede anlässlich ihres 25-jährigen Jubiläum mit einer Fußgruppe am Kirmeszug teilnehmen könnte. Gleiches gilt auch für den FSV Gevelsberg, der in diesem Jahr sein 20-jähriges Bestehen feiert. 

Bevor man sich nun dem eigentlichen Höhepunkt der Versammlung näherte, und die Frage klärte, welches Motiv die neue Kirmesplakette zieren soll und in welchen Farben man diese gestaltet, ergriff Bürgermeister Claus Jacobi kurz das Wort.
Er verkündete den Anwesenden, dass es der Stadt und ihren politischen Gremien nach erfolgreichen Verhandlungen gelun-gen sei, den Platz auf dem der „Schlager-Express“ in der Elberfelder Straße immer steht, zu erwerben. Es sei, wie er sagte, ein durchaus kompliziertes Rechtsgeschäft, einhergehend mit einem Grundstückstausch, gewesen, das mittlerweile aber „notariell abge-schlossen und einstimmig abgesegnet ist“. Und damit diese Fläche für den Rest des Jahres nicht ungenutzt bliebe, gäbe es bereits schon gestalterische Überlegungen, um dort die Werbetrommel für die schrägste Kirmes Europas zu rühren, so Jacobi weiter. Abschließend schlug er spontan einfach mal Kirmes-Urgestein Michael Sichelschmidt als Platzwart für das Grundstück vor, damit dieses auch immer in Schuss bleibe. 

Nun wurde es spannend: Wie wird sie aussehen, die Plakette die das Kirmesmotto „Ess de Kiärmis inne Gänge schmeet ek mie inne Menge“ symbolisiert. 11 Entwürfe hatte der Vorstand ausgewählt, über die nach bewährter Methode entschieden werden konnte. Jeder Versammlungs-teilnehmer erhielt eine Klebepunkt und konnte diesen auf einen der aufgehängten Motivvorschläge platzieren. Schnell zeichnete sich ein Kopf-an Kopf-Rennen zweier Motive ab, an dessen Ende der Vorschlag von Sascha Krupke und Till Stippe (beide aus der Kirmesgruppe „Mühlenhämmer“) mit 31 Stimmen das Rennen machte. Es ist ein kirmestypisches Lebkuchenherz, das in der ausgewählten Farbkombination braun mit weißer Schrift nun in Produktion gehen kann.
 
Die Versammlung hatte die Qual der Wahl: 11 Motive standen für die Kirmesplakette zur Auswahl, am Ende war es dann ein kirmestypisches Lebkuchenherz, welches das Rennen machte. 

Nach der Ausgabe der Spendenlisten, der Mitteilung dass die Zugleitung ab sofort durch Thomas „Kalle“ Gellert von der Kirmesgruppe „Pinass Brumse“ als Praktikant verstärkt würde und der Abfrage bezüglich der Ehrungen von Kirmesaktiven für 20 und 50 Jahre im Kirmesgeschehen gab der Vorstand unter dem Punkt „Verschiedenes“ noch einige Infos zur Frühkirmes am Ennepebogen bekannt, bei der neun Kirmesgruppen einen Bierstand bestücken wollen, und wies darauf hin, dass die Kirmesjungend am 20. April um 9:00 Uhr von der Bushaltestelle in der Wasserstraße aus zum Movie Park in Bottrop fahren werde. „Die Rückkehr ist so gegen 17:30 Uhr geplant.“ Gerade einmal 46 Minuten dauerte die Versammlung, die Markus Loetz mit einem dreifachen „Rupp di Tupp“ beendete und damit auch direkt zum gemütlichen Teil überleitete.                                                  André Sicks