Donnerstag, 29. Februar 2024

Ruhrpott-Barde begeisterte sein Publikum

Gab es Anfang des Monats Partyrock vom Feinsten im Bürgerhaus „Alte Johanneskirche“,
so präsentierte jüngst ein Herr aus Wanne-Eickel eine Hommage an die Liedermachergeneration der 70er Jahre. Ein ganz netter, sympathischer Typ mit dem Allerweltsname Martin Bauer. Ein Ruhrpott-Barde, der seit 1990 als Profi-Zupfer „on the road“ quer durch Germanien tourt. Publikumsnah, ohne technische Tricks, direkt und ehrlich. Unter dem Titel „Mit anderen Worten“ servierte der Profimusiker seinen Zuhörern Bekanntes und weniger Bekanntes, Heiteres und Besinnliches von Reinhard Mey, Konstantin Wecker, Hannes Wader, Rio Reiser und anderen. Musikalisches Kulturgut, mit dem er seine oftmals „mitsingende Gemeinde“ vom ersten Takt an fest im Griff hatte. 
Bauer zeigte sich aber nicht nur als Vollblutmusiker, er fungierte so ganz nebenbei auch als wortgewandter Conférencier. Seine Anmoderationen und Erklärtexte – lustig, unterhaltsam, pointiert. Im Bezug auf seine Spieltechnik da ordnete er sich den Songs unter, schließlich ging es bei ihnen um Authentizität, Wiedererkennung, Verständlich- und Nachvollziehbarkeit. Denn die vor mehr als 40 Jahren entstandenen Lieder spiegelten den Gästen im Bürgerhaus in ihrem gekonnten Umgang mit der deutschen Sprache den damaligen Zeitgeist und das Lebensgefühl wider. 
Es war ein Abend zum Zuhören, Schmunzeln und Mitmachen. Ein Abend, der die Gäste auf ihrem Heimweg zu der Erkenntnis kommen ließ: „Dieser Mann darf wiederkommen“.                                                          André Sicks