Donnerstag, 4. Januar 2024

Vorhang auf und Film ab!

Neue Kinoproduktionen,
ein kabarettistische Jahresrückblick mit Jürgen Taake sowie das Figurentheater Papperlapupp sind im Januar im filmriss kino zu sehen. Dem Team um Basir Najimi ist es wieder einmal gelungen, durch viel geschicktes Verhandeln wirklich tolle Filme und Veranstaltungen an den Start zu bringen.
 
Los geht es in der ersten Januarwoche zunächst einmal mit „The Old Oak“, dem vielleicht letzten Film des 86-jährigen briti-schen Regisseurs Ken Loach. Er gilt in der Filmbranche als ein unermüdlicher Chro-nist der „Working Class", Ankläger von sozialen Missständen und vehementer Verfechter von gewerkschaftlichen Werten und gesellschaftlicher Solidarität. Sein Film, der die Integration von syrischen Flüchtlingen in einer nordenglischen Gemeinde thematisiert, fügt sich daher auch nahtlos in die Filmografie des politischen Regisseurs ein. 
Außerdem begibt man sich mit zwei Freun-dinnen, die sich 30 Jahren lang nicht mehr gesehen haben, auf eine Reise nach Grie-chenland. In der fran-zösischen Komödie „Reif für die Insel“ von Marc Fitoussi erfüllen sich die Damen damit ihren Jugendtraum, um auf Amorgos den Schauplätzen von Luc Bessons „Im Rausch der Tiefe“ nachzuspüren. Der gemeinsame Trip zeigt ihnen jedoch, wie weit sie sich in der Zwischenzeit in ihren Lebenseinstellungen voneinander entfernt haben. 

Ein weiteres Highlight ist zweifelsohne der französische Film „Anatomie eines Falls" von Justine Trié, der ab dem 11. Januar im filmriss kino zu sehen sein wird. Im vergangenen Jahr räumte das Gerichtsdrama um eine Schriftstellerin, die unter Verdacht gerät, ihren Ehemann ermordet zu haben, gleich mehrere bei der Verleihung des 36. Europäischen Filmpreises in Berlin Preise ab.
Der
gekonnt verworrene Thriller gewann die Auszeichnung nicht nur als bester europäischer Film des Jahres, er erhielt zudem den Preis für das beste Drehbuch und die beste Regie. Auch die deutsche Schauspielerin Sandra Hüller konnte sich als beste Darstellerin für ihre Hauptrolle in „Anatomie eines Falls" durchsetzen. 

Mit dem schwedische Animationsfilm „Wer bist du, Mama Muh?“ erlebt das ganz junge Kinopublikum ab dem 12. Januar unbekümmerten Spaß, der Geborgenheit vermittelt. Mama Muh ist nämlich eine ganz besondere Kuh. Kein Wetter kann schlecht genug sein, um ihr die Laune zu verderben. Und sie träumt davon, ein eigenes Musical auf die Bühne zu bringen. 
Charaktermime John Malkovich schlüpft erstmals am 18. Januar in der Romanverfilmung „Monsieur Blake zu Diensten“ in die Rolle eines Unternehmers, der in einem abgelegenen französischen Herrenhaus nur etwas zur Ruhe kommen will. Aufgrund eines Missverständnisses nimmt er dort die offene Butler-Stelle an – und sorgt für frischen Wind unter den Beschäftigten. 
Mit „Joyland“ flimmert dann ab dem 19. Januar das Spielfilmdebüt des pakistanischen Filmemachers Saim Sadiq über die große Leinwand. Er erzählt darin eine vielschichtige, explosive Liebesgeschichte, in der es um Tradition, Familie und die eigene Freiheit geht. Es ist die Ent-Romantifizierung einer Coming of Age-Geschichte und zugleich eine Hommage an alle Frauen, Männer und Transmenschen, die unter einer streng patriachal organisierten Gesellschaft leben. 

Zum Ende des Monats zeigt das filmriss kino neben dem Roadmovie „791 km", in dem Iris Berben und Joachim Król die Hauptrollen spielen, ab dem 25. Januar auch noch den anspruchsvollen japanischen Animationsfilm „Der Junge und der Reiher“ des großartigen japanischen Regisseurs Hayao Miyazaki.
In seinem wohl letzten Film e
rzählt er die Geschichte des zwölf-jährigen Mahito, der kurz nach dem Tod seiner Mutter eine Stiefmutter bekommt und in ein neues Dorf zieht. Als Zuschauer wird man erfahren, wie man nach einem existenziellen Verlust mit dem größtmöglichen Schmerz weiterleben kann, wie man damit klarkommen kann, kein Kind mehr zu sein. 

Abseits all dieser cineastischen Momente die man in der Rosendahler Straße 18 zu sehen bekommt, wird am 21. Januar das Figurentheater Papperlapupp mit seinem Stück „Die Schneekönigin“ zu Gast sein, am selben Tag lädt man zum beliebten Sonntags-Kaffeeklatsch ein und Jürgen Taake blickt am 26. Januar traditionell noch einmal auf das vergangenen Jahr zurück. 
Abschließend weißt das Team vom filmriss kino noch kurz darauf hin, dass Ende des Monats auch wieder die Schulkinowochen NRW starten. Lehrkräfte, die an einer Schulvorstellung interessiert sind, können sich dafür unter www.schulkinowochen.nrw.de anmelden.                           André Sicks