waren Dr.
Michael
Wolfsteiner und Dr. Jutta Ulmer für ihre Multivisionsshow „Weltreise
zu Fair-Trade-Produzenten, Naturwundern und Heiligtümern“
unterwegs. Daraus hervorgegangen ist, wie sie sagten, „eine
Liebes-erklärung an unseren Planeten“, die zeige, wie
Fair-Trade-Bauern in der Fremde leben und produzieren. Mit
wunderschönen Fotos, inspirierenden Erzählungen und mit Musik des
jeweiligen Landes entführte das Fotojournalisten-Duo
„lobOlmo“, wie sich die beiden nennen,
seine Zuschauer*innen im Café DIAlog der VHS Ennepe-Ruhr-Süd auf
eine eindrucksvolle Reise nach Ghana, Israel / Palästina, Sri Lanka,
Nepal und Ecuador. Eine Veranstaltung im Rahmen der Fairen Woche, die
gefördert wurde vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen
und Jugend im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“. Das
Ehepaar begab sich zum tiefsten Punkt und ins höchste Gebirge der
Erde. Ob in trocken-kargen Savannen- und Wüstengebieten, an
palmenbestandenen Traum-stränden, in steilen Bergdörfern oder im
wuchernd-grünen Regenwald, überall bekamen die beiden einzigartige
Einblicke in das Leben von Fair-Trade-Produzent*innen.
Mit
wunderschönen Fotos, inspirierenden Erzählungen und Musik des
jeweiligen Landes entführte „lobOlmo“,
die
Zuschauer*innen auf eine eindrucksvolle Reise nach Ghana, Israel /
Palästina, Sri Lanka, Nepal und Ecuador.
So
erlebten sie zu Beginn ihrer Weltreise im traditionsbewussten
Ashanti-Königreich Ghana das pompöse Akwasidae-Festival, lernten
bei Kleinbauern, wie man hochwertige Kakaobohnen für
Fair-Trade-Schokolade öffnet und wurden im bitterarmen
Bolga-Distrikt von den dort lebenden Frauen mit Ziernarben auf den
Wangen in die Kunst des Korbflechtens eingeführt. In
Israels lebensfeindlicher Negev-Wüste besuchte „lobOlmo“
Beduinen,
die mit exklusiven Webwaren etwas Geld verdienen. Besonders reizvoll,
so erzählten sie, sei ein Bummel durch Jerusalems Altstadt gewesen,
der zum islamischen Felsendom, zur jüdischen Klagemauer und zur
christlichen Grabeskirche führte. „Bedrückend zerschneidet dabei
eine 760 Kilometer lange Mauer das Heilige Land“, fügten sie
hinzu. In Palästina wurde man von Olivenbauern empfangen, die in den
Wirren des Nahost-Konflikts köstliches Fair-Trade-Bio-Olivenöl
erzeugen und alljährlich ein ausgelassenes Erntefest feiern. „Hier
haben wir erstmals mit Stecken auf Olivenbäume geklopft, bis wir
Blasen an den Händen hatten.“ Auf Sri Lanka besuchten Michael
Wolfsteiner und Jutta Ulmer nicht nur eine
Fair-Trade-Manufaktur, die aus Elefantenkot stilvolles.
hand-geschöpftes Papier herstellte, sie waren auch fasziniert von den
Stränden, den delikaten Currygerichten und vom Esala Perahera, einem
buddhi-stischen Fest bei dem nachts beleuchtete Elefanten durch Kandys
Straßen marschieren. Im
Himalaya unternahm „lobOlmo“
eine
17-tägige Trekkingtour auf 5.151 Meter Höhe zum Basislager des
Kangchenjunga, dem
dritthöchsten Berg der Erde. „Nach diesem Gletscherriesen haben
Teebauern ihre Fabrik benannt, in der sie uns in die Geheimnisse der
Grüntee-Herstellung einweihten.“ In Nepal erstaunte sie auch die
kiffenden Sadhus beim hinduistischen Shivaratri-Fest und das
chaotische und gelassene Straßen-leben von Kathmandu. Zu guter Letzt
fuhren die assoziierten Mitglieder der World Fair Trade Organization
(WFTO) in Ecuador dann noch mit einem Kanu tief in den Regenwald
hinein, wo sie jenseits der Zivilisation die Shuar-Indígenas
besuchten, die von dem leben, was ihnen der Urwald zur Verfügung
stellt. Und man besuchte kleine Produzent*innen, die den mächtigen
Fruchtkonzernen die Stirn bieten und auf Mischkulturfeldern
Fair-Trade-Bio-Bananen für Weltläden kultivieren. An all diesen
Orten hätte stets die Fragen im Zentrum gestanden, „wie die
Menschen leben, was sie essen und kochen, über was sie sich freuen“,
ließen die Referenten ihre Zuhörer*innen am Ende
ihrer Präsentation
wissen. „Verbunden mit dem fairen Handel, den Naturschönheiten und
der Kultur.“
Die
Multivisionsshow sollte Mut machen, sich für eine gerechtere und
friedlichere Welt zu engagieren. „Wir wollten auf unserer Reise
niemanden missionieren“, sagte Michael Wolfsteiner, vielmehr war es
ihm und seiner Partnerin Frau Ulmer wichtig, den Menschen stets auf
Augenhöhe zu begegnen. Ihre Bilder machten deutlich, wie viel Arbeit
in der Herstellung der einzelnen Produkte steckt. „Wir möchten,
dass die Wertschätzung steigt“, ergänzte Jutta Ulmer, „dass die
Menschen hierzulande bereit sind, auch einen höheren, gerechteren
Preis zu zahlen, damit die Fair-Trade-Bauern vor Ort davon leben und
dafür sorgen können, dass ihre Kinder die Schule besuchen können.
Ihre Multivisionsshow rückte nicht nur die besondere Herstellung von
fair gehandelten Produkten in den Fo-kus, sondern auch den Mehrwert
für das Leben der Menschen, die entsprechend für ihr Tun entlohnt
wur-den. Berührt von all den Eindrücken und von der Möglichkeit der
Menschen vor Ort, durch Fairen Handel eine lebenswerte Zukunft
erreichen zu können, machten sich die Teilnehmenden auf den Weg nach
Hause. Ein Vortrag, der Mut gemacht hat, sein eigenes Verhalten als
Verbraucher neu zu überdenken. André Sicks