Die dort von Bürgern für Bürger entstandenen Hochbeete
sind Orte, an denen gesunde Lebensmittel angebaut werden und Natur
wieder erfahrbar gemacht wird. Es sind Experimentier-felder für
Zukunftsthemen: wie können neue Wohlstandsmodelle aussehen und
interkulturelle Begegnungen gefördert werden, was bedeutet Teilhabe
und sinnvolle Beschäftigung in der Postwachstumsgesellschaft, wie
kann Ernährung in der Zukunft aussehen? „Sie sind ein nachhaltiger
Beitrag für mehr Lebensqualität in den Stadtteilen und verbinden
Umwelt-bewusstsein und den Umgang unserer Gesellschaft mit
öffentlichen und privaten Flächen“, erklärt Anja Steller den
Hintergedanken zum Projekt. Ergänzend
dazu sagte Bürgermeister Claus Jacobi: „Bei solch einem Projekt
spielt neben nachhaltiger Stadtentwicklung, Sortenvielfalt und
gesunder Ernährung in erster Linie das bürgerschaftliche Engagement
eine große Rolle. So kann durch kleine Dinge am Ende für alle etwas
Einzigartiges entstehen.“ Als begeisterter Gartenfan war es für
ihn daher auch selbstverständlich, im vergangenen Jahr die Hochbeete
in Augenschein zu nehmen und sie sogar mit von ihm mitgebrachten
Pflanzen zu bestücken.
Im Breddepark fing alles an
Bereits
2018 seien die im Breddepark angelegten Hochbeete, ein
Projekt der Stadt Gevelsberg mit Unterstützung des Bauvereins
Gevelsberg e. G., der Zukunftsschmiede Gevels-berg e. V. und dem
Förderverein vom Bürgerhaus „Alte Johanneskirche“ e. V,
im Rahmen der Attraktivierung der städtischen Grünanlage
entstanden, erzählt die Quartiers-managerin. Die Hochbeete wurden die
Jahre über sehr intensiv und mit viel Liebe und Engagement,
insbesondere von den Patinnen Monika Göhre und Christa Ramacher
sowie dem Familienzentrum Vogelnest und den Kolleginnen und Kollegen
der TBGev, gepflegt. Seit
Beginn der Corona-Pandemie stagnierte jedoch die Weitergestaltung des
Projektes, so dass man erst jetzt wieder aktiv werden konnte. Und
so wurden vor kurzem zunächst einmal vorhande-ne Kräuter und
Erdbeeren vorsich-tig ausgegraben, um die Beete wieder Instand zu
setzen und mit 2,5 m³
feinster Erde neu zu befüllen. „Eine Spende von Volker Hell
Gartenbau e.K. aus der Kirchwinkelstr. 1a“, freut sich Anja
Steller, und hebt hervor, dass am Vogelsang „Nachbarschaftshilfe
und Unterstützung“ groß geschrieben würde. Natürlich ließ es
sich der Land-schaftsgärtner nicht nehmen, persönlich die
Erde in das „grüne Herz“ des Quartiers zu liefern und auch beim
Befüllen der Beete mitzuhelfen. So konnten Manuel Morgenstern,
Monika Göhre, Ilka Schulte und Anja Steller binnen kürzester Zeit
eine neue Bepflanzung mit
grünem Kopfsalat, rotem Eissalat, blauen und weißen Kohlrabis und
Zucchinis vornehmen sowie die entfernten Erdbeeren und Kräutern
wieder einsetzen.
Neue Hochbeete erfreuen die Nachbarschaft
In
den Sommerferien 2020 entstanden im Rahmen des städtischen
Ferienspaßes auch am Nachbarschaftstreff Berge und am Bürgerhaus
„Alte Johanneskirche“, mit Unterstützung des Bauvereins
Gevelsberg, dem Gevelsberger Kinderschutz-bund und dem Förderverein
vom Bürgerhaus, weitere Hochbeete. Auch sie wurden nun von Manuel
Morgenstern, Ilka Schulte, der Mädchengruppe, ihrer Betreuerin
Shayantha Karuneswaran und Anja Steller neu befüllt und mit
Porree, Kopfsalat, Orangenminze, Paprika, Peperoni, Erdbeeren,
Schnittlauch, Oregano und blauen Kohlrabi bepflanzt. Endlich
kann sich die Berger Mäd-chengruppe „im kleinen Rahmen“ bei gutem
Wetter zumindest wieder draußen in der Natur treffen, freut sich
Betreuerin Shayantha Karu-neswaran. Denn in den vergangenen Monaten
konnte man sich nur im Videochat sehen. „Wir haben natürlich
versucht, den Video-Gruppenchat für die Mädchen so
abwechslungsreich wie möglich zu gestalten“, schildert Manuel
Morgenstern die pandemiebedingte Situation. „Es wurden verschiedene
Bastel Tutorials, Spiele wie „Stadt, Land, Fluss“ oder
„Galgenmännchen“ sowie ein „Bingonachmittag“ via Chat
angeboten.
Jeder kann mitmachen! Hand
in Hand für ein auf-blühendes Quartier sei die Wurzel für ein
wachsendes Miteinander“, erklärt Anja Steller und fügt
abschließend hinzu, dass jeder, der Lust und Laune hat, eingeladen
ist, die Hochbeete zu bepflanzen, zu pflegen, gießen und natürlich
auch die Früchte, das Gemüse zu ernten. Gemein-sam Verantwortung
übernehmen, auf die Hochbeete achten und Spaß an der Gärtnerei
haben – dies ist das Ziel von „Urban Gardening“.
Weitere
Informationen bekommt man im Bürgerhaus „Alte Johanneskirche“
(Uferstr.3), Ansprechpartnerin: Anja Steller, Telefon: +49 (0) 23 32
/ 66 26 91 oder per Mail: buergerhaus@stadtgevelsberg.de sowie im
Nachbarschaftstreff Berge (Berchemallee 136), Ansprechpartner: Manuel
Morgenstern, Telefon: +49 (0) 23 32 / 55 54 22 oder per Mail:
nachbarschaftstreff@stadtgevelsberg.de. André Sicks