Montag, 9. August 2021

Es summt fortan gewaltig bei der AVU - NABU Wildbienenhotel wurde eröffnet

Der NABU Ennepe-Ruhr hat mal wieder kräftig in einen Hotelbau investiert, von dessen Rendite am Ende die Umwelt und die Natur profitieren.
Natürlich geht’s um den Bau eines Wildbienenhotels, welches in der vergangenen Woche neben dem Haupteingang auf dem großen Gelände der AVU eröffnet wurde. „Wir als heimischer Energieversorger leisten damit unseren kleinen Beitrag zum Artenschutz“, erklärte Unternehmensvorstand Uwe Träris. 
Und das dies dringend nötig ist, dass belegten die anwesenden Ver-treter vom Natur-schutzbund an-hand der Tatsa-che, dass „die Masse an Insekten in den vergan-genen Jahren um 80 Prozent zurückgegangen“ sei. Nicht nur die Zahl ihrer Arten, sondern auch die der Individuen befindet sich in einem dramatischen Sinkflug. Allein nur an Wildbienen gäbe es rund 560 Arten, erklärte der Ennepetaler NABU-Ortsbeauftragte Heinz Schmiers. Und denen müsse man mit solchen Nistkästen und heimischen Trachtpflanzen als Nahrungsgrundlage dabei helfen, in einer ausgeräumten Landschaft zu überleben.

Heinz Schmiers, Nadine Weidenbach und Axel Gosewisch (vlnr) vom NABU EN lieferten einen kleinen Einblick in den Zyklus der Waldbienen und hoben hervor, dass jede Waldbienenwand für sich ein Unikat sei. 

Seit über 10 Jahren verzichtet die AVU darauf, Geschäftspartner und Kunden zur Weihnachtszeit mit Geschenken zu verwöhnen. Stattdessen spendet man an gemeinnützige Vereine in der Region – sei es im Bereich Kultur, Sport oder Umwelt. 2019 war der glückliche Empfänger der NABU Ennepe-Ruhr-Kreis e.V., dem eine stolze Summe von 5.000 Euro zugedacht wurde. Und das aus voller Überzeugung. Denn die Aktivitäten des Vereins in Sachen Klima, Umwelt und Natur seien wahrlich beachtenswert, erklärte Träris. 
Als man bei der Spendenübergabe im Januar 2020 mit der Aufstellung eines solchen Wildbienenhotels an ihn heran-trat, musste er auch gar nicht lange überlegen. „Der Naturschutzbund ist im Kreis so vielfältig unterwegs, das hat mich beeindruckt.“ Die Idee vom AVU-Wildbienenhotel, sie war geboren. Doch „Corona hat das Ganze dann verzögert“, berichtete Heinz Schmiers, der übrigens auch als „Architekt“ des Schmuckstücks fungierte und dieses zusammen mit einem Team der NABU-Werkstatt erbaute. Jetzt sei es endlich soweit und die kleinen summenden Gäste könnten einchecken. 
Und auch Nahrung und Bestäubungsmöglichkeiten gibt es für sie im Park am AVU-Verwaltungsgebäude genügend. Man wisse schließlich, welch „wichtige Rolle Bienen und andere Insekten in den Nahrungsketten haben“, erklärte Träris. Von daher zähle „jede noch so kleine Maßnahme“. Für alle Mitarbeitende, Gäste und Spazierende wird das Beobachten der Wildbienen in ihrem Jahresrhythmus mit Sicherheit ein echtes Erlebnis werden. Mittels einer Info-Tafel erhalten alle Interessierten zudem auch noch weitere zahlreiche Informationen über diese Wildbienen-wand.
 
AVU-Vorstand Uwe Träris (links) freute sich,
gemeinsam mit den Vertretern vom NABU (Heinz Schmiers, Nadine Weidenbach und Axel Gosewisch),
dass man das schon lange geplante Wildbienenhotel nun endlich seiner Bestimmung übergeben konnte. 

Es ist übrigens die zweite Station bei der AVU – beim Umspannwerk am Ennepebogen gibt es nämlich auch schon eine solche Wildbienenwand. Und diese sei innerhalb weniger Wochen sehr stark von Insekten frequentiert gewesen, fügte der für Gevelsberg zuständige Ortsbeauftragte Axel Gosewisch hinzu und wünschte sich, dass diese neue Wand genauso tierisch gut angenommen würde. „Wenn es unsere ehren-amtlichen Kapazitäten ermöglichen, stellen wir auch auf anderen Firmengrundstücken diese Stationen auf, wo immer es sich anbietet“, ließ Heinz Schmiers abschließend dann noch durchblicken. André Sicks