Der
NABU Ennepe-Ruhr hat mal wieder kräftig in einen Hotelbau
investiert, von dessen Rendite am Ende die Umwelt und die Natur
profitieren.
Natürlich geht’s um den Bau eines Wildbienenhotels,
welches in der vergangenen Woche neben dem Haupteingang auf dem
großen Gelände der AVU eröffnet wurde. „Wir als heimischer
Energieversorger leisten damit unseren kleinen Beitrag zum
Artenschutz“, erklärte Unternehmensvorstand Uwe Träris. Und
das dies dringend nötig ist, dass belegten die anwesenden Ver-treter
vom Natur-schutzbund an-hand der Tatsa-che, dass „die Masse an
Insekten in den vergan-genen Jahren um 80 Prozent zurückgegangen“
sei. Nicht nur die Zahl ihrer Arten, sondern auch die der Individuen
befindet sich in einem dramatischen Sinkflug. Allein nur an
Wildbienen gäbe es rund 560 Arten, erklärte der
Ennepetaler NABU-Ortsbeauftragte Heinz Schmiers. Und denen
müsse man mit solchen Nistkästen und heimischen Trachtpflanzen als
Nahrungsgrundlage dabei helfen, in einer ausgeräumten Landschaft zu
überleben.
Heinz Schmiers, Nadine Weidenbach und Axel Gosewisch (vlnr) vom NABU EN lieferten einen kleinen Einblick in den Zyklus der Waldbienen und hoben hervor, dass jede Waldbienenwand für sich ein Unikat sei.
Seit
über 10 Jahren verzichtet die AVU darauf, Geschäftspartner und
Kunden zur Weihnachtszeit mit Geschenken zu verwöhnen. Stattdessen
spendet man an gemeinnützige Vereine in der Region – sei
es im Bereich Kultur, Sport oder Umwelt. 2019 war der glückliche
Empfänger der NABU Ennepe-Ruhr-Kreis e.V., dem eine stolze Summe von
5.000 Euro zugedacht wurde. Und das aus voller Überzeugung. Denn die
Aktivitäten des Vereins in Sachen Klima, Umwelt und Natur seien
wahrlich beachtenswert, erklärte Träris. Als
man bei der Spendenübergabe im Januar 2020 mit der Aufstellung eines
solchen Wildbienenhotels an ihn heran-trat, musste er auch gar nicht
lange überlegen. „Der
Naturschutzbund ist im Kreis so vielfältig unterwegs, das hat mich
beeindruckt.“
Die Idee vom AVU-Wildbienenhotel,
sie war geboren. Doch „Corona hat das Ganze dann verzögert“,
berichtete Heinz Schmiers,
der übrigens auch als „Architekt“ des Schmuckstücks fungierte
und dieses zusammen mit einem Team der NABU-Werkstatt erbaute. Jetzt
sei es endlich soweit und die
kleinen summenden Gäste könnten einchecken. Und auch Nahrung und Bestäubungsmöglichkeiten gibt es für sie im
Park am AVU-Verwaltungsgebäude genügend. Man wisse schließlich,
welch „wichtige Rolle Bienen und andere Insekten in den Nahrungsketten
haben“, erklärte Träris.
Von daher zähle „jede
noch so kleine Maßnahme“. Für alle Mitarbeitende, Gäste und
Spazierende wird das Beobachten der Wildbienen in ihrem
Jahresrhythmus mit Sicherheit ein echtes Erlebnis werden. Mittels
einer Info-Tafel erhalten alle Interessierten zudem auch noch weitere
zahlreiche Informationen über diese Wildbienen-wand.
AVU-Vorstand
Uwe Träris (links) freute sich,
gemeinsam mit den Vertretern vom
NABU (Heinz Schmiers, Nadine Weidenbach und Axel Gosewisch),
dass man
das schon lange geplante Wildbienenhotel nun endlich seiner
Bestimmung übergeben konnte.
Es
ist übrigens die zweite Station bei der AVU – beim Umspannwerk am
Ennepebogen gibt es nämlich auch schon eine solche Wildbienenwand.
Und diese sei innerhalb weniger Wochen sehr stark von Insekten
frequentiert gewesen, fügte der für Gevelsberg zuständige
Ortsbeauftragte Axel Gosewisch hinzu und wünschte sich, dass diese
neue Wand genauso tierisch gut angenommen würde. „Wenn es unsere
ehren-amtlichen Kapazitäten ermöglichen, stellen wir auch auf
anderen Firmengrundstücken diese Stationen auf, wo immer es sich
anbietet“, ließ Heinz Schmiers abschließend dann noch durchblicken. André Sicks